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Stone The Crows: Ode To John Law (Review)

Artist:

Stone The Crows

Stone The Crows: Ode To John Law
Album:

Ode To John Law

Medium: CD
Stil:

Kultiger Blues Rock

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 46:13
Erschienen: 11.06.2021
Website: [Link]

Versprochen, ist versprochen – hier kommt Teil 2 zu den STONE THE CROWS-Neuveröffentlichungen aus dem Hause Repertoire Records. „Ode To John Law“ war das zweite Album der STONE THE CROWS mit ihrer charismatischen Sängerin MAGGIE BELL, das 1970, demselben Jahr wie ihr gleichnamiges Debüt, erschien.

Eigentlich machen STONE THE CROWS bei ihrem zweiten Album „Ode To John Law“ alles richtig. Legen es ruckzuck im gleichen Jahr 1970 wie ihr Debüt nach, nachdem der Manager von LED ZEPPELIN sie begeistert entdeckt hat, nunmehr auch produziert und außerdem der Auslöser für ihren neuen Bandnamen ist, der zuvor noch POWER war. Auch klingt ihre Sängerin, die noch stärker in den Mittelpunkt der Musik rückt und deutlich den Mann am Mikro, mit dem sie sich zuvor die Gesangsteile auf dem Debüt gänzlich teilte, (leider) verdrängt, wie die vokale Schwester von JANIS JOPLIN.

Leider fehlt aber ein dermaßen innovativer Longtrack wie „I Saw America“ vom Debüt, auch mangelt es – man fragt sich warum, bei so einer Sängerin, verbunden mit dieser Spielfreude – an der entsprechenden öffentlichen Aufmerksamkeit. Dafür aber wird fleißig weiterhin drauflosgejammt und auch „Ode To John Law“ lebt von den vielfältigen Blues-Rock-Ideen und psychedelischen Verspieltheiten der Musiker. Die typische 70er-Jahre-Aura, bei dem neuerdings sogar ein wenig der GRATEFUL DEAD-Geist innewohnt, umflirrt die „Ode To John Law“ von STONE THE CROWS. Sogar das spinnerte, diesmal aber größtenteils in Schwarz gehaltene, Gatefold-Cover, welches allerdings auf der Innenseite dem guten „Sgt. Pepper“ ähnelt, steht dem Debüt in nichts nach.

Mit „Sad Mary“ gibt’s gleich einen Mega-Song um die Ohren, der besonders durch ekstatische Hammond-Orgeleien besticht und rundum fasziniert. Wieder so ein Song, der in jede hochwertige Playlist gehört. Doch trotzdem begeistert in ihrer Gesamtheit am meisten die großartige Gitarrenarbeit von Les Harvey, dem Bruder hinter der Ikone der SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND, der am Ende des Albums auf „Danger Zone“, einem Song der kurz darauf im legendären BeatClub zur Aufführung kommt, über sich hinauswächst und jedem Fan von PINK FLOYD garantiert in Staunen versetzt, wenn unverkennbar so einige „Echoes“-Erinnerungen aufkommen, wozu zusätzlich auch die Orgel einen nicht unwesentlichen Anteil beisteuert.
Aber auch Freunde der großartigen DDR-Blues-Band ENGERLING werden so einige Parallelen zu deren „Moll-Blues“ entdecken.

„Friend“ geht im Gegensatz zur traurigen Mary in der Gefahrenzone schon deutlich ruhiger und melodiöser zur Sache, bis das britische Blues-Quintett mit „Love 74“ eine soulige Blues-Nummer hervorzaubert, die dann emotional noch durch die wahrhaft bestechende Hymne „Things Are Getting Better“ übertrumpft wird.

Einen speziellen Hintergrund hat der Song „Mad Dogs & Englishmen“, der unverkennbar Bezug zu dem im gleichen Jahr erschienenen Album von JOE COCKER herstellt. Leslie Harvey und Colin Allen schrieben dieses typische Stück der Swamp-Rock-Ära, um damit ihre positiven Eindrücke zu verarbeiten, die sie im Laufe ihrer ersten Amerika-Tournee sammelten, während der sie als Support von JOE COCKER unterwegs waren, womit selbst diese Parallele geklärt wäre. Und eins ist klar: JOE COCKER und MAGGIE BELL plus STONE THE CROWS passen zusammen wie Yin und Yang. Eine perfekte Vereinigung.

Als einzige der vier Alben-Neuveröffentlichungen durch Repertoire Records wartet „Ode To John Law" mit einem Bonustitel, der Single-Veröffentlichung von „Things Are Getting Better“, eine schlicht um 2 Minuten gekürzte Version des Originals, auf. Wer's braucht.

STONE THE CROWS hätten eigentlich nach diesem Album den großen Sprung schaffen müssen, wenn sie nicht kurze Zeit und ein weiteres Album später eine persönliche Katastrophe erschüttert hätte…

FAZIT: Repertoire Records setzen ihre digital durch EROC remasterte Entdeckungsreise um die STONE THE CROWS und ihre Sängerin MAGGIE BELL fort. „Ode To John Law“ erscheint 1970 im gleichen Jahr wie ihr sensationelles Blues-Rock-Debüt und wird garantiert auch alle PINK FLOYD-Freunde durch das große Finale mit „Danger Zone“ aufrütteln, das man gerne auch „Echoes From The Danger Zone“ hätte nennen dürfen. Und das alles angereichert mit der Stimme von MAGGIE BELL, die fast wie eine JANIS JOPLIN-Imitatorin klingt, aber trotzdem ihre ureigene Art entfaltet.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3580x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Sad Mary
  • Friend
  • Love 74
  • Mad Dogs & Englishmen
  • Things Are Getting Better
  • Ode To John Law
  • Danger Zone
  • Bonus Track:
  • Things Are Getting Better (Single Version)

Besetzung:

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