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The Devil's Blood: The Time Of No Time Evermore (Review)

Artist:

The Devil's Blood

The Devil's Blood: The Time Of No Time Evermore
Album:

The Time Of No Time Evermore

Medium: CD
Stil:

Occult Rock

Label: Van Records
Spieldauer: 54:35
Erschienen: 11.09.2009
Website: [Link]

THE DEVIL'S BLOOD, die Erste.
Nach zig großartigen Bands stolpere ich schon schwer angeschlagen in den Green Room des Roadburn Festivals 2009. Auf der Bühne einige schräge Vögel, von oben bis unten mit Blut besudelt, eine charmante diabolische Sängerin, die den Namen auch verdient und deren Stageacting aus gelegentlichen Heben und Senken der Arme besteht. Die seltsame aber eingängige Musik aus 70s Hardrock und Doom schlägt mich sofort in den Bann, ich bin fasziniert und hypnotisiert zugleich. Nähere Beschäftigung mit der seltsamen Truppe scheint angebracht.

THE DEVIL'S BLOOD, die Zweite.
Auf dem Weg zur Arbeit erinnere ich mich an zwei Filme von Kenneth Anger, "Lucifer Rising" und "Scorpio Rising", die vor gefühlt hundert Jahren im öffentlich rechtlichen Fernsehen liefen. Spontan beschließe ich, dass THE DEVIL'S BLOOD den perfekten Soundtrack dazu abgeben würden.

THE DEVIL'S BLOOD, die Dritte.
Auf der Pre-Listening Session zur aktuellen LP in Hamburg komme ich wegen eben jener Arbeit zu spät und mache lieber ein Interview mit den begnadeten GRIFTEGÅRD, bin dann aber von beiden Bands abends beim Gig gleichermaßen fasziniert. Wieder diese Gestalten voll Blut und diese betörende Stimme und Musik. Großartig.

THE DEVIL'S BLOOD, die Vierte.
Nils fordert hier in den News alle auf, die kommende Tour zu besuchen, um herauszufinden, ob hinter der Band Hype oder Qualität steckt.

THE DEVIL'S BLOOD, die Fünfte.
Was die Live-Präsenz angeht, kann dem Mann schon geholfen werden: Qualität, als ganzes Wort groß geschrieben, nicht nur die ersten vier Buchstaben. Gleichzeitig ist jetzt der erste komplette Longplayer erschienen, der auf den nebulösen Namen „The Time Of No Time Evermore“ getauft wurde. Der Opener „The Time Of No Time“ ist die Fortsetzung des letzten Riffs der Vorgänger-EP „Come, Reap“, die jedem ans Herz gelegt sei, nette Idee, um die Kontinuität zu wahren allemal. Dann macht sich aber eine dezente Kurskorrektur in dem Gesamtwerk der bekennenden Satanisten bemerkbar, ein Bekannter nannte es Richtung „seicht“, ich würde es weniger scharf „eingängig“ nennen.

Dieses liegt sicher einerseits an der erstmals sehr klaren, differenzierten Produktion, andererseits an der Leichtigkeit der Melodien, die immer wieder tief im Hard- und Psychedelic-Rock der beginnenden Siebziger und bei Bands wie JEFFERSON AIRPLANE, THIN LIZZY oder ANGEL WITCH verwurzelt ist. Das Konzept aus Melodien, die sofort im Ohr bleiben und dem faszinierendem Gesang, der an Grace Slick oder Jex Thoth erinnert, geht weiterhin auf, sicherlich würde der Musikindustrie-Satan aus jedem Song eine Single auskoppeln, da THE DEVIL'S BLOOD auch einem breitem Publikum gefallen könnten. Die Neuaufnahmen der Demosongs „Christ Or Cocaine“ und „The Anti-Kosmik Magick“ im audiophilen Soundgewand gehen in Ordnung, erhöhen aber natürlich den „Das-habe-ich-doch-schon-alles-irgendwo-mal-gehört-Effekt“ deutlich. Aber solange eine Band bei sich selbst klaut, kann zumindest ich damit leben. Die Magie der Band und ihrer Musik zu beschreiben, ist ein Ding der Unmöglichkeit, daher sei an dieser Stelle ausdrücklich der Besuch eines Gigs der Tour im nächsten Monat empfohlen. Bis dahin wundern wir uns, warum Menschen, die so schöne Musik machen, behaupten, während ihrer Konzerte vom Satan besessen zu sein. Vielleicht ist der doch ein netter Typ?

FAZIT: Auch wenn die obigen Absätze teilweise eher kritisch wirken, sollte doch konstatiert werden, dass THE DEVIL'S BLOOD eine Ausnahmeband sind, eine Band, die unabhängig von Trends ihr Ding durchzieht und nebenbei noch Musik für die Ewigkeit geschaffen hat. Musik, in der man abtauchen kann, die schlechte Laune wegbläst und magisch ist, wobei die Aura der Live-Performance natürlich nur zum Teil eingefangen werden kann. Um die Eingangsfrage von Nils zu beantworten: Hier wird mal Qualität gehypt.

Dr. O. (Info) (Review 7547x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Time Of No Time
  • Evermore
  • I'll Be Your Ghost
  • The Yonder Beckons
  • House Of 10.000 Voices
  • Christ Or Cocaine
  • Queen Of My Burning Heart
  • Angel's Prayer
  • Feeding The Fire With Tears And Blood
  • Rake Your Nails Across The Firmamen
  • The Anti-Kosmik Magick

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Tilo C.
gepostet am: 21.09.2009

User-Wertung:
8 Punkte

Das Album geht ok. Aber hier is wirklich alles nur Retro und anderswo schon mal besser zu hören gewesen. Gehypt und vollig überbewertet.
Howling Wolf
gepostet am: 26.09.2009

Die ganze Metal-Gemeinde dreht total am Rad, wegen einer Kopie von Fleetwood Mac / Jefferson Airplane - vielleicht holt Satan für die nächste LP auch Bill Clinton ans Saxophon? - Wär schon wieder mal was neues zu hören...
The Devils Blood - jeder einzelne Ton schon mal von Bands in den 60s besser gespielt...traurig, traurig...
Andreas
gepostet am: 26.09.2009

Das sagen nur die Leute, die alt genug sind, dass sie jene Zeit miterlebt haben. Euch reicht es bereits, euch durch euer so dargestelltes Alter legitimiert zu finden. Dabei überseht ihr schlicht gute Musik, die hier zweifellos gespielt wird. Selbst wenn TDB eine Kopie der Besagten wären: wie viele gibt es denn davon im Vergleich etwa zur x-ten Bluesstandard-Betgemeinde oder Power-Metal-Band im Priest-Stil. Außerdem bezweifle ich, dass die Motivation von TDB mit der der ollen Hippies vergleichbar ist, die nebenbei gesagt schon seit Jahrzehnten kein Schwein mehr kratzen. Immer auf dem Teppich bleiben. Bands sind nie so schlecht oder gut, wie die Promo um sie herum oder ihre Fans (nichts übrigens gegen Herrn Kühnemund :-).
Troll
gepostet am: 18.01.2010

User-Wertung:
4 Punkte

Keine Ahnung was das Gesülze soll - kultig sind die nicht. Aufgeblasene Wichtigtuer die mit Blut rummatschen. 3 Gitarren die man nicht hört und nicht braucht. Und wieso gehen 12-jährige Kinder auf sowas fest? Nur weil es die Sonderedition bei Nutella gab?
Albern!
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 20.01.2010

User-Wertung:
10 Punkte

Nüchtern betrachtet: Nichts wirklich neues wird geboten, das allerdings auf hohem Niveau. Imagegedöns spielt eine große Rolle bei der Band, find ich auch albern - aber die Qualität der Musik wiegt es auf.

Was meine Begeisterung ein wenig dämpft, ist die Langzeitwirkung der TDB-Scheiben. Am Anfang hätte ich bei den Songs entblößt durch die Fußgängerzone Kassels tanzen können, mittlerweile bleibt nicht mehr als ein "Joa, gute Platte".
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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