Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Inflammare: In Memory Of (Review)

Artist:

Inflammare

Inflammare: In Memory Of
Album:

In Memory Of

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 51:41
Erschienen: 15.03.2010
Website: [Link]

INFLAMMARE wurden bereits 1994 gegründet, werden aber wahrscheinlich den meisten Hörern kein Begriff sein. Denn die Band löste sich bereits vor zehn Jahren auf, ohne eine Veröffentlichung vorweisen zu können. Dies wird nun mit „In Memory Of“ nachgeholt, in erster Linie um endlich die eigenen Stücke in anständiger Form vorliegen zu haben. Hierzu wurde 2009 das frühere Line-Up wieder aktiviert, auch wenn es seit einigen Jahren eine abweichende Besetzung unter dem Namen zu geben scheint. Wer nun das vorliegende Werk letztendlich eingespielt hat und heute Teil der Band ist, geht nicht eindeutig hervor und wird auch durch die Verwendung oft wechselnder, „lustiger“ Pseudonyme nicht gerade vereinfacht.

Die alten Kompositionen wurden letztes Jahr in Eigenregie neu aufgenommen, und die Produktion geht durchaus in Ordnung. Man braucht also keine scheppernden Proberaum-Mitschnitte zu befürchten, auch wenn die Gitarren oft ein wenig zu sehr in den Hintergrund gemischt und mit zu viel Hall versehen wurden. Aber dieser Sound passt wiederum zu dem gewissen Underground-Charme, den INFLAMMARE ausstrahlen. Tatsächlich klingt die Band trotz der langen Reifezeit immer noch wie ein paar Jugendliche, die mit nur wenig Übung und Wissen zum ersten Mal zusammenkommen. Und wie so oft, wenn man noch nicht so recht weiß, worauf man hinaus will oder wie man dies umsetzen kann, kommt dabei eine eigenwillige Stilmischung heraus. Über weite Strecken klingen INFLAMMARE wie eine kauzige, leicht dilettantische True-Metal-Band mit krächzendem Black-Metal-Gesang. Die Gitarrenriffs erinnern mal ein wenig mehr an HAMMERFALL („Winter“), dann wieder eher an RUNNING WILD („Hordes Of Darkness“) oder sogar an MANOWAR („Glory In Battle“). Allerdings geht man im Gegensatz zu diesen Bands recht urwüchsig, düster und etwas Thrash-lastiger zu Werke und verzichtet völlig auf klare oder melodische Vocals. Die einfachen Arrangements werden recht ordenlich, aber immer auch ein wenig holprig umgesetzt, und weitergehende instrumentale Technik darf man gar nicht erwarten. Im Gegenteil, die Gitarrenarbeit wirkt recht gewöhnungsbedürftig und „verblüfft“ mal mit merkwürdigen Tonleiterübungen wie im Opener, dann wieder mit schrägen Bendings und einem unkonventionellen Tremolo.

INFLAMMARE lassen immer dann aufhorchen, wenn sie verstärkt auf Atmosphäre setzen. So gibt es einige schöne, akustische Zwischenspiele zu hören, und die beiden düsteren, stimmungsvollen Stücke „Prelude To Winter“ und „Nebel“ sind durchaus annehmbar. Hier klingt ein gewisser Melodic-Death-Einfluss durch, und die Verwendung der deutschen Sprache trägt positiv zum Gesamtbild bei. Denn wie die Musik kann man auch die englischen Texte durchaus eigenwillig nennen. Es lässt sich zwar erahnen, was mit Zeilen wie „This is the one we ever live, this is the one we ever give to you, this is the one we ever say“ gemeint sein soll, aber zusammen mit dem starken Akzent („siss iss se wonn...“) wirkt das schon mehr als unfreiwillig komisch. Wobei man spätestens beim „hidden bonustrack“ nicht mehr von „unfreiwillig“ sprechen kann, denn dort wird genau diese Passage immer wieder von einem völlig schiefen „Männerchor“ wiederholt. Das lässt nur den Schluss zu, dass die Band dieses Album eben in erster Linie aus Spaß an der Musik aufgenommen hat und sich selbst dabei keinesfalls allzu ernst nimmt.

FAZIT: INFLAMMARE haben sich den Traum vom eigenen Album erfüllt, und das kann ihnen keiner mehr nehmen. Der Wille zur Selbstverwirklichung zehn Jahre nach der ursprünglichen Bandauflösung verdient Respekt. Abgesehen von den Beteiligten selbst, Freunden, Verwandten oder beinharten Fans (so es diese denn geben sollte) braucht allerdings eigentlich niemand dieses Album. Und ich denke fast, dass INFLAMMARE damit auch kein Problem haben, schließlich geht es ihnen in erster Linie um den Spaß am gemeinsamen Musizieren. Somit erfüllt „In Memory Of“ den Zweck, für die Bandmitglieder die Erinnerung an frühere Zeiten festzuhalten. Nicht mehr und nicht weniger.

Daniel Fischer (Info) (Review 4927x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Shadowlands
  • Prelude To Winter
  • Winter
  • Hordes Of Darkness
  • Nebel
  • Glory In Battle
  • Meaning Of Life
  • Deathbringer
  • Reise ins Nichts

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!