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Loscil: Sea Island (Review)
Artist: | Loscil |
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Album: | Sea Island |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Ambient |
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Label: | kranky | |
Spieldauer: | 73:05 | |
Erschienen: | 17.11.2014 | |
Website: | [Link] |
Ambient ist nicht jedermanns Sache. Verständlich, nötigen die Kompositionen dem Hörer zumeist einiges an Geduld ab, sind sperrig und allgemein nur schwer zugänglich. Es fehlt an Orientierung, an Fixpunkten und motivischen Widerhaken. Doch genau hier setzt Scott Morgan alias LOSCIL an und drückt dem Genre einen durchaus eigenen Stempel auf.
Rhythmik ist das große Stichwort auf "Sea Island". Fans überwiegend flächiger Soundscapes könnten mit der elektronischen und Beat-orientierten Herangehensweise des Kanadiers so ihre Probleme haben. Mal zu polyrhythmischen Klang-Konglomeraten aufgetürmt ("Ahull"), mal direkt nach vorne weg stampfend ("In Threes") oder auch in gemächlichen Lounge-Momenten verharrend ("Angle Of Loll") - tiefer Bass und eine solide Groove-Basis ziehen sich durch einen Großteil der elf Stücke. Zwar finden sich auch hier typische repetitive Motive, doch durchlaufen diese eine nicht nur rein klangliche Progression und sorgen so für echte Abwechslung.
Angereichert werden die Kompositionen mit improvisatorischen Momenten sowie zahlreichen Gastbeiträgen. Rhodes, Vibraphone, Violine, Piano und überraschend sogar Vocals ("Bleeding Ink") erweitern das Klangspektrum und schaffen angenehme organische Kontraste zur eher synthetischen wenngleich nie sterilen Klangästhetik. Wer noch immer nicht überzeugt ist, dem sei an dieser Stelle das grandiose "Iona" wärmstens empfohlen.
FAZIT: Für wen Ambient in Reinkultur der Regel zu abstrakt und Elektro zu stumpf ist, bietet LOSCIL einen mehr als gelungenen Kompromiss, der dank zugänglicher Arrangements auch Neueinsteigern in die Thematik zu empfehlen ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ahull
- In Threes
- Bleeding Ink
- Sea Island Murders
- Iona
- Holding Pattern
- Catalina 1943
- Angle of Loll
- Sturgeon Bank
- En Masse
- Angle of List
- Sonstige - Scott Morgan
- Sea Island (2014) - 11/15 Punkten
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