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Killer Be Killed: Killer Be Killed (Review)
Artist: | Killer Be Killed |
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Album: | Killer Be Killed |
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Medium: | LP/Download/CD | |
Stil: | Thrash Metal/Hardcore Punk (oder Cavalera mit Gästen) |
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Label: | Nuclear Blast | |
Spieldauer: | 45:43 | |
Erschienen: | 09.05.2014 | |
Website: | [Link] |
THE MASOULPLAN... DILLINGER STONFLY... DON SOULESCAPE... Nein, eigentlich wollten ex-SEPULTURA und SOULFLY-Legende Max Cavalera, MASTODON-Bassist Troy Sanders und THE DILLINGER ESCAPE PLAN-Sänger Greg Puciato als Supergroup vereint nicht wie der Mix aus den eigenen Hauptbands klingen. Vom Grund, warum der Name KILLER BE KILLED eines der wenigen Highlights der Platte ist.
Zusammen mit Drummer David Elitch, der zwischen THE MARS VOLTA und MILEY CYRUS schon so ziemlich alles trommelnd unterstützt hat, arbeiten die Szeneschwergewichte schon seit 2011 mal mehr mal weniger intensiv an dem lange unbenannten Projekt. An sich ist die Idee nachvollziehbar: In der Zeit, in der die höchst erfolgreichen Hauptjobs pausieren, schließen sich die Musiker im Proberaum ein und werden schon noch was Hochwertiges ausbrüten.
Im Großen und Ganzen ist das selbstbetitelte Debüt genau das geworden, was man befürchten konnte, nämlich ein scham- und charmeloser Mix aus den Trademarks der genannten Bands. Überraschend ist dabei nur die Gewichtung der einzelnen Einflüsse: Es dominieren Punk, Thrash und Hardcore-Riffs, die zusammen mit dem häufigen Auftauchen Max Cavaleras Stimme fast pure SOULFLY-, selten aggressive CAVALERA CONSPIRACY-Momente kreieren. Ab und an werden diese Riffs mit welchen von MASTODON verquickt, ergeben aber dadurch keinen gänzlich neuen Sound. Ähnlich konstruiert klingt es, wenn Troy Sanders im nächsten Moment nur mit seinem Gesang MASTODON-Flair versprüht und ganz selten auch mal bandtypische Riffs mit ins Songwriting einbringt.
Fast ganz fällt Greg Puciato hinten rüber, der neben den leicht verrückten Riffs aus 'Snakes Of Jehova' eigentlich nur die THE DILLINGER ESCAPE PLAN-Gesangslinien verwenden und singen darf, die einen gewissen Popappeal an den Tag legen. Er ist vergleichsweise selten zu hören, dafür aber im unbestrittenen Highlight des Albums. Auch 'Wings Of Feather And Wax' kann seine Herkunft aus dem Baukastensongwriting nicht verbergen, ist aber mit einem Refrain gesegnet, der selbst gestandenen Radio-Rock-Acts mehr als gut stehen würde. In 'Dust Into Darkness' versuchen KILLER BE KILLED den Moment zu rekonstruieren, scheitern aber am umständlichen Songaufbau und dem unausgegorenen Refrain. In 'Curb Crusher' wird das Problem besonders deutlich, wenn das brutalen Groove-Riff à la SOULFLY von einem von Troy Sanders gesungenen Refrain unterbrochen wird und die beiden Versatzstücke nicht wirklich zusammen passen wollen.
Natürlich hat Josh Wilbur (u.a. GOJIRA, LAMB OF GOD) die Platte fantastisch in Szene gesetzt und lässt das Material an manchen Stellen beeindruckender klingen, als es ist. Ja, es gibt starke Momente und Riffs und ja, es gibt auch genügend Abwechslung. Die Platte wird beispielsweise vom sphärischen 'Forbidden Fire' beschlossen, das sich zum Schluss noch mal zu einem fast doomigen Monster auftürmt. Aber all das trägt dazu bei, dass es auf "Killer Be Killed" kaum stringent komponierte und vor allem eigenständige Songs zu beobachten gibt. Und das ist unterm Strich viel zu wenig.
FAZIT: KILLER BE KILLED hört sich an wie eine verkappte SOULFLY-Platte und nicht wie ein All-Star-Projekt. Der Großteil des Materials scheint aus der Feder von Max Cavalera zu stammen, die Einflüsse von MASTODON und THE DILLINGER ESCAPE PLAN kommen über ihren Gastauftrittcharakter nicht hinaus. Die Songs wirken durchweg konstruiert, nur selten ist der Sound wirklich eigenständig. Ein paar Riffs knallen und 'Wings Of Feather And Wax' ist mit einem großartigen Refrain gesegnet, aber ansonsten verpasst man nicht viel. SOULFLY-Fans sollten reinhören und können mit sich ausknobeln, ob sie das Gebotenen vielleicht sogar etwas besser finden als die letzten, durchschnittlichen Cavalera-Werke.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wings Of Feather And Wax
- Face Down
- Melting Of My Marrow
- Snakes Of Jehovah
- Curb Crusher
- Save The Robots
- Fire To Your Flag
- I.E.D.
- Dust Into Darkness
- Twelve Labors
- Forbidden Fire
- Bass - Troy Sanders
- Gesang - Max Cavalera, Troy Sanders, Greg Puciato
- Gitarre - Max Cavalera, Greg Puciato
- Schlagzeug - David Elitch
- Killer Be Killed (2014) - 7/15 Punkten
- Reluctant Hero (2020) - 12/15 Punkten
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