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Horseback/Locrian: New Dominions (Review)
Artist: | Horseback/Locrian |
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Album: | New Dominions |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom / Drone / Ambient |
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Label: | Relapse/Rough Trade | |
Spieldauer: | 41:04 | |
Erschienen: | 09.11.2012 | |
Website: | [Link] |
Extreme, harte Musik muss nicht immer schnell, wütend und aggressiv sein. Auch langsame, zähe, finstere Musik kann hart sein, extrem ist sie sowieso. So wie die Doom/Drone/Ambient-Suppe, die auf dieser Split-EP von HORSEBACK und LOCRIAN aufgetischt wird. Ursprünglich als 7'' mit nur je einem Song veröffentlicht, kommt die CD-Fassung, die von James Plotkin remastert wurde, mit drei weiteren HORSEBACK-Songs daher und bringt es auf satte 41 Minuten tiefschwarzer Alptraum-Klänge, die nicht immer zwingend als Musik zu bezeichnen sind.
Los geht es mit einer geräuschvollen Klangcollage in HORSEBACKs "The Gift". Das Drone-Gewaber wird erst von heiserem Gekrächz ergänzt, dann fadet langsam eine Art Drumming ein, die dem ganzen eine gewisse Rhythmik gibt. Der Song bleibt trotzdem reichlich monoton und anstrengend. Verzerrte Klänge eines asiatischen Windspiels läuten "Our Epitaph" ein, die hallende, sonore Stimme und der dröhnende Bass geben dem schleppenden Song (der auch tatsächlich wie ein Song wirkt) eine gewisse Doom-Postpunk-Note. Die Gitarren sind eher quietschend-fiepend und trotz des repetitiven Charakters ist diese 14-minütige Nummer weit weniger anstrengend, die spannungsgeladene Atmosphäre schwillt zudem im Verlauf des Songs immer weiter an. "Oblivion Eaters", der Track, der auch auf dem limitierten Vinyl-Release vertreten war, beginnt mit dem Sound eines kaputten Radios, danach türmen sich flirrende, wabernde und fiebrige Sounds auf und man fühlt sich wie in einem gigantischen Insektenschwarm gefangen. Der fremdartige Track wirkt dem Titel entsprechend verzehrend und wartet zudem mit extremst verzerrter, verfremdeter Stimme auf.
"In The Absence Of Light" ist der einzige Beitrag von LOCRIAN und startet mit Bassgedröhne und kratzendem Gitarrengequietsche zu hell blubbernden Glockensynthiesounds. Eine Struktur mag man zunächst nicht ausmachen, was sich aber mit den einsetzenden Drums (eigentlich werden nur Becken betätigt) und der hallenden Stimme ändert. Dann bekommt das Stück einen rituell-beschwörenden Charakter und wirkt wie ein improvisierter Jam bei einer okkulten Zeremonie. Dass man ein Stück wie das eröffnende "The Gift" remixen kann, verwundert zunächst, James Plotkin legt in seiner Bearbeitung des HORSEBACK-Stücks aber deutlich mehr Wert auf die rhythmische Komponente, wodurch der abschließende Track deutlich erträglicher erscheint, als der eröffnende.
FAZIT: Extreme Musik, die in vier von fünf Fällen ein ausgeprägtes Faible für die Machart bedingt, während "Our Epitaph" als zugänglichstes Stück eine nicht ganz so hohe Toleranzgrenze erfordert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Horseback - The Gift
- Horseback - Our Epitaph
- Horseback - Oblivion Eaters
- Locrian - In The Absence Of Light
- Horseback - The Gift (Remix by James Plotkin)
- New Dominions (2012)
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