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Now We've Got Members: Replusive Force (Review)

Artist:

Now We've Got Members

Now We've Got Members: Replusive Force
Album:

Replusive Force

Medium: CD
Stil:

Folk / Prog / Post Rock

Label: Metronomicon Audio
Spieldauer: 62:54
Erschienen: 13.04.2010
Website: [Link]

Oh ja, sie haben tatsächlich eine Menge Bandmitglieder, die Norweger NOW WE'VE GOT MEMBERS um Labeloberhaupt Jørgen Skjulstad. In dieser Konstellation stricken sie ihrer eigenen Einschätzung nach eine geheimnisvoll düstere Monotonie mit unvermittelt lauten Ausbrüchen ... eigentlich dämpft die Gruppe die Erwartungen so ungerechtfertigterweise: "Repulsive Force" ist dem Titel zum Trotz anheimelnd - ein in der Tat intensives Album zwischen Folk und progressiven Arrangements.

Dies bringt die Besetung natürlich bereits mit sich, denn der verwendete Instrumentenpark ist nicht bloß Makulatur: alles klingt an und macht jeden Song zur geradezu orchestralen Angelegenheit. Dennoch muten die Lieder intim an und schweifen bei aller einstweiligen Epik nicht aus. Den improvisatorischen Charakter von John Zorns Electric Masada etwa, die gleichwohl viel weiter im Avant-Jazz-Feld ansiedeln, lassen NOW WE'VE GOT MEMBERS mehr oder weniger missen. Diese Mischpoke verbindet jedoch ebenso gemeinhin als "Ethno" bezeichnete Elemente mit regelmäßig aufbrausendem Beinahe-Rock am Rande der Zügellosigkeit; Folklore aus dem Balkan hört man zumindest nicht jeden Tag von Skandinaviern.

Die Klanghypnose indes erfolgt durch Stilmittel, die man von Bands des kanadischen Constellation-Label her kennt (Lullabye Arkestra, Godspeed-wo-ist-mein-Ausrufezeichen, etc.): Wall of Sound versus Reduktion, aber dies wie angedeutet nie derart willkürlich und an der Grenze zum reinen Geräusch: NOW WE'VE GOT MEMBERS mögen sich zwar zu bestimmten Zeiten selbst Probeverbot auferlegen, um aus der Übung zu kommen und die Kanten ihrer Musik dadurch nicht über Gebühr abzuschleifen; andererseits wissen sie sehr wohl, dass allein der Dröhn-Effekt niemanden (mehr) hinterm Herd hervorlockt. Deshalb: diese glorreichen sieben Songs dürfen sich ruhigen Gewissens auch als solche bezeichnen - Denkt man das Liedformat gerne weiter, bedeutet dies also nicht zwingend Ungenießbarkeit; "Until the evening falls" oder auch "Talking of the future" beweisen dies.

FAZIT: Angeblich war der Vorgänger dieser Scheibe zugänglicher, doch auch hier überzeugen NOW WE'VE GOT MEMBERS all jene von der Machbarkeit eines Musikkollektivs, welches sich nicht in Klangesoterik versteigt, sondern große Konzepte in für jedermann erschließbaren Dimensionen umsetzt. Dabei spricht man im Zusammenhang mit "Repulsive Kraft" in der Physik eigentlich von einander abstoßenden Körpern. Das wird niemandem geschehen, der sich eine weniger verkopfte Version genannter Kapellen vorstellen kann oder auch zu Jaga Jazzist steilgeht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4089x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The stars look back
  • Continuation
  • Recursive
  • Until the evening falls
  • Talking of the future
  • You have not succeeded
  • This is a warning

Besetzung:

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