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Coilguns: Odd Love (Review)

Artist:

Coilguns

Coilguns: Odd Love
Album:

Odd Love

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Noise Rock, Post-Hardcore

Label: Humus Records
Spieldauer: 48:09
Erschienen: 22.11.2024
Website: [Link]

„Wir sind eine laute, kauzige Band aus einer fein aufgeräumten Uhrenmacherstadt.“ (Louis Jucker)
Mit diesem Ausspruch beschreibt der COILGUNS Frontmann die Beziehung der Musiker zu ihrer Musik und definiert gleichzeitig die Bedeutung des Albumtitels „Odd Love“. Denn das Sonderbare sei immer der Antrieb für die Musik der Band.


In gewisser Weise charakterisiert dieser Ausspruch auch die Band selbst. Denn der Post-Hardcore/Noise Rock-Hybrid, den die Schweizer (beheimatet im französischsprachigen Teil des Landes) mit „Odd Love“ vorstellen, wirkt tatsächlich verschroben.
„Bandwagoning“ kombiniert beispielsweise SEPULTURA-artige Rhythmik mit Rap-Geschrei, das an RAGE AGAINST THE MACHINE erinnert. Als ob das nicht schon seltsam genug wäre, wirkt die Musik zu jeder Zeit sperrig, aufgekratzt.


Völlig egal, ob es da auch mal ruhiger zugeht, wie am Anfang von „Caravel“.
Alle Stücke erzeugen ein gewisses Gefühl von Unbehagen, klingen des Öfteren bewusst schräg (was u.a. das Klavier in besagtem Stück unterstreicht) und scheuen sich auch nicht, eine verstörende Note, die hier und da wie ein vertonte Psychose erscheint, in ihrer Musik einzubinden (u.a. in „Black Chyme“).


Allerdings finden sich auch weniger zermürbende Momente auf „Odd Love“.
„Featherweight“ etwa beginnt mit lupenreinem Post-Rock, ehe sich kräftige Riffs und Schlagzeughämmern Bahn brechen. Dieses Auf und Ab entwickelt sich zum Ende hin aber doch wieder zu einem emotionalen Sturm im Wasserglas, der mit brüchigem Gesang ein aufgekratztes und fast pessimistisch erscheinendes Finale findet.


„The Wind To Wash The Pain“ geht diesen Schritt weiter, wirkt reduziert und bringt atmosphärischen Post-Rock in den Sound ein. Dadurch wirkt das Stück in Verbindung mit „Bunker Vaults (Intro)“ wie ein überlanges Interlude in das Finale „Bunker Vaults“.


Hier zeigen sich COILGUNS noch mehr von ihrer wandelbaren Seite, verbinden luftige Post-Rock-Gitarren mit extremen Noise-Verschnitten und einer Atmosphäre, die hin und wieder in den Bereich des Stoner Rock vordringt. Dass sich das Stück, dank des Refrains sowohl als eines der eingängigsten des Albums, als auch in puncto Riffing und Groove als sperrig und kantig herausstellt, ist ein interessanter Widerspruch, der die Wankelmütigkeit von COILGUNS, diverse Genres betreffend, unterstreicht.


FAZIT: Auf „Odd Love“ präsentieren sich COILGUNS als experimentierfreudige Band, die Krach mit Kopf und Herz fabriziert. Mit einem Fuß im Post-Hardcore treten die Musiker aber vermehrt in Richtung diverser Rockmusikgenres aus, sodass sich der Sound nicht mehr eindeutig einordnen lässt. Das erzeugt Spannung und schärft die Identität der Band.


Dominik Maier (Info) (Review 643x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • We Missed The Parade
  • Placeholders
  • Generic Skincare
  • Black Chyme
  • Bandwagoning
  • Caravel
  • Venetian Blinds
  • Featherweight
  • The Wind To Wash The Pain
  • Bunker Vaults (Intro)
  • Bunker Vaults

Besetzung:

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