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Alpenstock: Boudu Story (Review)
Artist: | Alpenstock |
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Album: | Boudu Story |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
|
Label: | Alpenstock Productions | |
Spieldauer: | 40:41 | |
Erschienen: | 28.03.2025 | |
Website: | [Link] |
Die Schweizer Progressive Rocker von ALPENSTOCK bzw. deren Mastermind Charles de Ribaupierre haben sich auf die Fahne geschrieben all diejenigen zu inspirieren, die mit sich, ihrer Gesundheit und der Welt in Konflikt stehen. U.a. inspiriert von der eigenen Krankheit (der Mann muss sich aufgrund Nierenversagens regelmäßig einer Dialyse unterziehen) will der Bandchef den Kopf trotzdem nicht hängen lassen und stattdessen andere inspirieren, um in Musik und Kunst Formen der Heilung zu finden.
Dabei treibt den Musiker auch der gesellschaftliche Zustand unserer Welt um, was sich bereits im Artwork von „Boudu Story“ niederschlägt.
Allerdings klingt das Album mitnichten pessimistisch. Denn der farbenfrohe Progressive Rock, der seine Inspiration u.a. von bekannten Szenegrößen wie JETHRO TULL oder DIRE STRAITS gewinnt, will vielmehr die Kraft und den Wille zum Leben feiern.
Dazu gehört auch eine beherzte, vieldeutige Portion Humor, die sich u.a. in den Texten von Songs wie „Bachelor“ niederschlägt, aber auch in der farbenfrohen Musik dieses Albums allgemein zu finden ist. Thematisch erzählt „Boudu Story“ die Geschichte des Mannes Boudu, der einzig und allein dazu geboren wurde zu existieren und das Leben ohne eigenen Input hinzunehmen wie es kommt.
Aus dieser passiven Existenz ergeben sich letztendlich aber Fragen nach dem eigenen Sinn, der eigenen Initiative, mehr zu sein als bloßes Beiwerk der Erdgeschichte. Wodurch der Charakter den Weg der Selbstbestimmung wählt und sich auf die Suche nach dem eigenen Sinn im Leben macht. Davon abgesehen, dass in dieser Geschichte bereits eine Menge positives Potenzial steckt, vermittelt die Musik ebenso Ansätze über die Welt und die eigene Rolle darin nachzudenken.
Da bleibt globalpolitische Kritik nicht aus und spielt u.a. im Zweiteiler „The Hell’s Sins Key“ gar eine maßgebliche Rolle auf dem Album, das aber zu keiner Zeit schwarz malen will, sondern auch süffisanten Humor erkennen lässt.
Warum sonst sollte der Abschlusstrack „Back In The Spiritual World“ dem Hörer dazu gratulieren, es geschafft zu haben, ‘absolut nichts zu tun‘?
Musikalisch finden sich sowohl schwere Groover wie der Titeltrack als auch leichtfüßige Nummern, die hier und da eine gewisse Kauzigkeit mitbringen (u.a. das von interessanten Orgel- und Gitarreneinlagen mitgestaltete „Boudu's Journey“), während eine Nummer wie „Love Is Love“, dank souligem Chor und gefühlvoller Piano-/Orgelbegleitung lebensbejahend und positiv gefühlsvoll daherkommt und die Sonne im Herzen durchaus scheinen lässt.
FAZIT: ALPENSTOCKs „Boudu Story“ gibt sich musikalisch ähnlich farbenfroh, wie es das Artwork suggeriert. Neben augenzwinkernden, aber doch gesellschaftskritischen Texten, ist es vor allem die Musik, die mit ihrer lebensbejahenden Energie überzeugt. Hier treffen soulige Gesänge auf kauzige Stimmung und eine musikalische Eigenbrötler-Haltung öffnet sich der vielseitigen Welt, was unterm Strich eine interessante thematische, aber auch musikalische Reise ergibt. Auf Albumlänge fällt die Musik angenehm kurzweilig aus und bringt hier und da beinahe Jahrmarkt-Charakter mit. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Spiritual World
- Boudu Story
- Boudu's Journey
- Bachelor
- A Dream
- The Hell's Sins Key (Part I)
- Love Is Love
- The Hell's Sins Key (Part II)
- Mystical End
- Back In The Spiritual World
- Bass - Marco Blöchlinger
- Gesang - harles de Ribaupierre, Tanja Dankner, Daniela Sarda, Nyssina Swerissen, Cyrill Camenzind
- Gitarre - Oliver Keller
- Keys - Marcel Waldburger
- Schlagzeug - Christian Niederer
- Sonstige - Fabian Capaldi (Flöte)
- Boudu Story (2025) - 12/15 Punkten
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