Die Innovation, mit welcher die Franzosen ihren Black Metal zelebrieren, kennt keine Grenzen – jedenfalls fast. „Regarde Les Hommes Tomber“ das selbst-betitelte Debüt der gleichnamigen Band aus Nantes jedenfalls bietet die nächste Offenbarung auf dem transzendentalen Opfertisch der schwarz angehauchten französischen Düsterschule, die irgendwo im Black Metal verwurzelt sind, aber auch stark in modernen Wassern wie Sludge und Hardcore spielen.

Das Ergebnis ist trotz aller Bemühungen um Innovation vielmehr ein recht krampfhafter Versuch, genreübergreifend ein Monument zum menschlichen Fall zu erschaffen: was in der Idee durchaus ansprechend klingen mag, ist in der Umsetzung leider nur in Ansätzen überzeugend. REGARDE LES HOMMES TOMBER sind darum bemüht, viel Spielraum für Atmosphäre zu lassen und atmen damit – wahrscheinlich nicht ganz ungewollt – in den Hemisphären von BLUT AUS NORD oder DEATHSPELL OMEGA, ohne dabei jedoch deren Größe zu erreichen.

Die einzelnen Songs ziehen sich gerade in den tragenderen Parts oft gähnend in die Länge um dann mit harschen Disharmonien zu kollidieren. Keiner der insgesamt sieben Tracks kann dabei völlig überzeugen und dort, wo im Ansatz Atmosphäre aufkeimt, sorgt spätestens der sehr eindimensionale Shoutgesang, der sowohl zu einer Hardcore- als auch zu einer BM-Kapelle gepasst hätte, für den entsprechend harten Aufprall und reißt den Hörer aus der Lethargie.

FAZIT: REGARDE LES HOMMES TOMBER bieten alles und auch nichts: ihre Mischung ist trotz innovativer Vielfalt eher ernüchternd und lässt mehr Fragezeichen zurück als Erleuchtung, die der Titel suggeriert. Für ein Debüt sicher kein schlechter Gehversuch, aber trotz aller Bemühungen alles andere als wegweisend.