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WACKEN 2025 | Samstag, 02.08.2025 2/2 - Holy Ground - 02.08.2025
WACKEN 2025 | Samstag, 02.08.2025 2/2 - Holy Ground
WACKEN OPEN AIR 2025 – Tag 4 (Sa., 02.08.2025): Abschied mit Ansage – von TROLL-Polka bis MACHINE HEAD Finale
Der Samstag beginnt, wie nur ein Wacken-Samstag beginnen kann: eine Wolkendecke, die die Hoffnung (wenn auch nur kurz) auf trockeneres Wetter nährt, denn zunächst öffnen sich kurze Sonnenfenster, wenig später fällt aber wieder feiner Nieselregen – genug, um den Acker geschmeidig zu halten, nicht genug, um die Crowd zu bremsen. 85.000 Metalheads verwandeln das Infield nochmals in eine pulsierende Schlammschlacht. Das Geläuf, das kurz vor Öffnung der Tore noch kräftig mit der Egge bearbeitet wird, um die tiesten Furchen etwas zu glätten, kann als zähflüssig bezeichnet werden.

Die Shows des Tages
TROLLFEST — FASTER STAGE
Als der Bauer das Feld geräumt hat, geht es mit norwegischer Anarcho-Polka in den finalen Tag des Festivals. Saxofon und Seemannsgarn: TROLLFEST rollen mit Balkan-Grooves, Blastbeats, Blödelei und musikalische Präzision das Feld von hinten auf und liefern auch musikalisch deutlich mehr als die Gummihuhn-Optik vermuten lässt.

WARKINGS — HARDER STAGE
Sollte es so etwas wie Legionärs-Ästhetik geben – WARKINGS wären mit ihren hymnischen Refrains und Maskerade ganz weit vorn im Ranking. Neben den Kostümen, die durch Masken ergänzt werden und einer amtlichen Feuershow, die zumindest in Bühnennähe für etwas Wärme sorgt, glänzt die Truppe mit Songs, die direkt im Ohr bleiben und für vielstimmigen Gesang im Infield sorgen. Nach „Fight“ gibt es ein Wiedersehen mit Dr. Dead von DOMINUM, der mit der Kapelle „Hangman´s Night“ intoniert und die Stimmungs-Messlatte nochmals deutlich anhebt.

AUGUST BURNS RED — FASTER STAGE
Die Jungs aus Pennsylvania hämmern rhythmische Stakkato-Riffs, punktgenaue Breakdowns und instrumentale Interludien mit Jazz-Ader in den Acker, die zeigen, wie modern Metalcore 2025 auf einer großen Bühne klingt. Auf der FASTER legt die Band am Nachmittag die Latte technisch wie energetisch hoch, wobei Frontmann JB Brubaker sich mit wilden Grimassen und Shouts am miesen Wetter abarbeitet, ohne den Sinn für Humor zu verlieren, denn immerhin steht die Band nicht im Regen, wohl aber die Fans vor der Bühne, was aber in diesen Tagen nichts weiter als Normalität bedeutet.

FLOOR JANSEN — HARDER STAGE
Nebenan folgt dann die Soloshow der NIGHTWISH-Frontfrau: große Balladen, dramatische Dynamikwechsel, dazu eine Stimme, die zwischen Oper und Rock sicher balanciert. Das Set ist intim genug für Gänsehautmomente und groß genug fürs Infield, wobei Floor der Spaß an diesem Nachmittag deutlich anzumerken ist.

ANNISOKAY — LOUDER STAGE
Nachdem die Band in ihren Anfangsjahren sich zunächst an MICHAEL JACKSON´s „Smooth Criminal“ abgearbeitet hatte, diente später die stetig repetierte Textzeile des Songs („Anni are you ok“?) den Jungs aus Halle als Bandname, der ein für allemal die Frage nach Anni´s Wohlbefinden beantwortete: ANNI (I)S OKAY. Was folgte waren deutsche Modern-/Metalcore-Hymen mit sauberem Wechsel von Shouts zu cleanen Refrains, dazu EDM-Kanten und schmackhaftes Sounddesign. Die LOUDER gibt dem Band-Trademark, den großflächigen Refrains an diesem Nachmittag die richtige Projektionsfläche und sorgt für den passenden Rahmen einer großartigen Vorstellung, die nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

MASTODON — FASTER STAGE
Atlantas Prog-Sludge-Architekten spielen eine Stunde lang den Atlas rückwärts: Polyrhythmen, Twin-Leads, Gesang im Staffelprinzip. Auf der FASTER wird klar, warum diese Band seit zwei Dekaden den Grenzbereich zwischen Heavy, Prog und Psychedelic neu vermisst. Ab und zu lugt sogar die Sonne durch das ansonsten triste Grau des frühen Abends, während die Band auch durch die optischen Effekte der LED-Walls zu gefallen weiß.

W.A.S.P. — HARDER STAGE
US-Kult trifft Europäer-Chor: Blackie Lawless feuert die Klassiker ab, und die HARDER wird zum Zeitmaschinen-Hangar – „I Wanna Be Somebody“ als generationenübergreifender Schulterschluss. Im Zentrum des Geschehens steht wie immer der überdimensionierte Mikrofon-Ständer, der selten den Blick auf den Frontmann freigibt, da dieser sich auch anfangs nur allzu gerne im Schatten der Schädel zurücklehnt. Das ändert sich im Laufe der Show jedoch glücklicherweise, denn mit zunehmender Spieldauer wagt sich die Band dann auch an den Bühnenrand und wird von der Menge frenetisch gefeiert. „The Flame“, B.A.D.“ oder „Sleeping (In The Fire)“ sorgen für nostalgische Gefühle auf und vor der Bühne. Eine echte Sternstunde.

WITHIN TEMPTATION — FASTER STAGE
Symphonic-Breitwand mit LED-Oper: Sharon den Adels Stimme thront über Orchester-Backings und Gitarren-Teppichen. Die FASTER trägt das Produktionsniveau – inklusive opulenter Visuals – problemlos; ein klassischer Co-Headliner-Slot in der Prime-Time, während der Regen kurzfristig Pause macht und die letzten Reserven für die späteren Slots reserviert.

D-A-D — LOUDER STAGE
Dänischer High-Energy-Rock, so trocken wie der Humor zwischen den Songs. Auf der LOUDER setzt „Sleeping My Day Away“ den großen Mitsing-Haken; Cowpunk-Röstaroma inklusive. Allein Bassmann Stig Pedersen ist das gesamte Eintrittgeld wert: seine Bässe, die nicht vier, sondern nur noch zwei Saiten haben, sind allesamt Unikate. Die Sonderanfertigungen dienen hier nicht nur als Musikinstrument, sondern vielmehr als Requisite, mit der die Show der Dänen um etliche Farbtupfer bereichert wird. So ganz nebenbei liefern die vier Jungs eine Show ab, die keinerlei Wünsche offenlässt. Ein Mega Happening.
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GOJIRA — HARDER STAGE
Frankreichs tonnenschwerer Export: präzise wie ein Uhrwerk, wuchtig wie eine Springflut. Die HARDER bekommt tektonische Riffs, hypersaubere Doublebass-Parts und ökologische Untertöne. Die Texte weisen teilweise spirituelle Einsichten aus, die im Infield, nicht zuletzt aufgrund des wieder einmal herunterprasselnden Regens, nicht wirklich wahrgenommen werden. Die französischen Metal-Meister liefern eine Darbietung, die sowohl technisch atemberaubend als auch spirituell gewaltig ist. Als der Himmel sich verdunkelt, macht das hypnotische, hämmernde Intro von „Born For One Thing" einem Set Platz, das sich wie ein urtümliches Ritual anfühlt. Die Visuals von Entwaldung und Ozeanverschmutzung während „The Chant" und „Amazonia" sind eindringlich und verwandeln das Konzert in eine machtvolle, gemeinsame Aussage. Das synchronisierte Headbangen während „Stranded" ist ein Bild für die Götter, in dem die hier versammelte Metal-Armee im Schlamm zur Einheit wird. Großartig.

MACHINE HEAD — FASTER STAGE
Finale mit Feuerprobe in strömendem Regen: Robb Flynn dirigiert die People of the Pit über 90 Minuten, von Groove-Monolithen bis zu Mitsing-Refrains – ein Abschluss, der den Fans nochmals alles abverlangt, da die Feuershow teilweise von Wind und Regen beeinträchtigt wird. Doch selbst die widrigsten Wetterkapriolen können die feiernden Partygäste an diesem Abend nicht aus der Fassung bringen, zumal die Amerikaner von „Is The Anybody Out There“ bis hin zu „Locust“ oder „Davidian“ alle Highlight der Bandkarriere in den Acker zimmern. Als die letzten Töne des Rausschmeißers „Halo“ verklungen sind, gibt es noch minutenlang Ovationen, die die Band freudestrahlend entgegennimmt. Anschließend startet die erschöpfte, aber überglückliche Menge ihren langsamen, schlammigen Rückzug zurück zu den Campingflächen. Der letzte Tag des Wacken 2025 wurde nicht durch Sonnenschein definiert, sondern durch gemeinsame Ausdauer, ein Tag, der einmal mehr beweist, dass auf den Heiligen Acker das Wetter nur ein winziger Teil des Erlebnisses ist, die Musik aber der einzige Schirm ist, den die Metalheads benötigen.
Abschluss-Pressekonferenz & Ausblick

Abschluss-PK (Sa., 16:00–16:45, Press Tent)
Im Pressezelt ziehen die Veranstalter eine durchweg (und das vollauf berechtigt) positive Bilanz: Ein Wacken mit bekannten Wetterkapriolen, aber guter Stimmung und stabilen Abläufen – samt Lerneffekten aus den Vorjahren (Wegeführung, Entwässerung, Shuttles). Zudem wird der Charity-Fokus (DKMS/Wacken Foundation) noch einmal hervorgehoben. Der wichtigste Blick nach vorn: Das W:O:A 2026 findet vom 29.07. bis 01.08.2026 statt; der Vorverkauf ist traditionell direkt nach dem Festival-Wochenende gestartet.
Erste Bands für 2026
Termin für das W:O:A 2026: 29.07.–01.08.2026 (Camping ab 26.07.2026 möglich.)
Erste angekündigte Schwergewichte: SAVATAGE, DEF LEPPARD, IN FLAMES, POWERWOLF – das 35. W:O:A setzt klar auf Jubiläumsgröße.
FAZIT:
Tag 4 zeigt noch einmal die ganze Spannweite des größten Metal-Events der Welt: Die Macher bestätigen auf der Abschluss-PK, dass Wacken lernt, wächst, und Kurs hält – 2026 wird groß, vielleicht noch größer als 2025, wobei das Wetter im kommenden Jahr noch deutlich Platz nach oben hat. Bis dahin gilt: See you in Wacken – rain or shine.
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