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Bjørn Berge: Mad Fingers Ball (Review)
Artist: | Bjørn Berge |
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Album: | Mad Fingers Ball |
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Medium: | CD | |
Stil: | Modern Delta Blues |
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Label: | Jazzhaus Records/In-Akustik | |
Spieldauer: | 47:00 | |
Erschienen: | 22.02.2013 | |
Website: | [Link] |
BJØRN BERGE reicht ein Set aus akustischen Gitarren, plus Dobro und ein Drummer/Percussionist, um ein hochdynamisches Album aufzunehmen. Im Delta-Blues fußend löst alleine BERGEs raues Hard-Rock-Organ die Songs aus festgefahrenen, allzu traditionellen Bahnen. Auf „Mad Fingers Ball“ werden nicht stoisch Blues-Muster nachgespielt, sondern mit Gefühl, Lust, Sturm und Drang neu interpretiert.
Der zweifache Grammy-Gewinner BERGE ist ein Virtuose auf der Gitarre, der Albumtitel „Mad Fingers Ball“ stimmt ein ums andere Mal. Sein „spezieller finger style“, die Art wie er Gitarren streichelt und dann wieder härter zugreift, ist auf unaffektierte Weise beeindruckend. Bis auf wenige Ausnahmen (das Titellied wäre ohne die ein oder andere Wiederholung ausgekommen) ist das keine Beweihräucherung des eigenen Könnens, sondern druckvolles und songorientiertes Aufspielen eines fähigen Musikers. Man höre nur das furiose Instrumental „Heavy Mental“, das Schwermetall ins Mississippi Delta schwemmt, ohne sich zu vergaloppieren oder gar elektrische Gitarren zu benötigen. Es sind der Geist und die Seele, die zählen. Und von Beidem transportiert BJØRN BERGE eine Menge.
Wie in der herausragenden WILLIE DIXON-Ballade „I can’t quit you Babe“, einem Lehrstück in der Erzeugung ergreifender, geisterhafter Atmosphäre durch musikalische Reduktion. Hier sind die Pausen so wichtig wie die angeschlagenen Saiten. SO müssen finstere Songs zwischen flehentlicher Liebe und Trennungsangst klingen. Oder die pointierte Interpretation des JOE SOUTH-Klassikers „Hush“, die sich ihrem Sujet ganz anders annähert als bspw. DEEP PURPLE, aber im Schein derselben Medaille funkelt.
FAZIT: “Mad Fingers Ball“ ist sich seiner Wurzeln bewusst, ruht aber nicht phlegmatisch auf den Lorbeeren der Vergangenheit. Der Norweger BJØRN BERGE zeigt auf einem Dutzend Songs, davon fünf Instrumentals, wie zeitgenössischer Blues klingen kann. Deftig, schmutzig, intensiv und klanglich ein Genuss, ohne die Bodenständigkeit an klinische Sterilität zu verraten. Und niemand verwundert es, dass der Mann so gerne JONI MITCHELL wie MOTÖRHEAD covert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Honey White
- I Can't Quit You Baby
- Mad Fingers Ball
- Hush
- StaMIna
- Guts
- Guitare Bizarre
- Chevrolet
- Heavy Mental
- Meanest Blues in Town
- Ramblin' on My Mind
- The Last Call
- Gesang - Bjørn Berge, Dagny Christopherson
- Gitarre - Bjørn Berge
- Schlagzeug - Harry Levang
- Mad Fingers Ball (2013) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
tollkirsche
gepostet am: 25.02.2013 User-Wertung: 15 Punkte |
bjorn berge ist es wie immer gelungen, die an ihn gestellten erwartungen noch zu übertreffen :) es gibt nur wenige in diesem genre die mit soviel charisma, hingabe für die vielfältigkeit des eigenen instruments und technischer perfektion glänzen können. ich freue mich ungemein auf die anstehenden deutschlandkonzerte. er ist nicht nur ein begnadeter musiker, sondern auch ein klasse entertainer. klare kaufempfehlung! |