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Discreation: Iron Times (Review)

Artist:

Discreation

Discreation: Iron Times
Album:

Iron Times

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death Metal

Label: Massacre / Soulfood
Spieldauer: 48:42
Erschienen: 24.03.2023
Website: [Link]

Einer der frühsten deutschen Death-Metal-Vorkämpfer tut sich mit einer der hoffnungsvollsten, aber in kommerzieller Hinsicht seit Jahren auf der Stelle tretenden (Zeit für eine Tour im Vorprogramm eines starken Szene-Zugpferds, Leute!) Genre-Bands des Landes zusammen: Der ehemalige Morgoth-Shouter Marc Grewe hat erst kürzlich ein irre gutes Album mit dem Projekt Leper Colony herausgebracht, nun bereichert er die sechste LP der Hessen DISCREATION.

"Iron Times" folgt auf "End of Days" (2017), und die lange Zeit zwischen den beiden Releases hört man den neuen Songs an. DISCREATION wandeln insbesondere konzeptionell auf Bolt Throwers Kriegspfaden, während sie rein musikalisch noch etwas weiter in die Breite gegangen sind (höre etwa die Black-Metal-kompatible Raserei im einleitenden Titelstück oder während ´Blood Ritual´, ohne dem Death Metal nur ansatzweise die Treue aufzukündigen; das neue Label der Gruppe spricht nicht ganz zu unrecht von ihrem bislang finstersten Werk.

Unter diesen Voraussetzungen hakt das Quintett nahezu alles ab, was diesen Stil groß gemacht hat, und bewahrt sich ihre eigene Handschrift, die sich in erster Linie aus dem Spiel der beiden Gitarristen ergibt. Dass Grewe DISCREATION keinen Stempel aufdrückt (nein, hier klingt nichts nach Morgoth oder so), spricht sowohl für ihn als auch für die Instrumentalisten/Komponisten.

Assoziationen lassen sich nichtsdestoweniger knüpfen - einfach weil hier Kenner und Liebhaber am Werk sind, die das Erbe "ihrer" Musik tief verinnerlicht haben: das schleppende Kreuzzugs-Stück ´Deus Lo Vult´ lässt nicht nur wegen seines Inhalts an Bolt Thrower ("The IVth Crusade") denken, wohingegen ´Steel Legions zwischen Blastbeats und Midtempo zum Headbangen changiert wie die Polen Vader, wobei DISCREATION die staubtrockene Produktion von Atrocity-Kopf Alexander Krull zugute kommt.

Generell beweist sich die Band als souveräneres Songwriting-Team denn je, weil sie eben nicht etwaige kompositorische Schwächen mit Dauerfeuer kaschiert, sondern bei aller Aggression (´Maschinenkrieg´!) großen Wert auf Dynamik legt. Das Motörhead-Cover ´I Am The Sword´ (´Death or Glory´ hätte thematisch auch gut gepasst) setzt der Platte als Bonustrack das i-Tüpfelchen auf, nachdem - da haben wir den direkten Verweis - Bolt Throwers ´Mercenary´ ziemlich originalgetreu als Rausschmeißer interpretiert worden ist.

FAZIT: DISCREATION bräuchten wie eingangs erwähnt einen zugkräftigen Tourneepartner, um ihr Publikum zu erweitern, denn ein facettenreiches Death-Metal-Album wie "Iron Times", das auf unverbrauchte Weise mit inhaltlichen und musikalischen Genre-Standards (es herrscht halt Krieg…) spielt, spricht nicht nur etliche Todesblei-Fans an, sondern dürfte auch das sein, was nicht wenige von ihnen aus dem Wust gesichtsloser Szene-Kapellen bergen möchten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1797x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Iron Times
  • 02] Steel Legions
  • 03] Bringer Of Demise
  • 04] Blood Ritual
  • 05] Deus Lo Vult
  • 06] The Battle Rages On
  • 07] God Of War
  • 08] Maschinenkrieg
  • 09] Mercenary
  • 10] I Am The Sword (Bonus)

Besetzung:

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