EKLIPSE haben sich 2019 reformiert und haben 2020 und 2021 zwei EPs veröffentlicht. „Kaleidoscope“ ist das erste ausgewachsene Album. Das Streichquartett, bestehend aus vier Frauen, wildert mit Lust und Laune durch die populäre Musik der letzten 40 Jahre und covert Songs von DEPECHE MODE (gleich zweimal) bis Harry Styles und Olivia Rodrigo. Nach dem Konzept: fetzige Kammermusik plus elektronische Rhythmen als dynamische Mischung aus Symphonic Metal und Techno im Neoklassik-Gewand. Zudem stehen zwei Neuschöpfungen an, die sowohl mit Gesang wie instrumental eingespielt wurden.

„Not All Those Who Wander Are Lost“ ist das metallische Powerpaket, inklusive Growls (über die man geflissentlich hinweghören kann), während „Break My Fall“ das Balladeske abdeckt. „Not All Those Who Wander Are Lost“ ist wuchtig und mit Gefühl gespielt. Gefällig, ohne Originalitätspreise gewinnen zu können. „Break My Fall“ hat den richtigen Schmelz und vermeidet ins Kitschige zu driften.

Die Coverversionen werden mit Schmackes präsentiert, lassen aber die zugrundeliegenden Originale noch erkennen. Am gelungensten sind das konzentrierte „Enjoy The Silence“ (DEPECHE MODE) und die flackernde Version von Britney Spears‘ „Toxic“. Aber auch die anderen Songs haben, gerade weil sie für die gewählte Instrumentierung nicht unbedingt naheliegen, ihren Reiz.

Was dem Ganzen nicht guttut sind die stumpfen elektronischen Beats. Aufatmen ist angesagt, wenn im Hintergrund der Drumcomputer reduziert vor sich hin werkelt oder ganz schweigt.

FAZIT: Wer alle seine APOCALYPTICA oder 2CELLOS-Alben durchgehört hat, findet bei EKLIPSE eine brauchbare Alternative. "Kaleidoscope" ist fideles Gefiedel, technisch versiert und mit Pep gespielt, leider im Rhythmusbereich arg eintönig.