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Six Feet Under: Undead (Review)

Artist:

Six Feet Under

Six Feet Under: Undead
Album:

Undead

Medium: CD/LP
Stil:

Death Metal

Label: Metal Blade
Spieldauer: 40:13
Erschienen: 18.05.2012
Website: [Link]

Der Lautsprecher im Wartezimmer schnarrte: „Barnes, bitte in die Marketing-Abteilung.“ Langsam schlurfte der Dreadlock-behangene Mann durch die schalldichte Tür, hinter der der jung-dynamische Anzugträger sofort auf ihn einzureden begann: „Barnes, Altes Haus, Zeit deiner Kapelle mal frisches Blut zuzuführen. Wir haben dir mal einen neuen Bassmann und Drummer besorgt. Und noch einen zweiten Gitarristen, welche Death-Metal-Band spielt denn heute noch mit einer Gitarre?“.

So ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gewesen, aber das Facelift, das Chris Barnes SIX FEET UNDER nach dem Abgang von Terry Butler und Greg Gall verpasst hat, wurde noch mit einer Fettabsaugung im Bauchbereich und Implantation von Silikon-Six-Packs zu einer Runderneuerung ausgeweitet. Da die selbst gemischten und produzierten vorangegangenen Alben eher durch bescheidenen Sound auffielen, durften bei „Undead“ Mark Lewis die Produktion und Jason Suecof den Mix übernehmen, womit in der Summe mehr Neues als Altes im ehemaligen Death-Metal-Groove-Monster vertreten ist. Respekt vor so viel Mut, aber zahlt er sich aus?

Mit Sicherheit vielleicht, wäre wohl die richtige Antwort, da mit Kevin Talley ein Drummer gewonnen werden konnte, der nicht umsonst bei DAATH, DYING FETUS und MISERY INDEX in die Felle gedroschen hat und meilenweit von der Trantütigkeit seines Vorgängers entfernt ist. Bassmann Jeff Hughell fällt neben den beiden Gitarren nicht sonderlich auf, Ex-CHIMAIRA-Klampfer Rob Arnold verleiht der eingefahrenen Gitarren-Arbeit von Steve Swanson aber einen gewaltigen Kick, schon lange nicht mehr konnten SIX FEET UNDER-Songs auch mal als „spritzig“ bezeichnet werden. „Groove raus, Geschwindigkeit rein“, könnte man das aktuelle Motto der Band nennen, das mit „Frozen In The Moment Of Death“ und „18 Days“ zwei echte Brecher ausgeklügelt hat, wobei letzterer vom Sound-Effekt leicht an „Where The Slime Live“ von MORBID ANGEL erinnert. Macht summa summarum ein für SIX FEET UNDER-Verhältnisse sehr modernes Album, das vordergründig viel von der Gemächlichkeit der Vorgänger zurücklässt.

Gerade in diesem Punkt gibt es natürlich auch ein „Aber“. Das, wofür die Band über Jahre stand, nämlich räudigen Sound für endlose banale Groove-Riffs, die mit krankem Gegrowle garniert wurden, ist zumindest deutlich in den Hintergrund getreten. Die Modernisierung nimmt der Band einen ganzen Teil ihrer Originalität und macht sie damit sicher eher wieder zu einen Konsens-Band. Da bin ich mal sehr auf die Live-Umsetzung der alten Songs gespannt.

FAZIT: Die Runderneuerung im Hause Barnes ist Fluch und Segen zugleich. „Undead“ verlässt zwar die Nebenstrecken zugunsten bekannter Schnellstraßen, die unzweifelhafte Einzigartigkeit SIX FEET UNDERs hat aber eindeutig gelitten. Dem Fan der „alten“ Band ist unbedingtes Reinhören vor der Anschaffung angeraten.

Dr. O. (Info) (Review 5233x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Frozen At The Moment Of Death
  • Formaldehyde
  • 18 Days
  • Molest Dead
  • Blood On My Hands
  • Missing Victims
  • Reckless
  • Near Death Experience
  • The Scar
  • Delayed Combustion Device
  • Vampire Apocalypse
  • The Depths Of Depravity

Besetzung:

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