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WACKEN 2025 | Mittwoch, 30.07.2025 - Holy Ground - 30.07.2025

WACKEN 2025 | Mittwoch, 30.07.2025 - Holy Ground
Tag 2: Mittwoch, 30.07.2025, Teil 1/2
Der Morgen begrüßt uns mit dem, was man hier liebevoll „typisches Wackenwetter“ nennt: Regen. Und zwar nicht als laues Nieseln, sondern als waschechter norddeutscher Kübelguss. Der Weg zum Pressezelt ist ein einziger Hindernisparcours aus knöchelhohem Schlamm, in dem jede falsche Bewegung fatale Gummistiefelunfälle auslösen könnte. Zum Glück habe ich meine dicken Wanderschuhe dabei – ohne sie wäre dieser Marsch schon der erste Ausfall im Line-up gewesen.
Nachdem wir unsere Spinde gesichert und die Ausrüstung verstaut haben, klart es tatsächlich kurz auf. Die Sonne blinzelt durch die Wolken, die Wetter-App verspricht bis 18 Uhr Trockenheit – und für einen Moment wirkt alles machbar. Doch Wacken wäre nicht Wacken ohne den obligatorischen Nachschlag von oben: pünktlich zum nächsten Programmpunkt gießt es wieder.
Erster musikalischer Pflichttermin: Die WACKEN FIREFIGHTERS auf der Wackinger Stage. Diese Feuerwehrkapelle aus dem Dorf Wacken ist seit jeher der inoffizielle Startschuss des Festivals – eine liebevolle Reminiszenz daran, wie alles vor über drei Jahrzehnten begann. Im strömenden Regen spielen sie Blasmusik, Rockklassiker und Polka-Versionen von Metal-Hymnen, während der Dirigent trocken verkündet: „Bestes norddeutsches Grillwetter!“ Das Publikum singt und tanzt trotzdem, denn hier gilt der eiserne Grundsatz: „Wacken ist nur einmal im Jahr.“
Gestärkt mit einem frischen Met geht es weiter zur WET Stage. Dort treten THEOPHOBOS an, eine Black-Metal-Band aus Guatemala, die im Rahmen des diesjährigen Metal Battle um den Sieg kämpft. Das Metal Battle ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem Gewinner nationaler Ausscheidungen gegeneinander antreten – ein Sprungbrett, das schon so manche ehemalige Underground-Band ins internationale Rampenlicht katapultiert hat.
Am Nachmittag übernimmt ELNUEVEONCE aus Argentinien die WET Stage. Ihr Sound – eine Mischung aus Groove Metal, Thrash und südamerikanischem Temperament – schwappt kraftvoll über das Feld. Auch wenn noch niemand ahnt, dass die Band am Ende den vierten Platz im Metal Battle belegen wird, ist klar: Hier spielt ein ernstzunehmender Anwärter.
Das Wetter bleibt gnadenlos – der Boden vor den Bühnen verwandelt sich in einen zähen Morast. Um 16:15 Uhr spielen NEFALEM auf der Headbangers Stage. Die ungarische Melodic-Death-Metal-Formation hat den nationalen Metal Battle in ihrer Heimat gewonnen und liefert eine Show, die hart, präzise und melodisch zugleich ist. Für uns Fotografen wird der Weg dorthin jedoch zur Schlamm-Odyssee: Ab jetzt ist der Zugang über die Bewirtschaftungswege gesperrt, und wir müssen mit vollem Equipment durchs Infield, vorbei am Herrenurinal, bis zum gegenüberliegenden Bühnengraben-Eingang waten. Wadenhoher Matsch inklusive.
Als wäre das nicht genug, streikt ausgerechnet bei NEFALEM meine Kamera – der Fokus spinnt, und viele Aufnahmen werden unscharf. In Wacken kann eben alles passieren – und meistens passiert es auch.
Fazit Tag 2: Ein Auftakt mit allen Wacken-Zutaten: Regen, Schlamm, Kultbands, internationale Newcomer und das unerschütterliche Publikum, das sich durch nichts die Laune verderben lässt. Das Festival hat offiziell begonnen – und Wacken 2025 zeigt gleich am ersten Tag, was es wettertechnisch alles im Repertoire hat.
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