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Hæctor: Modern Urban Angst (Review)
Artist: | Hæctor |
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Album: | Modern Urban Angst |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie-Pop |
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Label: | Dachshund Records | |
Spieldauer: | 39:52 | |
Erschienen: | 10.06.2022 | |
Website: | [Link] |
Mit dem Titel „Modern Urban Angst“ führen HÆCTOR zunächst ein wenig auf die falsche Fährte, denn auch wenn die Musik durchaus melancholische Momente hat, ist die Band doch weit von der suggerierten Großstadtverzweiflung entfernt.
Stattdessen transportieren die überwiegend lockeren Tracks dieses Albums eine eher positive Haltung. Natürlich zeugen Songs wie „A Whisper“ auch von beklemmender Schwermut, die als direkte Reaktion auf die gesellschaftlichen Krisen der jüngsten Zeit gewertet werden kann, dabei steht am Ende aber meist eine optimistische Auflösung, zumindest auf emotionaler Ebene.
„Wenn keine Tränen mehr übrig sind, dann hilft nur ein lachen.“
So könnte sich die Stimmung dieses Albums auf eine Kernaussage herunterbrechen lassen. Lachen kann heilen, Lachen ist Befreiung. Dieses Lachen muss nicht aufgrund eines Witzes oder der puren Freude am Leben entstehen, es kann einfach eine Trotzreaktion auf die schwarzmalerischen Qualitäten dieser Zeit sein.
Gleichzeitig liegt darin eine grundsätzlich positive Energie, die Heilung bringen kann. Sehr schön nachzuhören ist das in „My Strings“, das mühelos und ungekünstelt zwischen himmelhohem Jauchzen und melancholischer, vielleicht sogar dezent depressiver Verstimmung schwankt.
Auch der Schwenk zwischen tanzbaren Düster-Pop-Hymnen wie „Chealsea“ oder „Elephant“ und emotionalen Tiefschlägen wie dem Closer „Your Darkness“ verfehlt seine Wirkung nicht und gestaltet „Modern Urban Angst“ angenehm abwechslungsreich.
FAZIT: HÆCTOR tanzen lachend in den Untergang oder liefern mit „Modern Urban Angst“ wenigstens den Soundtrack dafür. Das hat was von einer 'Scheißegal'-Einstellung, ist aber nicht ignorant. Im Gegenteil: Dieses Album will dazu anregen, den Moment zu genießen, denn alles andere bereitet Kopfzerbrechen, was letztendlich dazu führt, dass das Hier und Jetzt vergessen wird. Mit dieser Botschaft treffen HÆCTOR doch recht zielsicher ins Schwarze.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Edges
- Run Dry
- Chelsea
- A Whisper
- My Strings
- Elephant
- Castles
- Hearts
- Social Currency
- Your Darkness
- Bass - Lena Schöllermann
- Gesang - Martin Wendt, Lena Schöllermann
- Gitarre - Christopher Kellner
- Schlagzeug - Christoph Rosemeier
- Modern Urban Angst (2022) - 12/15 Punkten
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