Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Salim Ghazi Saeedi: United Ubiquity Of Flesh (Review)

Artist:

Salim Ghazi Saeedi

Salim Ghazi Saeedi: United Ubiquity Of Flesh
Album:

United Ubiquity Of Flesh

Medium: CD/Download
Stil:

Oriental Avant-Prog For Daydreaming

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 50:14
Erschienen: 01.05.2017
Website: [Link]

Zum Glück braucht der Kritiker nicht verzweifelt nach einer Kategorisierung dieser doch sehr vielfältigen, schwer festzulegenden (Instrumental- und Progressive-Rock – wären auf jeden Fall passend!) Musik zu suchen, denn die erhält er auf der in 16 (!!!) Sprachen gestalteten Homepage von SALIM GHAZI SAEEDI gleich höchstselbst: „Orientalischer Avant-Prog zum Tagträumen“.
Allerdings fallen die Träume dann doch ziemlich wild aus.
Kein Wunder, denn der erklärte Freund von JEFF BECK, CHARLIE CLOUSER, MARTY FRIEDMAN und THELONIOUS MONK stellt zu seiner Musik fest: „Ich habe mich nie bewusst dazu entschlossen progressive Musik zu schreiben. Ich habe bloß einen vielseitigen Musikgeschmack… Vielleicht ist es einfach das, wie das progressive Genre funktioniert. Wenn man einen offenen Geist hat, wird es von selbst progressiv!“
Jedenfalls bewegt sich der „offene Geist“ avantgardistisch progressiv zwischen A wie ANEKDOTEN biz Z wie ZAPPA, wobei – als besonderes Identifikationsmerkmal – auch traditionelle Musikelemente der vorderasiatischen Heimat von Saeedi einfließen.

Der seit über 18 Jahren aktive 36jährige Multiinstrumentalist aus dem Iran begann mit seiner Band ARASHK, in der er ähnlich wie nun solistisch in seinen Instrumental-Stücken vom Metal über den komplexen Prog und etwas Jazz bis hin zu ethnischer Musik eine Vielzahl an stilistischen Einflüssen kombiniert und dabei durchaus an Bands und Musiker wie KING CRIMSON bei „Bodily Invasion“ oder FRANK ZAPPA bei „Let‘s Sit Naked, O Friend“ erinnert.

Grundsätzlich verfolgt der „ewige Improvisator beim Komponieren oder Musizieren“ in seiner Musik auch ein durchgängiges Konzept, in dem es häufig um den Kampf zwischen Gut und Böse oder gegen einen bedrängende Ängste - besonders intensiv auf seinem 2010er-Album „Iconophobic“ thematisiert - geht und das er dann ausgiebig auf seiner Homepage erläutert. Im Falle von „United Uniquity Of Flesh“ (Vereinigte Einzigartigkeit des Fleisches) geht es darum, wie sehr man den fleischlichen Lüsten verfallen kann. Ein Thema, welches der iranische Musiker ähnlich bereits bei seinem vorherigen Album „namoWoman“ aufgriff, in dem die Sexualität und deren Beherrschung bis hin zur Kastration eine sehr bedeutende Rolle spielte. So entsteht mit „United Ubiquity Of Flesh“ die thematische Fortsetzung, welche als eine Fusion aus all den genannten musikalischen Einflüssen, die geschickt miteinander verflochten werden und ohne jegliche Unterstützung durch andere Musiker auskommen, gekonnt von SALIM GHAZI SAEEDI verwirklicht werden.

Leider besteht die größte Schwäche des Albums nicht etwa im musikalischen, sondern im produktionstechnischen Bereich. Das Album ist zu dumpf abgemischt und es fehlen ein wenig die Höhen und verspielten Stereo-Effekte, sodass der Sound von Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug, die allesamt von SALIM GHAZI SAEEDI in Eigenunion gespielt werden, etwas schwammig und manchmal blechern wirkt.

FAZIT: Der Multiinstrumentalist aus dem Iran SALIM GHAZI SAEEDI legt mit „United Ubiquity Of Flesh“ sein bereits siebtes Konzept-Album vor, das komplexen Prog, RIO, härteren Rock, Weltmusikalisches und etwas Jazz zu einer sehr hörenswerten instrumentalen Mixtur fusioniert, die der Iraner selber als Oriental Avant-Prog For Daydreaming bezeichnet, welcher allerdings noch ein paar Reserven in punkto Produktion aufweist.

PS: Wer sich das Album des progressiven iranischen Multiinstrumentalisten gerne kaufen oder downloaden möchte, der sollte bitte diesen von Saeedi empfohlenen Link nutzen und nicht ...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2958x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Drenched By Desire Of You
  • Bodily Invasion
  • United Ubiquity Of Flesh
  • Universal Resurrection Is The Sexiest Day Of All
  • At Home Dwells Death (Prelude)
  • At Home Dwell Death
  • Million Hands Oriental Dancer
  • Lion‘s Mouth Is My Home
  • Let‘s Sit Naked, O Friend
  • No Wind And I‘m Out
  • Untameable Heart Of The Artist

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!