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Hulder: Verses In Oath (Review)

Artist:

Hulder

Hulder: Verses In Oath
Album:

Verses In Oath

Medium: CD/LP/MC/Download
Stil:

Traditional Atmospheric Black Metal

Label: 20 Buck Spin
Spieldauer: 40:24
Erschienen: 09.02.2024
Website: [Link]

Beseelt von zügelloser Aufbruchstimmung weckt HULDER mit dem zweiten Langspielalbum "Verses In Oath" Erinnerungen an die Neunziger Jahre, als sich der Black Metal roh und ungestüm Bahn brach und eine verträumte Atmosphäre wichtiger war als Originalität.

Bemerkenswert Neues hat HULDER kaum zu bieten, sondern bedient sich ungeniert bei Black-Metal-Wegbereitern, Überzeugungstätern oder auch kurzlebigen Bands wie Kvist, wobei die Musik von Produzenten-Legende Ahti Kortelainen (Tico-Tico-Studios) absolut stimmungsvoll in Szene gesetzt wurde: Hier passt eins zum anderen, der oft gepresst klingende, zuweilen gefauchte, mitunter auch klare Gesang wurde nicht in den Vordergrund gemischt, sondern scheint wie durch dichte Nebelschleier zu erklingen, und überhaupt wirkt das Klangbild dicht, massiv und immer wieder berückend finster.
Die von Rabengeschrei geprägte Einleitung "An Elegy" mündet in der zügig geschrubbten Nummer "Boughs Ablaze", mit welcher das Trio von vorneherein klar macht, dass es die reine Lehre sehr eingängig vertritt. Fans der frühen norwegischen Gehenna dürfte in Windeseile warm ums Herz werden. Es folgt "Hearken The End", eine Melodic-Black-Metal-Blaupause, die das Beauty-and-the-Beast-Motiv so gelungen zitiert, dass sich trotz Keyboardklängen im Stile früher Dimmu Borgir der Kitsch-Faktor nicht aufdrängt, sondern in der zweiten Hälfte ein episches Aeternus-Moment zum Tragen kommt.

Das Riff, auf welchem der Refrain des Titelsongs aufbaut, tönt wie ein pechschwarzes Echo von Fragments of Unbecomings "Golgotha", und überhaupt gehört massiver, finsterer Death Metal, wie er von Skogen aus Schweden zelebriert wird, zum schwermetallischen Unterbau von HULDER, denen die Leidenschaft für ihre Musik aus den Poren zu triefen scheint, und die gerne im Stil von "Beyond The Wandering Moon" zu zocken. In der Mitte des Albums sorgen eine kurze "Lamentation" und "An Offering" für eine geisterhafte bis verhuscht-neoklassische Atempause zwischen allem finsteren Metal. "Cast Into The Well Of Remembrance" lullt die Hörerschaft zwei Minuten lang mit Midtempo-Standards ein, bevor der Song einmal mehr ins massiv Dunkle kippt. Klischees hin, Klischees her, das alles ist absolut gefällig arrangiert. "Vessel Of Suffering" macht vehement dort weiter, wo Skogen vor geraumer Weile im schwedischen Wald entschwanden und seitdem weder gesehen, noch gehört wurden.

"Enchanted Steel" und "Veil Of Penitence" beschließen das Album so konsequent wie spaßbefreit. Wer von Black Metal dieser Machart schnell gelangweilt ist, denn haben HULDER wahrscheinlich schon lange in die Flucht geschlagen.
Soweit zu erahnen möglich (mir liegt ein Promo-Download vor), dürfte auch die graphische Gestaltung des Albums bis ins Detail an die Neunziger Jahre erinnern.

FAZIT: "Verses In Oath" darf als faustdicke Überraschung im Black Metal im noch jungen Jahr 2024 bezeichnet werden. Mangelnde Originalität macht das belgisch-amerikanische Trio um Frontfrau HULDER mit seinem Willen zur Macht wett, sowie mit verdammt dichten Kompositionen, die zwar eingängig, jedoch auch noch beim wiederholten Hören mitreißend und jederzeit hoch atmosphärisch sind – Begeisterung für diese engstirnige Interpretation von Black Metal vorausgesetzt.

Thor Joakimsson (Info) (Review 2384x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • An Elegy
  • Boughs Ablaze
  • Hearken The End
  • Verses In Oath
  • Lamentation
  • An Offering
  • Cast Into The Well Of Remembrance
  • Vessel Of Suffering
  • Enchanted Steel
  • Veil Of Penitence

Besetzung:

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