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The Weather Station: How Is It That I Should Look At The Stars (Review)

Artist:

The Weather Station

The Weather Station: How Is It That I Should Look At The Stars
Album:

How Is It That I Should Look At The Stars

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-Pop

Label: Fat Possum
Spieldauer: 32:21
Erschienen: 04.03.2022
Website: [Link]

Momentan ist ja der Begriff der „Zeitenwende“, wenn auch in unangenehmen politischen Zusammenhängen, in aller Munde. Eine solche gab es allerdings auch auf der musikalischen Ebene, als TAMARA LINDEMAN ihr Projekt THE WEATHER STATION im letzten Jahr mit der Veröffentlichung ihres Albums „Ignorance“ konzeptionell, kompositorisch und ästhetisch vollkommen neu ausrichtete.
War die Kanadierin bis dahin für gitarrenorienterte Folk- und Indie-Rock Songs mit Laurel-Canyon-Flair bekannt, so experimentierte sie auf „Ignorance“ – im Studio wie auch bei den anschließenden Konzerten – mit einer Art Big-Band-Ansatz und einer stilistischen Melange mit Elementen aus Krautrock, Elektronik sowie Jazz und verzichtete dabei fast ganz auf ihre bisherigen musikalischen Ansätze.

Die Sache war nur die: Nicht alle der Songs, an denen sie damals arbeitete, waren geeignet, diese Entwicklung in musikalischer Hinsicht mitzumachen. Das bezog sich vor allen Dingen auf solche Songs, welche die Musikerin in einem ähnlichen sanftmütigen und emotionalen Mindset geschrieben hatte, wie bei ihren ersten vier Alben. Sie selber meint dazu, dass sie diese Songs als „zu innerlich und zu weich“ für das „Ignorance“-Album empfand. Die logische Konsequenz aus dieser Feststellung war dann, dass genau diese Songs nun in einem neuen Projekt in Form einer melancholischen Balladensammlung mit dem poetischen Titel „How Is It That I Should Look At The Stars“ von ihr zusammengefasst werden. Songs, die sie für sich selbst geschrieben hat – was den intimen Charakter und die internalisierten Dialoge mit sich selbst erklärt, in denen sie sich auf einer emotionalen Ebene mit Wortbedeutungen, Wahrnehmungen und Perspektiven auseinandersetzt. Das neue Album ist in dieser Hinsicht also weniger eine Fortsetzung dessen, was mit „Igonrance“ von THE WEATHER STATION begann, sondern eine ideale Ergänzung, da das Balladen-Element kein prägender Bestandteil des „Ignorance“-Szenarios war.

FAZIT: Mit dem Album „Ignorance“ löste sich TAMARA LINDEMAN als Songwriterin, Bandleaderin und Arrangeurin von den scheinbar etablierten musikalischen Traditionen, die sie bislang als Songwriterin auszeichneten. Obwohl sie einige Elemente dieser Entwicklung – namentlich den Einsatz von atmosphärischen Blasinstrumenten und dem Fokus auf das Klavier als Leitinstrument – für die ergänzende Songsammlung „How Is It That I Should Look At The Stars“ beibehielt, erweiterte sie diesen Ansatz noch einmal, indem sie auf die Verwendung von Schlagzeug und Perkussion verzichtete und mit einer neuen Band die Elemente der Zeitdehnung und der Stille als integralen Bestandteil als „Übung in totaler Konzentration“ zum Zentrum der Aufnahmesessions machte, die im übrigen an nur drei Tagen live im Studio absolviert wurden. Schon länger hat es kein Projekt dieser Art gegeben: Aber wenn jemand vielleicht gerade nach einer perfekten, melancholischen Balladen-Sammlung suchen sollte, dann dürfte er bei dem neuen THE WEATHER STATION-Album fündig werden.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2305x gelesen, veröffentlicht am )

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12 Punkte
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Tracklist:
  • Marsh
  • Endless Time
  • Taught
  • Ignorance
  • To Talk About
  • Stars
  • Song
  • Sway
  • Sleight Of Hand
  • Loving You

Besetzung:

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