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Blackholicus: Megaforte (Review)

Artist:

Blackholicus

Blackholicus: Megaforte
Album:

Megaforte

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal/Prog/Punk

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 34:40
Erschienen: 01.06.2009
Website: [Link]

Das Schwarzweiß-Cover von "Megaforte", der zweiten Eigenproduktion dieser vierköpfigen Truppe aus Austin/Texas, ist nicht von der Stange mit seinem Motiv aus der Kategorie 'Animal War Science Fiction' (oder so...) - die Musik dahinter ist es auch nicht. BLACKHOLICUS sind Underground, das dürfte klar sein. Und gut sind sie. Sehr gut und sehr eigen. Stilistisch nicht ganz allein auf weiter Flur, aber dennoch sehr eigen.

Dass die Band ihre Schwerpunkte anders als gewöhnlich setzt, zeigt sich schon mal dadurch, dass nur bei fünf der elf Songs Gesang zu entdecken ist und dieser dann zumeist auch nur als integriertes Element eingesetzt wird (die Ausnahmen heißen "Werewolf" und "Marshall Law"). Ganz klar im Mittelpunkt des Albums stehen hingegen die traditionellen Metal-Gitarren (die Band selbst zieht den Hinweis auf den IRON-MAIDEN-Einfluss; neben MOTÖRHEAD und RUSH), sehr dicht und dabei auch oft vertrackt progressiv und mit etlichen Feinheiten gespielt. Bereits das treibend-tänzelnde "Nefarious" zum Einstieg zeigt diesbezüglich die spielerischen Qualitäten auf und spätestens beim hochfiligranen "Victory I" werden Prog- und Gitarren-Liebhaberwünsche erfüllt.
Weitere Besonderheiten wie einige Klassik-Einsprengsel bei "Marshall Law" und "Victory II" sorgen ebenfalls dafür, dass hier rein gar nichts spartanisch klingt oder bei fehlenden Lyrics gar Langeweile aufkommt. Und der Einsatz von Kastagnetten bei einer (von dreien) Akustik-Gitarren-Nummer wie "Quark" oder das kurze Auftauchen von Orgel und Piano, eines Tamburins oder gar eines Glockenspiels sind ebenfalls seltene Erlebnisse auf einer Metal-Scheibe.

Den erwähnt sehr eigenen Touch erfährt das Ganze dann aber erst so richtig durch den Gesang von Bassistin Margaret. Die Dame singt kaum mal melodisch, sondern überwiegend schräg und Songs wie "Werewolf" und auch "Roquefort" mit seinem schweren Riff bekommen dadurch eine klare Punk-Schlagseite. Und eine Nummer wie "Snow Chalice" was mächtig psychotisch-schräges. Vom obskuren Flair her erinnert letztgenannter Song dabei etwas an die englischen THE LAMP OF THOTH, ohne dass sich beide Bands wirklich nahe wären. Vielleicht liegt es am Riff, vielleicht aber auch am wirklich großartigen Sound von "Megaforte", der ähnlich 'echt' und transparent klingt wie der des englischen Trios. Der Hinweis auf eine "Eigenproduktion" darf diesbezüglich nur selten als so klares Qualitätsmerkmal gelten wie hier.

Versucht man das leicht verschrobene und doch nachvollziehbare Gemisch von BLACKHOLICUS noch weiter zu kategorisieren, landet man zudem am ehesten noch bei einer Band wie SLOUGH FEG - oder mehr noch - durch den weiblichen Gesang - bei HAMMERS OF MISFORTUNE. Vielleicht auch bei THE DEVIL´S BLOOD? Nicht offensichtlich, aber durch einen immer mal wieder einkehrenden 70er-Unterton dennoch gut möglich. Aber auch dies sind letztlich nur verzweifelte Versuche der Zuordnung - diese Quartett macht irgendwie sein eigenes, faszinierendes Ding.

FAZIT: Die Inhaltsstoffe sind nicht neu, dennoch gelingt es BLACKHOLICUS damit ihre eigene Nische zu besetzen. Mit "Megaforte" erschaffen sie eine eigenwillige Welt, in die es für Metal- und Progheads gleichermaßen einzutauchen lohnt - und in die man schon bald immer wieder zurückkehren möchte.

Lars Schuckar (Info) (Review 6130x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Nefarious
  • Quark
  • Werewolf
  • Roquefort
  • Victory I
  • Strangeness
  • Marshall Law
  • Snow Chalice
  • Victory II
  • Sabre
  • Charm

Besetzung:

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