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Black Sabbath: Heaven And Hell – Deluxe Edition (Review)

Artist:

Black Sabbath

Black Sabbath: Heaven And Hell – Deluxe Edition
Album:

Heaven And Hell – Deluxe Edition

Medium: Download/Do-LP/Do-CD
Stil:

Hard Rock, Heavy- und Doom-Metal, Kult

Label: BMG
Spieldauer: 85:08
Erschienen: 04.11.2022
Website: [Link]

Es wird mal wieder luxuriös rund um das BLACK SABBATH-Anwesen, das in den vergangenen Jahren schlicht mit fantastischen, extrem opulenten Boxen aufwartete, die im besten Sinne den alten Alben rund um die Ozzy-Osbourne-Mannen huldigten. Highlights waren hierbei die jeweiligen 4- bzw. 5-LP-Boxen von „Vol4“ sowie „Sabotage“ und „Technical Ecstasy“.

Ganz so opulent geht es nun zwar nicht mehr weiter und man beschränkt sich für die remasterten Nachfolger „Heaven And Hell“ sowie „Mob Rules“ jeweils auf Doppel-LP's, wobei aber die zweite LP wiederum ausschließlich aus raren Bonusstücken von Single-B-Seiten und Live-Aufnahmen besteht. So gesehen werden aus den fetten Deluxe-Editionen der drei vorherigen Alben recht deutlich abgespeckte Versionen, bei denen leider auch die beigelegten Bücher oder irgendwelche anderen Beigaben fehlen.
Dafür aber gibt’s im Inneren des Gatefoldcovers sehr umfangreiche Begleittexte zu lesen, welche die Geschichte hinter dem jeweiligen Album beleuchten.

Liegt die doch deutliche Einschränkung etwa daran, dass nicht mehr Ozzy, sondern der 2010 im Alter von 57 Jahren verstorbene RONNIE JAMES DIO hinter dem Mikro steht?
Ganz bestimmt nicht, denn was der gerade bei RAINBOW ausgestiegene Sänger mit seiner Stimme leistet, steht den vokalen Meisterleistungen seines Vorgängers in keiner Weise nach.
Auch wenn sich die musikalische Ausrichtung von BLACK SABBATH – wohl eindeutig durch den Sängerwechsel begründet, der sich zugleich aktiv als Songwriter mit einbrachte – sich erkennbar veränderte. Tatsächlich weckt das für Sabbath-Verhältnisse doch recht ungewöhnliche „Heaven And Hell“ deutliche Erinnerungen an RAINBOW oder DEEP PURPLE, aber auch LED ZEPPELIN, wobei die finstere Doom-Metal-Note deutlicher in den Hintergrund tritt.
Dafür aber knallen einem herrlich krachende Gitarren-Riffs und fette Bass-Eruptionen, kongenial von Tony Iommi und Geezer Butler eingespielt, sowie das druckvolle Drumming von Bill Ward um die Ohren, während Dio sein gewohntes RAINBOW-Organ darüberlegt.
Trotzdem wurden auch die alten BLACK SABBATH-Fans nicht gänzlich vor den Kopf gestoßen, denn immer wieder sind auch so einige dunkle Songwriting-Momente in bester Doom-Metal-Manier auf „Heaven And Hell“ zu entdecken.

Natürlich waren viele Fans anfänglich skeptisch und beäugten und 'beohrten' das himmlisch-höllische 1980er-Album anfangs durchaus mit einer gewissen Prise aus Vorurteilen. Doch die wurden, als die Scheibe mit den paffenden Engeln ('Smoking Angels' von Lynn Curlee) auf dem großartigen Cover erschien, sofort weggeblasen. Denn genauso einfallsreich wie dieses Cover, das den Himmel wie die Hölle künstlerisch präsentierte, war auch die Musik, sodass „Heaven And Hell“ heute als eins der bedeutendsten Heavy-Metal-Alben aller Zeiten gilt.
Kurios war außerdem, dass BLACK SABBATH für den zweiten Song der LP-A-Seite „Children Of The Sea“ geplant hatten, wichtige Passagen von einem Mönchs-Chor einsingen zu lassen. Ihre Suche nach den singenden 'Pfaffen' verlief aber erfolglos. Nur einen einzigen konnten sie entdecken und überzeugen, seine Stimme für die Kinder vom See zu erheben. Diese wurde dann allerdings ordentlich 'overdubbed', womit der von ihnen beabsichtigte Effekt mit etwas technischer Trickserei trotzdem erreicht wurde.

Natürlich ist die zweite LP von „Heaven And Hell“, die ausschließlich Bonus-Material enthält, ein zusätzlicher Kaufanreiz, der sich tatsächlich lohnt. Schon die beiden raren B-Single-Seiten, aber auch die Mono-Aufnahme von „Lady Evil“ sind heutzutaghe kaum noch aufzutreiben – und landen nun endlich erneut auf Vinyl.
Doch auch die 'neue' Live-Seite mit neuem Live-Sänger strahlt deutliche Unterschiede aus, denn natürlich erinnert hier viel an RAINBOW, aber auch an DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN, sodass man beispielsweise bei der extrem langen Live-Version von „Heaven And Hell“ auf der LP-B-Seite der Bonus-LP mitunter den Eindruck gewinnt, man hätte sich mal auf Zeppelins „Whole Lotta Love“ und dann wieder auf Purples „Space Truckin'“ verirrt. Eine extrem geile Nummer, die bei solchem Bonus allein schon den Kauf dieses Doppel-Vinyls rechtfertigt – auch weil die Klangqualität richtig gut ausfällt.

FAZIT: So klang es, als BLACK SABBATH über den Regenbogen Himmel und Hölle miteinander verbanden, weil der gute Ozzy verschwunden war und der genauso gute RAINBOW-Dio diesen 1980 ersetzte. „Heaven And Hell“ hatte es bei nicht vorurteilsfreien Sabbath-Fans anfangs nicht leicht, doch Ronnie James Dio eroberte ganz schnell das Mikro-Terrain und so wurde dieses 1980er-Album sogar zu einem der erfolgreichsten BLACK SABBATH-Alben (Das meistverkaufte der Band, Platz 9 der britischen und 28 der US-amerikanischen Album-Charts) aller Zeiten, das nun auch als luxuriös remasterte Version auf Doppel-LP und Doppel-CD erscheint, wobei im Falle der Doppel-LP die gesamte zweite LP ein Bonus voller rarer Single- und Live-Aufnahmen aus dieser Zeit ist. Kult!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3229x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • = Heaven And Hell – 2021 Remaster = (39:30):
  • Seite A (20:37):
  • Neon Knights (3:49)
  • Chiddren Of The Sea (5:30)
  • Lady Evil (4:22)
  • Heaven And Hell (6:56)
  • Seite B (18:53):
  • Wishing Well (4:02)
  • Die Young (4:41)
  • Walk Away (4:21)
  • Lonely Is The Word (5:49)
  • = Bonus Tracks = (45:38):
  • Seite C (22:30):
  • Children Of The Sea – Live B-Side of Neon Knights
  • Heaven And Hell – Live 7“ Edit, B-Side of Die Young
  • Lady Evil – 7“ Mono Edit
  • Neon Knights – Live 1980
  • Seite D (23:08):
  • Children Of The Sea – Live 1980
  • Heaven And Hell – Live 1980
  • Die Young – Live 1980

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
evilknivel
gepostet am: 10.11.2022

Neu ist wohl nur die Vinylausgabe, ansonsten identisch mit der Remaster von 2021.
Abgesehen davon gab es den Krempel schon mal bei den ersten deluxe expanded Versions aus den frühen 2000ern.
So gesehen kein Mehrwert, da alles bereits veröffentlicht auch die Live Tracks. Der Musik hat das allerdings nicht geschadet. Genauso gut wie vor 42 Jahren.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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