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Møl: Diorama (Review)
Artist: | Møl |
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Album: | Diorama |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Black Metal |
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Label: | Nuclear Blast / Rough Trade | |
Spieldauer: | 46:02 | |
Erschienen: | 05.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Angesichts ihrer aufsehenerregenden bisherigen Veröffentlichungen "I", "II" und "Jord" war es nur eine Frage der Zeit, bis sich ein größeres Label MØL annahm. Mit Nuclear Blast sind die Dänen nun optimal aufgestellt, um groß durchzustarten - auch weil sie von jeher einen massenkompatiblen Sound fahren -, und bleiben ihren musikalischen Prinzipien selbstverständlich auch treu.
"Diorama" ist ein Ausbund an zuckersüß klirrenden Melodien, so als würde ein Glas voller Schokoladenkonfekt von der Theke der Kioske unserer Kindheit fallen und zerbrechen. Ihre im Grunde genommen mit dm Pop der 1980er vereinbaren Melodien verbinden die Musiker aus Aarhus mit "schwarzem" Fauchen der gleichförmigen Sorte, sodass die Stimme nur ein weiteres Stilmittel wird, nachdem etwa Alcest und Amesoeurs selbiges vorgemacht haben.
Diese wohl stärksten Einflussgeber der Gruppe lassen sich um Assoziationen zu Zeitgenossen wie Astronoid (die allerdings weit weniger flexibel zur Sache gehen) erweitern, wobei MØL mehr noch als zuvor rockige Geschmacksnoten zulassen. Demzufolge stößt man in ihren neuen Songs wiederholt auf stampfende Midtempo-Passagen und elegant in aller Ruhe fließende Gitarrenleads.
Eine weibliche Begleitstimme wie während ´Photophobic´ erscheint da wie bloßer Zierrat, auch wenn sie das dichte Klangbild genauso aufbricht wie die zahllosen unverzerrten Klampfen-Parts. Erfrischend ebenfalls: das für diese Richtung erfrischend kantige Schlagzeugspiel, mit dem die Combo dem überwiegend linear und sich langfristig abnutzenden Geknüppel verwandter Acts entgegenwirkt.
Als besonders packend stellen sich die beiden letzten Stücke ´Tvesind´ (fürwahr sonniger Black Metal, wie ihn nur die Slowenen Dekadent auf ihrem Debüt in ähnlich gleißender Form dargeboten haben) und ´Diorama´ heraus, vielleicht weil sich das Quintett hier jeweils länger als sieben Minuten Zeit lässt. Der Titeltrack gehört dabei zu den aufregenden Tributen an die französischen Idolen der noch jungen Blackgaze-Bewegung.
FAZIT: MØL sind abwechslungsreicher geworden und legen die Messlatte für die im Review genannten Astronoid oder auch die sich momentan selbst durch zwischenmenschliche Spannungen selbst demontierenden Schweden Tengil sehr hoch. State-of-the-art-Blackgaze, das.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fraktur
- Photophobic
- Serf
- Vestige
- Redacted
- Itinerari
- Tvesind
- Diorama
- Bass - Holger Rumph-Frost
- Gesang - Kim Song Sternkopf
- Gitarre - Nicolai Hansen, Frederik Lippert
- Schlagzeug - Ken Klejs
Interviews:
-
keine Interviews