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Robert Rodrigo: Wrath (Review)

Artist:

Robert Rodrigo

Robert Rodrigo: Wrath
Album:

Wrath

Medium: CD
Stil:

Instrumental Rock/Metal

Label: Grooveyard Records
Spieldauer: 51:30
Erschienen: 13.04.2012
Website: [Link]

Es ist schwer, unvoreingenommen an ein Album heranzugehen, dessen Cover das Heldenbild eines Gitarristen ziert. Mit einem Gesichtsausdruck aus musikalischer Erleuchtung, sexueller Erfüllung und ernsthaften Verdauungsproblemen wirkt ROBERT RODRIGO wie der heilige Don Juan der E-Gitarre und lässt keinen Zweifel daran, wer auf diesem Instrumentalwerk im Mittelpunkt steht. Klar, dass die Plattenfirma sich vor diesem Teufelskerl bis unter die Grasnabe verneigen muss. Die mit Adjektiven vollgestopften Rekordsätze sind dann aber doch etwas zu viel des Guten. Also etwas Druck aus dem Bizeps lassen und schön der Reihe nach.

Wrath“ ist das zweite Soloalbum dieses Nordspaniers, der ansonsten auf drei Alben mit seiner Melodic Rock-Band „Airless“ und einige Samplerbeiträge verweisen kann. Auf seinem neuesten Output legt Rodrigo deutlich an Härte zu und wirft dazu Namen wie Zakk Wylde, Paul Gilbert und Joe Satriani in den Raum. Stilistisch ist das nicht verkehrt, denn meist bilden angejazzte Akkordfolgen nach Art der oben genannten Amis und thrashige, entfernt an Jeff Loomis oder RAGE erinnernde Riffs den musikalischen Unterbau. Und das groovt z.B. in „The Kingdom of Darkness“ oder „Double Dawn“ trotz programmierter Drums noch gar nicht mal schlecht. Das liegt auch daran, dass Rodrigos Gitarre in den unteren Lagen ordentlich brät.

Leider gönnt uns Señor Rodrigo die harte Kante nie länger. Er ist zwar löblicherweise um Abwechslung bemüht, und die Songs sind nachvollziehbar gestrickt. Aber seine übrigen songschreiberischen Fähigkeiten sind begrenzt und so gibt es zwischen den knackigeren Teilen eher ausgelutschten Rock von der Stange. Kollegen wie Satriani oder Gilbert verstehen es da besser, markante Melodien zu finden und geschickt zu variieren. Mit ein wenig mehr Augenmerk auf die Begleitstimmen hätte sich da dennoch etwas rausholen lassen. Richtig in die Hose geht die Ballade „Remembering Julen“, die sicher in hehrer Absicht geschrieben ist, mit einem holprigen Spoken-Word-Teil, FLIPPERS-Keyboards und Rodrigos hyperaktiven Händen für unfreiwillige Komik sorgt.

Womit wir beim wirklich nervigen Punkt dieser CD wären: Der unheiligen Allianz zwischen ROBERT RODRIGO und der Vibratotechnik. Sobald eine Note halbwegs Zeit bekommt, sich als solche zu entfalten, versucht der Meister, ihr durch breite Wedelbewegungen des Greiffingers oder hektisches Reißen am Jammerhaken ein besonderes Karma zu verleihen. Häufigkeit und Gründlichkeit, die Rodrigo hier an den Tag legt, sind beängstigend und führen jedes verdammte Mal zum Misserfolg. Deshalb hier nochmal zum Mitschreiben: Wenn jeder Ton zum Eiern gebracht wird, als hätte er drei Promille intus, hat das NICHTS mit Feeling zu tun! Dementsprechend können auch Bluesanbiederungen wie „My Unusual Woman“ nicht zünden.

Ansonsten wäre das Solospiel des jungen Meisters erträglich, auch wenn sein Repertoire an Ton und Techniken beschränkt ist und, ein wenig Fachsimpelei sei hier erlaubt, sein Picking im Vergleich zu den Tapping- und Hammering-Fähigkeiten der linken Hand abfällt.

FAZIT: Der Inhalt von „Wrath“ bestätigt das klischeebehaftete Cover: Das hier ist ein echtes Guitar Hero-Album vom alten Schlag: Viele Töne, wenig Gefühl, dazwischen solide Durchschnittskost.

Joe A. (Info) (Review 3511x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • In A Dream
  • Carved In Rock
  • They Call It Stage Renting
  • Kingdom Of Darkness
  • Kilimanjaro
  • Remembering Julen
  • Eye For An Eye
  • Double Dawn
  • Murderers Of Souls
  • My Unusual Woman
  • Song For Michael (R.I.P.)
  • Lost Guitar

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Wrath (2012) - 8/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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