Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Agitation Free: Momentum (Review)

Artist:

Agitation Free

Agitation Free: Momentum
Album:

Momentum

Medium: CD/Download
Stil:

Space-, Kraut-, Psychedelic-Rock, Experimental

Label: MiG Music
Spieldauer: 56:58
Erschienen: 24.11.2023
Website: [Link]

Vierundzwanzig Jahre nach dem letzten Studioalbum, das selbst nur ein solitäres Aufflackern war (Live gab es allerdings weitere hörenswerte Lebenszeichen), erscheinen die Krautrock-Urgesteine AGITATION FREE mit einem neuen Werk auf der Bildfläche. Mit den vier Originalmitgliedern Lutz „Lüül“ Graf-Ulrich, Michael Hoenig, Burghard Rausch und Gustl Lütjens, der bis zu seinem Tod 2017 am Album mitarbeitete. Als Neuzugang anstelle des 2014 verstorbenen Bassisten Michael Günther ist Daniel Cordes dabei, der mit Lüül bereits bei den 17 HIPPIES spielte. Als Gäste finden sich die nicht ganz unbekannten Peter Michael Hamel (der ebenfalls eine AGITATION FREE-Vergangenheit hat) und Benjamin Schwenen.

Der von Pierre Lattés gesprochene Prolog von „Nouveau Son“ bringt Rock’n’Roll, rock progressif, L'avant-garde und AGITATION FREE (französischen Akzent dazu denken) in einen Verbund, bevor die Musik beginnt. Nach ein wenig herumschweifendem Vorgeplänkel startet der Opener mit sehr präsenten Drums und pumpenden Bass druckvoll durch. Die Gitarren flirren durch Zeit und Raum, Michael Hoenigs Keyboards sorgen für ein flächiges Gerüst. Space-Rock der konzentrierten Sorte, klanglich pointiert von Hoenig produziert.

„Levant“ kehrt zurück auf die Erde, wandelt neugierig umher, verquirlt schwungvollen Rock mit Soundtrack-Elementen zwischen Italo-Western und Jess Franco-Filmen, hat keine Angst vor einem Flirt mit Jazz. Dern einzelnen Instrumenten wird Raum zum Agieren gegeben, ohne dass endlose Soli zelebriert werden. Besitzt einen lässigen Jam-Charakter, verliert sich aber nicht dank der hohen Dynamik im Nirgendwo.

„Nightwatch“ ist ein stimmungsvolles Flanieren durch nächtliche Straßen, mit abgründigem Unterton, würde sich als musikalische Interpretation zum gleichnamigen Film mit dem jungen Nikolaj „Jamie“ Coster-Waldau“ sehr gut eignen. „Lilac“ im Anschluss schwebt wie eine Steve-Hillage-Reminiszenz durchs All. Der euphorische Titeltrack, neben „Nightwatch“ mit gut neun Minuten das längste Stück des Albums, feiert eruptive Ekstasen zu wortlosem Gesang. „InDaJungle“ ist das gebührende, mit leichten KRAAN-Vibes versetzte, wuchtige Finale eines exquisiten Albums.



FAZIT: „Momentum“ ist ein Comeback nach Maß. Man merkt dem Album die Freude an, mit dem die beteiligten, anderweitig keineswegs unterbeschäftigten, Musiker es eingespielt haben. Nicht mehr so experimentell wie in Frühzeiten, aber kraftvoll, von melodischer und rhythmischer Vielfalt, ein berückender Ritt durch die eigene Geschichte und die des krautigen Space-Rocks. So kann AGITATION FREE gerne in kürzeren Abständen als zuvor weiter agitieren!

Jochen König (Info) (Review 2051x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Nouveau Son 08:35
  • Levant 07:54
  • Nightwatch 09:26
  • Lilac 06:18
  • Momentum 08:45
  • Shibuya 08:14
  • InDaJungle 07:07

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Harry Dubidu
gepostet am: 22.12.2023

User-Wertung:
11 Punkte

passende Rezi! thanks so- mich überzeugt die Scheibe auch, macht Laune!
Sven
gepostet am: 05.03.2024

User-Wertung:
10 Punkte

Die Platte ist echt gut, aber per Kopfhörer habe ich Verzerrungen durch Übersteuerung in den Beats, schon beim ersten Stück. Ist das beim Vinyl auch so, oder hat man da vorsichtiger gemastert? Ich habe bislang nur den Qobuz Stream gehört
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!