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Kylesa: Static Tensions (Review)
Artist: | Kylesa |
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Album: | Static Tensions |
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Medium: | CD | |
Stil: | Sludgecore / Psychedelic Metal |
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Label: | Prosthetic Records / Soulfood Music | |
Spieldauer: | 40:28 | |
Erschienen: | 20.03.2009 | |
Website: | [Link] |
Endlich mal eine Hartwurst-Veröffentlichung, die es in sich hat. Die amerikanische Band KYLESA hat sich auf ihrem neuen Album „Static Tensions“ von jeglichen Vorbildern losgesagt und behauptet nun, einen völlig eigenständigen Sound gefunden zu haben. Nun, so eigenständig vielleicht auch wieder nicht. „Static Tensions“ ist ein Album, dessen Sound klar dem Sludge zugeordnet werden kann. Doch es spielen auch andere Faktoren mit.
Die beiden Fronter Phillip Cope und Laura Pleasants (beide Gitarre/Gesang) nennen unter anderem Psychedelic als große Inspiration. Man könnte sich KYLESA eigentlich als eine homogenere, weit weniger verspielte Version von MASTODON vorstellen, welche die Effekthascherei von ISIS und den aggressiven Brüllgesang von NEUROSIS übernommen hat.
KYLESA spannen so den Bogen von extremen Hardcore („Scapegoat“, „Running Red“) über exotische Percussion, vertrackten Riffs, verdrehten Melodien bis hin zum 60er Jahre Psych, der sich fast unmerkbar in die Songs einschleicht. Die ersten beiden Tracks „Scapegoat“ und „Insomnia for Months“ sind noch Beispiele für schönen, straighten Sludge im Stile von CROWBAR und DOWN – runtergestimmtes, doomiges Gitarrengedröhne der feinsten Sorte, obligatorischer Dampfhammerrhythmus und kaputtes Shouting, das ständig versucht, sich an Aggressivität selbst zu übertreffen. Das Ganze bekommt dabei dank Pleasants schläfrigem Backgroundgesang stets eine melodische Basis.
„Said and Done“ ist der erste Höhepunkt, angesichts des etwas schwächeren Openers. Copes Gebrüll ist hier so durchdringend, dass ich jedesmal Gänsehaut bekomme – der Text mag nicht viel Sinn ergeben, aber der Mann trägt die paar Zeilen vor, als müsse er eine Apokalypse heraufbeschwören. „Unknown Awareness“ lebt von flächigen, melodischen Gitarrensounds, die sofort im Ohr haften bleiben. Das Unwirkliche, welches sich durch das ganze Album zieht, taucht bei diesem Song besonders deutlich an die Oberfläche. Genauso „Running Red“ und „Natures Predators“, die mit treibender Percussion und fetten Riffs spätestens beim dritten Mal zünden.
„Static Tensions“ ist ein Album einer Band, die versucht, sich dem Schubladendenken zu entziehen, was leider nicht ganz gelingt. Zu stark erinnert der Klang an die Sludge-Postmetaller MASTODON. Dafür können KYLESA mit ihrem eigenwilligen Coverartwork (ziemlich verstörend...) eine originelle Note hinterlassen.
FAZIT: KYLESAS „Static Tensions“ ist ein wirklich gutes Album – im Vergleich zu den oft sehr langweiligen Erzeugnissen aus der Modern-Metal-Ecke. Die Songs haben Dampf, die Gitarren haben Druck und die beiden Sänger haben Power. Was will man mehr? Nun, vielleicht hätte man sich nach den Versprechungen der Band (in diversen Interviews) mehr erhoffen können. Aber seien wir mal nicht so: Wer dreckigen Psych-Sludgecore mag und sowieso Fan von besagten MASTODON und NEUROSIS ist, wird auch KYLESA in sein Herz schließen...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Scapegoat
- Insomnia For Months
- Said and Done
- Unknown Awareness
- Running Red
- Nature’s Predators
- Almost Lost
- Only One
- Perception
- To Walk Alone
- Bass - Javier Villegas
- Gesang - Phillip Cope, Laura Pleasants
- Gitarre - Phillip Cope, Laura Pleasants
- Schlagzeug - Carl McGinely, Eric Hernandez
- Static Tensions (2009) - 11/15 Punkten
- Spiral Shadow (2010) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
uninteressant
gepostet am: 26.03.2012 User-Wertung: 14 Punkte |
erstens kann ich verstehen, dass nicht jeder so völlig hingerissen von diesem, in meinen augen, geilste (sludge) metal album allerzeiten ist, meine meinung.
allerdings gebe ich dir recht, die ersten beiden songs sind eher durchschnittlich. für mich reagiert dieses album erst ab song 4 (eben halt unknown awareness), wenn man so richtig schön in dieser psychedelischen matsche versinkt. ich finde nicht, dass man kylesa mit mastodon direkt vergleichen kann, zwar spielen sie auch den georgia-sound, sind aber nicht so frikelig wie die urzeit-elefanten. ich finde sie allgemein (bis auf die punk attacken) sehr "entspannend". man kann sie vielleicht mit baroness, eben mastodon, teilweise electric wizard, zoroaster vergleichen. vorallem die doom songs sind ein heiligtum an riffs, z.b. der meiner meinung nach beste song only one (ein hallelujah) oder das (wunder) schöne endstück to walk alone. und vorallem ist der georgia-sound (baroness, kylesa, mastodon, zoroaster) eine wahrhaft willkommene und deutlich bessere alternative zum zu oft zu langweiligem modern metal. also eigentlich sludge und stoner generell. hoffe dieser kommentar wird gelesen und aus diskutiert. ich bin halt nur der meinung das kylesa den modernen metal bzw. psych oder stoner sound wunderbar bereichert haben. peace bruder. |