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Soniq Theater: This Mortal Coil (Review)

Artist:

Soniq Theater

Soniq Theater: This Mortal Coil
Album:

This Mortal Coil

Medium: CD
Stil:

Keyboardkunst von Prog bis Techno

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 51:36
Erschienen: 02.02.2004
Website: [Link]

Nachdem ALFRED MÜLLER nunmehr bereits dreimal die Vorhänge seines SONIQ THEATERs öffnete und darauf ein musikalisches Schauspiel aufführte, das nur durch Keyboards zum Leben erweckt wurde, unternimmt er mit „This Mortal Coil“ den vierten Anlauf für sein musikalisches Drama. Doch keine Angst, in diesem Fall ist der Begriff „Drama“ nicht doppeldeutig zu werten, denn musikalisch fällt dieses „Stück moderner Keyboardkunst“ keinesfalls durch, selbst wenn es sich nicht zu Jubelorgien eignet.

Dramatisch allerdings klingt schon mal der Titel des Albums – frei übersetzt „Das irdische Mühsal“. Alles klar, das Album wird wohl zu Fasching oder Karneval nicht viele Freunde finden. Doch bedient es vielleicht den stimmungsschweren Hintergrund von Totenmessen oder Gruftie-Zeremonien? Auch das trifft's nicht. Dafür bedient es in gewohnter Weise wieder all die Gemüter, die mit rein am Keyboard produzierter und eingespielter Musik etwas anfangen können.

„This Mortall Coil“ beginnt voller Dynamik und mit einer Unmenge von Klangeffekten, wobei einerseits MAGELLAN und andererseits leider sogar leichte Techno-Ambitionen grüßen lassen. Der Hörer fühlt sich wie in einen Film versetzt, in dem gerade eine wilde Jagd zwischen irgendwelchen Häuserzeilen veranstaltet wird.

„Break The Frame“ wartet dann sogar mit Gesang auf und erinnert an die elektronische Synthie-Pop-Musik der 80er Jahre. Puhhh, mit den ersten beiden Titeln des vierten ALFRED-MUELLER-Outputs kann ich nicht sonderlich viel anfangen. Daran vermag auch der folgende Titel „Minas Tirith“, ein recht synthetisch klingender Song samt elektronischer Streicher, dem wohl eine Tanzmelodie zugrunde liegt, nichts zu ändern. „Mensch, Alfred“, möchte ich da rufen, „nun lass es doch mal wieder krachen, so wie wir es von deinen ersten drei Alben gewohnt sind!“ Aber nein, auch „Flashpoint“ reitet auf der gleichen Welle weiter, diesmal mit Bezügen zu relativ belanglosen Filmmusiken. Wo aber bitte bleiben endlich die „progressive rock songs“, die ALFRED MUELLER auf der Rückseite seine CD selber ankündigt, indem er „This Mortal Coil“ als „a bunch of progressive rock songs and sonic soundscapes“ beschreibt?

Glücklicherweise steigert sich im zweiten Teil das musikalische Niveau deutlich. „Pacific Coast Highway“ versprüht wieder ein wenig das aus den Vorgängeralben bekannte VANGELIS-Feeling und etwas Kammermusikalisches. Ähnlich verhält es sich bei „Menuetto“, dem kürzesten Titel des Albums, der vorwiegend auf elektronisches Gebläse setzt.

Der erste Longtrack „Bridge To Eternity“ beginnt mit seinem neunminütigen Brückenbau in die Ewigkeit mit Regengeplätscher, Bass, treibenden E-Drums und Streicherflächen. Ja, das hat endlich etwas Progressives. Genauso wie „Screenplay“ und der mit knapp über 10 Minuten längste Titel „Mariana Rift“, in dem symphonische Klanglandschaften auf neoprogressive Schwebeflüge und in den schönsten Momenten sogar auf frühe TANGERINE DREAM treffen, was besonders durch die Flötenklänge verstärkt wird.

Schade, dass nicht das ganze Album so ähnlich klang.

So bleibt am Ende nur folgendes FAZIT:
Mit „This Mortal Coil“ begibt sich ALFRED MÜLLER tatsächlich in das irdische Mühsal, ein wirklich gutes Keyboard-Album rauszuhauen. Das gelingt ihm leider nicht auf der ganzen Linie und nach gut 20 Minuten Aufwärmphase findet er dann doch noch auf den richtigen Weg. Am Ende aber bleibt die Feststellung, das „This Mortal Coil“ das bisher schwächste Album von SONIQ THEATER ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6877x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • This Mortal Coil
  • Break The Frame
  • Minas Tirith
  • Flashpoint
  • Pacific Coast Highway
  • Menuetto
  • Bridge To Eternity
  • Screenplay
  • Mariana Rift

Besetzung:

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