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Soniq Theater: Fortune Tunes (Review)

Artist:

Soniq Theater

Soniq Theater: Fortune Tunes
Album:

Fortune Tunes

Medium: CD/Download
Stil:

Ambient / Progressive Rock / Electro

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 52:49
Erschienen: 2020
Website: [Link]

Auf SONIQ THEATERs sage und schreibe 20. Album bietet der ehemalige Rachel's-Birthday-Organist Alfred Mueller die von ihm gewohnte, ausgesprochen kurzweilige Synthesizer-Kost. So wie er auf seinen letzten Alben immer mehr wie für eine richtige Band arrangiert hat, war im Vorfeld fast klar, dass er sich verstärkt der rhythmischen Seite widmen wird, um den Eindruck zu forcieren, da spiele ein ganzes Ensemble auf.

Auf "Fortune Tunes", das sich der Benennung der Stücke gemäß wohl mit Wahrsagen und der Zukunft beschäftigt, beginnt das Urgestein zunächst in vertrauter Weise: 'Bringer of Good Luck' bringt Mellotron und Synth-Gitarre zu Gehör. Hier und dort bimmelt es glockig, und das Mittelsegment beruht auf einer simplen, aufsteigenden Tonfolge. Ähnlich einfach und deshalb auch eingängig gestrickt ist 'Tarot Cards' und swingt obendrein hübscht mit simulierter Hammondorgel.

'Fortune Teller' lässt zunächst mit hämmerndem E-Klavier-Intro ein bisschen 80er-AOR-Feeling aufkommen (etwa wie Totos 'Hold The Line' oder Bon Jovis 'Runaway'), ist jedoch mit zahlreichen Breaks und perkussiv verspielten Parts durchzogen; kurz vor Ende der Platte stellt ihm Mueller das in motivischer Hinsicht ähnliche 'Ritual' anheim. Auch in 'Andromadeus', das bereits mit seinem Titel suggeriert, dass sich Mueller hier mal wieder ins Weltall schießt, liegt der Schwerpunkt auf dem rhythmischen Aspekt, wobei an seinem Schöpfer ein Drummer verlorengegangen zu sein scheint.

Abgesehen davon ist er seit je ein findiger Komponist von Melodien, wie die folgenden Tracks belegen: Das opulente 'The Prophecy' wird von zwei kurzen wie malerischen Zwischenspielen flankiert und bereitet auf die nächste Nummer zum nahezu zwanghaften Mitwippen vor, das feudal schreitende 'Fortunate Coincidences', worin es auch an allen Ecken pocht, klopft und scheppert.

'Second Sight' deckt den balladesken Aspekt in Muellers Schaffen ab, wobei die MIDI-Sounds von Flöte und Saxofon herrlich anachronistisch tröten. 'Inner Visions' setzt als rockigster Song von "Fortune Tunes" im Anschluss einen klaren Kontrast. Der gespenstische Antreiber enthält auch kurze Gesangseinwürfe - ein unseres Wissens nach völliges Novum bei SONIQ THEATER.

An dieses dramatische Highlight knüpfen sowohl die 46 orgelnden Sekunden von 'Ouija Board' als auch das auf Harfen-Kaskaden beruhende 'Nostradamus' (auch mit einstweiligem Keyboard-Chor verziert) an. Beide verleihen dem Finale von "Fortune Tunes" zum Schluss einen etwas düsteren Charakter, doch es zählt zu Alfreds buntesten Alben.

FAZIT: 2020 macht Alfred Mueller die 20 voll, was seine Studioarbeiten betrifft, und steht als Komponist wie Arrangeur detailverliebter Keyboard-Preziosen weiterhin im vollen kreativen Saft. Seine kompromisslose DIY-Einstellung zieht abermals nach sich, dass von einem Tonträger mit verschwenderischem Layout keine Rede sein kann. Dafür darf man sich "Fortune Tunes" wie auch den Rest der Diskografie von SONIQ THEATER von seiner Webseite herunterladen. Perlen vor die Säue?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3633x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Bringer of Good Luck
  • Tarot Cards
  • Fortune Teller
  • Andromadeus
  • The Pendulum
  • The Prophecy
  • Crystal Ball
  • Fortunate Coincidences
  • Second Sight
  • Inner Visions (visionary mix)
  • Ouija Board
  • Ritual
  • Nostradamus

Besetzung:

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