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Avantasia: A Paranormal Evening With The Moonflower Society (Review)

Artist:

Avantasia

Avantasia: A Paranormal Evening With The Moonflower Society
Album:

A Paranormal Evening With The Moonflower Society

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Melodic Rock/Metal

Label: Nuclear Blast / Believe
Spieldauer: 53:58
Erschienen: 21.10.2022
Website: [Link]

Dem Chart-Erfolg von "Moonglow" (2019) dürfte sich drei Jahre später nicht nur in Deutschland ein weiterer hoher Einstieg von AVANTASIA in die Liste der bestverkauften Alben anschließen. Mastermind, Edguy-Sänger, Songwriter und Produzent Tobias Sammet begeht aber nicht den Fauxpas, seinen Erfolg mit mehr von allem fortsetzen zu wollen, denn trotz seines prätentiösen Titels ist "A Paranormal Evening With The Moonflower Society" (auf der inhaltlichen Ebene bricht der Fuldaer eine Lanze für alle Freaks unter uns) strotzt das Album nicht vor klebrigem Bombast, sondern bietet fast ausschließlich Melodic Rock mit operettenhaftem Flair und kompaktem Songwriting, wie man es selten von dem Projekt vernommen hat.

Natürlich hat Sammet wieder Stars des internationalen Mainstreams und Undergrounds um sich geschart. Der flotte Headbanger ´The Wicked Rule the Night´ wird mit Sirene Ralf Scheepers (Primal Fear) am zweiten Mikrofon zu einem Selbstläufer, der fröhliche Speed-Track ´The Inmost Light´ scheint Co-Sänger Michael Kiske auf den Leib geschrieben worden zu sein, weil dessen Band Helloween hier überdeutlich anklingt - genauso wie im leicht ausgebremsten Feger ´I Tame the Storm´, den Jorn Lande (ex-Masterplan) mit seiner markanten Stimme veredelt.

Aha-Erlebnisse, was die Refrains der Stücke angeht - höre gleich jenen des eröffnenden ´Welcome to the Shadows´ - sind bei AVANTASIA nahezu selbstverständlich, obgleich man in den wenigsten Fällen auf Anhieb sagen kann, an welche "Vorlagen" die entsprechenden Momente erinnern. Dramatische Chöre verzieren später das einfühlsame Duett ´Kill the Pain Away´ mit Nightwish-Powerfrau Floor Jansen, das wiederum an ABBA mit dicken Muskeln denken lässt.

Das Hit-Potenzial des von Sammet gemeinsam mit seinem Intimus Sascha Paeth (Heaven´s Gate) produzierte Albums steigt also abermals sehr hoch. ´Misplaced Among The Angels´ ist genauso wie ´Paper Plane´ (Ronnie Atkins von Pretty Maids steuert hier Vocals bei) eine unauffällige Power-Ballade mit Streichern und einer weiteren Performance von Floor Jansen, beide Stücke wirken wie eine sanfte Vorbereitung auf ein starkes letztes Drittel:

´The Moonflower Society´ geht dank Bob Catleys Gesang als verkappte Magnum-Nummer mit poppigem Achtziger-Refrain und Europe-mäßigen Keyboard-Tuschs durch, ehe ´Rhyme and Reason´ Eric Martin (Mr. Big) in einem ungewöhnlichen Setting zeigt; das rhythmisch anspruchsvolle Stück geht in Richtung Symphonic Rock-Musical, doch der Amerikaner meistert seine Parts an Sammets Seite mit Bravour.

Dies lässt sich auch von Geoff Tate (ex-Queensrÿche) sagen, dessen melancholischer Slot in ´Scars´ ein heimliches Highlight der Platte markiert. Das zehnminütige Finale ´Arabesque´ in dem Lande und Kiske gemeinsame Sache machen. Der Longtrack tendiert mit Dudelsäcken und recht komplexen Chor-Arrangements als Semi-Prog durch und rundet das rasch auf den Punkt kommende Material kontrastierend episch ab.

FAZIT: Mit "A Paranormal Evening With The Moonflower Society" gelingt es Tobias Sammet und Co., einen sicheren kommerziellen Überflieger zu veröffentlichen, ohne sich der Masse anzubiedern. Die gedrungenen Songs zeugen von Liebe für den pompösen Rock der Siebziger und Achtziger, wirken aber trotzdem frisch und triefen aus jeder Pore (Komposition, Einspielung, Gesang, Sound) vor Klasse. AVANTASIA reicht in ihrer Disziplin schlichtweg niemand das Wasser.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4511x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Welcome to the Shadows
  • 02] The Wicked Rule the Night
  • 03] Kill the Pain Away
  • 04] The Inmost Light
  • 05] Misplaced among the Angels
  • 06] I Tame the Storm
  • 07] Paper Plane
  • 08] The Moonflower Society
  • 09] Rhyme and Reason
  • 10] Scars
  • 11] Arabesque

Besetzung:

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