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Ruhrschrei: Cimarrones (Review)
Artist: | Ruhrschrei |
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Album: | Cimarrones |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Punkrock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 41:07 | |
Erschienen: | 02.12.2022 | |
Website: | [Link] |
Im Grunde ist es ja immer ein wenig diskutabel, wenn Kunst politisiert wird. Denn egal ob links oder rechts, egal ob Globalismus oder Nationalismus: Verbohrte Ideologie ist einer gesunden Gemeinschaft von Menschen eher wenig förderlich. Das gilt allerdings für jede politische Tendenz, was es doch grundsätzlich ein wenig fragwürdig macht, dass immer gen rechts geschossen wird, aber eben eine kritische Haltung gegenüber z.B. linker Ideologie nur sehr selten bis gar nicht in einem musikalisch/künstlerischen Kontext zu finden ist.
Klar, Punkrock ist im Ursprung antikapitalistisch und antinationalistisch, aber in weiten Teilen fehlt doch auch der Blick über den Tellerrand der eigenen Werte (Nochmal: Sowohl die radikale Rechte, als auch die radikale Linksströmung sowie jede Form von Radikalismus sind klar abzulehnen!) Angesichts dieser künstlerischen Umstände verwundert das AFD-Bashing in „AFD“ kaum.
Ganz ähnlich ist das in „Willkommenskultur“, das u.a. die Argumente gegen Flüchtlinge auseinandernimmt und ein Statement gegen Gewalt per se absetzt. Ob aber die titelgebende politische Haltung wirklich nur ein kurzzeitiges Phänomen war, ist angesichts der aktuellen politischen Entscheidungen bzgl. Flüchtlingen (z.B. aus der Ukraine) und der Einwanderungsthematik grundsätzlich durchaus kritisch zu betrachten.
Allerdings positionieren sich RUHRSCHREI nicht ausschließlich politisch. „Punkrock Date“ oder „Freunde des Bieres“ sind mit Themen wie Liebelei und Alkoholkonsum nicht weniger Punk als der Rest des Albums.
Musikalisch verbindet sämtliche Stücke von „Cimarrones“ eine etwas rotzige Attitüde und das simple, aber effektive Songwriting. Soll heißen: Technisch reißen sich die Musiker sicherlich kein Bein aus, aber ihre Songs kommen allesamt mehr oder weniger griffig daher, sodass das eine oder andere Riff den Fuß doch zügig mitwippen lässt.
FAZIT: Politik wird immer ein Streitpunkt (nicht nur in der Musik) sein, was eben auch politische Positionen in einem künstlerischen Kontext zu Knackpunkten werden lässt. Aber RUHRSCHREI sind Punks und daher passt ihre lautstarke Positionierung doch gut zu dem Bild, das die Musiker von sich kreieren wollen. Handwerklich gibt’s auf „Cimarrones“ grundsätzlich auch nix zu meckern, denn zweifellos wissen die Musiker, was sie hier tun. Ob aber das Album einen möglichen Langzeittest besteht, ist angesichts der, doch sehr simplen, Musik (wie so oft) Geschmacksache.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sie heißen Ruhrschrei
- Was ist hier los?
- Cimarrones
- Kampfansage
- Schluss mit dieser Idiotie!
- Rechts gewählt
- Der Schurke
- AfD
- Alltag (ft. Caipisinja)
- Lasst ihn stehen, diesen Wald
- Willkommenskultur
- Punkrock Date
- Freunde des Bieres
- Aufruhr (2012) - 10/15 Punkten
- Cimarrones (2022) - 6/15 Punkten
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