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Mathias Schüller Band: Tata (Review)
Artist: | Mathias Schüller Band |
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Album: | Tata |
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Medium: | CD | |
Stil: | Deutschrock / Songwriter |
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Label: | Cactus Rock | |
Spieldauer: | 58:29 | |
Erschienen: | 17.02.2012 | |
Website: | [Link] |
Der Rheinländer MATHIAS SCHÜLLER spielt seinen smarten Deutschrock nicht erst seit gestern. Sein jüngstes Album mag demnach zwar potthässlich aufgemacht sein, doch die Musik des Songwriters ist immer noch über alle Zweifel erhaben, ein Potpourri aus allem, was Gitarristen und Sänger mit Sendungsbewusstsein draufhaben müssen, um abseits juveniler Rebellenposen zu brillieren.
Nach dem verhältnismäßig unauffälligen „Feuerland“ („Das Ende der Liebe heißt Eiszeit“) gefällt vor allem die minimalistische Selbstfindungsballade „Tata“. Im Vergleich zu früheren Stücken aus dem Hause SCHÜLLER mutete die neue Scheibe weniger amerikanisch an, denn Country- oder auffällige Blues-Bezüge weist sie höchstens während „Verliebt in eine Geste“ auf. „Barcelona“ klingt auch anders, als der Titel suggeriert, nicht nach Latin-Musik, sondern ist eine in puncto Arrangement leicht erweiterte Lagerfeuer-Geschichte mit rechtmäßigem Fokus auf dem tollen Text.
„Who Do You Love?“ und „Das Einzige, was bleibt“ rocken einen Tick härter, letzteres sogar richtig treibend, bevor „Am Ende der Welt“ einmal mehr aufhorchen lässt. SCHÜLLER ist ein Poet, der jedoch, was die Inszenierung seiner Stücke angeht, nicht mit den frühen Grönemeyers und Westernhagens mithalten kann oder will. Ohnehin geschieht bei ihm alles in Handarbeit, wo andere findige Arrangeure und Zuarbeiter einstellen, und umso ehrlich wirkt „Tata“ ins einer Gesamtheit.
„Hippie & New Wave“ erzählt zunächst vom Bass angefeuert eine hörenswerte Anekdote, die auch Gitarristen hellhörig macht. Das Feingefühl des Mannes auf den sechs Saiten – immer wieder klingen die sachten POLICE an, obgleich die Rhythmusarbeit simpler bleibt – sucht seinesgleichen, gerade weil er leisen Tönen zugetan ist. „Mit Engels Zungen“ und „Verrückt nach dir“ drehen sich auch, aber nicht nur um das ewige Thema des Menschen, jeweils heiter und nachdenklich. Der lange Abschluss „Phantasmogaria“ lässt dann auf kryptische Weise Gesellschaftskritik anklingen: „Hinterm Mond sitzt Kurt und trinkt Absynth“ … „„Guten Erdrutsch ins neue Jahr“!
FAZIT: MATHIAS SCHÜLLER ist nach vielen Jahren eine Untergrundinstitution im Bereich deutschsprachiger Rockmusik und mischt objektiv betrachtet längst oben mit. „Tata“ ist trotz abstoßendem Äußeren eine klasse Scheibe sachter Rockmusik, die viele Assoziationen zulässt und gerade textlich eine Menge zu bieten hat. Statt ewig zynischen Liedermacher ein Ohr zu schenken, lässt man sich lieber hiervon erbauen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Feuerland
- Tata
- Barcelona
- Who Do You Love?
- Das Einzige, was bleibt
- Am Ende der Welt
- Hippie & New Wave
- Mit Engels Zungen
- Verrückt nach dir
- Verliebt in eine Geste
- Phantasmogaria
- Bass - Arnold Rissel
- Gesang - Mathias Schüller
- Gitarre - Mathias Schüller, Heinz-Bernd Hövelmann
- Keys - Mathias Schüller
- Schlagzeug - Klaus Baumgart
- Tata (2012) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 10.03.2012 |
Das Cover ist ja grotesk. Steckt da Absicht hinter? Ist das Satire? Wie die ersten Gehversuche mit Paint. :o) |
Andreas Schiffmann
gepostet am: 10.03.2012 |
Schade um die Mucke. Die CD hat aber noch nicht einmal einen Barcode, obwohl sie bei einem "Label" herausgekommen ist. |
El Pres
gepostet am: 10.03.2012 |
Natürlich hat das Album einen Barcode. Leider nur etwas versteckt. |