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Oneida / Mugstar: Collisions 2 (Review)

Artist:

Oneida / Mugstar

Oneida / Mugstar: Collisions 2
Album:

Collisions 2

Medium: CD
Stil:

Noispacepostrock

Label: Rocket Recordings
Spieldauer: 32:12
Erschienen: 07.10.2011
Website: [Link]

New York gegen Liverpool, kollidieren zum Dekonstruieren: Im Rahmen der "Collisions"-EP-Serie von Rocket Recordings (Teil eins: THE HEADS gegen WHITE HILLS, das Cover war ein Adler als Wink mit dem Moorcock) treten die Lärmspezialisten ONEIDA gegen die Krachspezialisten MUGSTAR an und garantieren jeweils eine gute Viertelstunde lang … Spezialistenkrachlärm

ONEIDAS "Shahin's Bong" beginnt als Fiep-Orgie nicht ohne Struktur und Motivik, woran vor allem das Schlagzeug keinen geringen Anteil hat. Das heißt: Lärm groovt, Lärm lässt sich wiedererkennen, und Lärm kommt ohne Gekreisch aus. Der Mittelteil stellt konkrete, wiewohl monotone Lava-Riffs zur Diskussion, ehe sich das Gebilde auflöst. Zwischen sekundenlanger Komplettstille fiept und pulst es, dass man sich wie vom Label nicht einmal gänzlich falsch assoziiert an frühste PINK FLOYD erinnert fühlt. Vor allem das vollends nach "normalem" Spacerock klingende Finale macht den Vergleich umso stichhaltiger, da man sich der Faszination wie bereits bei den Vorvätern liebend gern gleich wieder hingibt … aber da wäre ja noch der Krach zu besprechen.

In England hat man von "European Nihilism" gut reden, wenn man den Titel einmal rein politisch auffasst. MUGSTAR, die wohl zumindest angesichts der Namen, mit denen sie sich zum Vergleich umgeben - SONIC YOUTH etwa -, in der falschen Welt geboren sind, erklären den Exitus des alten Kontinents zunächst mit einem Dröhnton, werden dann jedoch handfest. Verzerrtes Bass-Ostinato und verheizungsvolle Orgel ziehen dann aber doch mit den Nachbarn HAWKWIND, die man bereits für einen Tribut-Sampler coverte, am Horizont auf und schießen die über 16 Minuten gänzlich aus dem Orbit, sobald man ein repetitives wie nach außen drängendes Hauptriff etabliert hat. Zwischendurch schaltet man den Raumantrieb aus und lässt schleifen, doch das Ende schwingt sich zum mit verhuschten Stimmen und zärtlich gestreichelten Gitarren zum Herzenskrach auf … gar nicht einmal so krachig eigentlich.

Im Schwanzvergleich ziehen ONEIDA, die gern viel und oft mit anderen Bands splitten, knapp den Kürzeren. Vielleicht sollten sie sich wieder fokussieren und ihren eigenen Lärm nicht noch willkürlicher geschehen lassen, denn seit "Secret Wars" gefallen die Amerikaner zunehmend weniger … zumindest dem Rezensenten, der "Collisions 2" dennoch allen Astronauten empfiehlt, die ungern im krachlärmlosen Raum schweben - am besten auf Vinyl.

FAZIT: ONEIDA und MUGSTAR zelebrieren eine halbe Stunde lang organisierten Lärmkrach: Weltraumrauschen mal mehr, mal weniger zwingend, aber nie gänzlich dronig und willkürlich. Im Gegensatz zu einer Menge anderem artsy-fartsy-Generve aus dieser Ecke werden hier Nägel mit Köpfen gemacht. "Collisions 2" kann man sich als Fan auch neuerer Truppen wie LITMUS oder wie erwähnt WHITE HILLS durchaus zwischendurch aus der Tube drücken. Kleckern ist schließlich nicht erlaubt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3001x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Shahin's Bong
  • European Nihilism

Besetzung:

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