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Giants Dwarfs And Black Holes: Cherrytree Stories And Other Innuendo Tales (Review)

Artist:

Giants Dwarfs And Black Holes

Giants Dwarfs And Black Holes: Cherrytree Stories And Other Innuendo Tales
Album:

Cherrytree Stories And Other Innuendo Tales

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Krautrock, Heavy Psyche Acid Prog Rock

Label: Sireena Records
Spieldauer: 42:16
Erschienen: 18.07.2025
Website: [Link]

Cherrytree Stories And Other Innuendo Tales“ ist bereits das vierte Album der GIANTS DWARFS AND BLACK HOLES, in dem sie sich als kräutrige Musik-Mixer aus Acid-, Psyche-, Art- und Prog-Rock präsentieren und sich Richtung Höhepunkt ihres Schaffens bewegen – und das sogar nachdem ihr ehemaliger Gitarrist die Band verlassen hatte. Vielleicht war gerade dieser Schritt hin zu etwas mehr Minimalismus das Geheimnis für die intensive Wirkung der vielsagenden Geschichten unterm Kirschbaum.

Denn alles, was auf diesem nach bunten Pilzen und Hippie-Leidenschaft duftenden Scheibchen passiert, das zudem auch klangtechnisch völlig begeistert, klingt wie eine Zeitreise in längst vergangene Zeiten, nach denen man sich in dieser musikalisch falsch abgebogenen Gegenwart (nicht nur als alter Sack wie der Kritiker) längst wieder sehnt.


Abwechslungsreich wie der Hintergrund des Bandnamens mit einem Bezug zu Mythologien und Märchen sowie der Astrologie ist auch die Musik des deutschen Kraut-Trios. Hier lächeln einen die Vogelscheuchen der frühen PINK FLOYD genauso wie tanzende Hexen beim BLACK SABBATH oder der süße GROBSCHNITTige Rockpommel an. Aber auch jazzige Ausflüge, weiblicher Gesang, der es in sich hat und locker in allen Sparten bestehen kann – darum wohl auch der deutlich mit ein paar Jazz-Rhythmen verziert Einstieg ins Album – lassen viel Freude aufkommen.

Und dass GIANTS DWARFS AND BLACK HOLES ihre komplexen Klangwelten selber als 'Heavy Psyche Acid Prog Rock' bezeichnen, trifft den kunterbunten Musiknagel auf seinen gänzlich perfekt gestalteten Kopf, beginnend beim Artwork und endend bei den Texten.
Die englische Lyrics bedienen dieses psychedelische Flair aus Phantasie und Mythologie, wo beispielsweise elektrische Sonnen am Himmel erscheinen und elektrische Löcher die Erde zerstören, während in „Electric Black“ am Ende die regelrecht dreifach beschwörende Aufforderung: „Turn it off, turn it off, turn it off!“, erschallt.


Wer also gerne in Sixties- und Seventies-Erinnerungen schwelgt, als damals solche Musik die Spitze der Aufmerksamkeit ihrer leidenschaftlich, manchmal meinetwegen auch bekifften, aber immer aufgeschlossenen Hörer erklomm, die Musik als ein Lebensideal verstanden, dann sind genau diese Musikfreunde bei „Cherrytree Stories And Other Innuendo Tales“ absolut richtig. Dazu gibt’s ein richtig geil klingendes analoges Klangbild geboten, voller klar abgegrenzter Stereo-Effekte. Genau solche, wie uns schon bei den Pfeifern des Sonnenuntergangs begegneten, während die sich gerade aus der Untertasse voller Geheimnisse erhoben.

Und dass am Ende der Zwanzigminüter „A Cent For The Old, Hollow And Stuffed Guy“ das Album abschließt, passt bestens zum Gesamtbild dieses Albums, das einen tatsächlich verzaubern kann, wenn man sich noch immer in den kunterbunten Welten psychedelisch veranlagter Sounds wohlfühlt, die einem farbenfrohe Bilder beim Hören in den Kopf beamen und sich für diese knappe Dreiviertelstunde dort festsetzen.

Ein Album mit Tiefenwirkung, vorausgesetzt man mag 'Heavy Psyche Acid Prog Rock' und versteht solche Botschaften wie diese (hier frei übersetzt) aus „A Cent For The Old, Hollow And Stuffed Guy“:

Apollo ist weg, und mit ihm auch Dionysos
die griechischen Tragödien sind längst zu unverständlichen Worten ohne Charme geworden
es hängt nur noch das rote Seil der Rehab
die Mauern von Jericho sind längst vom Winde verweht,
doch die letzte Hure wartet noch, die letzte Hure

Was für ein Album!


FAZIT: Es beginnt bei dem Bandnamen GIANTS DWARFS AND BLACK HOLES und endet mit solchem Albumtitel wie „Cherrytree Stories And Other Innuendo Tales“. Sogar das Cover weist überdeutlich darauf hin: Hier gibt es für alle Freunde psychedelischer Klänge aus der Vergangenheit eine wunderbare musikalische Zeitreise zu erleben, welche das deutsche Krautrock-Trio selber als 'Heavy Psyche Acid Prog Rock' einordnet. So also klingt es, wenn 'Rote Riesen' auf 'Weiße Zwerge' und 'Schwarze Löcher' treffen. Einfach zauberhaft und welt- wie zeitvergessen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 124x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Reframe
  • Electric Black
  • Under The Cherrytree
  • A Cent For The Old, Hollow And Stuffed Guy

Besetzung:

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