Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Tankard: For A Thousand Beers – Das Noise Record Deluxe Vinyl-Boxset mit 9 splatter-farbenen LP's, einer DVD und einem Riesenbooklet (Review)

Artist:

Tankard

Tankard: For A Thousand Beers – Das Noise Record Deluxe Vinyl-Boxset mit 9 splatter-farbenen LP's, einer DVD und einem Riesenbooklet
Album:

For A Thousand Beers – Das Noise Record Deluxe Vinyl-Boxset mit 9 splatter-farbenen LP's, einer DVD und einem Riesenbooklet

Medium: 9-LP-Box
Stil:

Thrash-, Speed- und Alcoholic-Metal

Label: BMG/Noise Records
Spieldauer: DVD – 246:57 / LP's – 344:16
Erschienen: 25.02.2022
Website: [Link]

„Don't forget: Drink 'till fuckin' DEATH!“ (Lebens- und Musik-Motto von TANKARD, ganzseitig festgehalten auf der letzten Seite des LP-großen 40-seitigen Mammut-Booklets der 'Bierdosen-LP-Box')

Niemals haben sie einen Hehl daraus gemacht, dass die höchsten und hehrsten knüppelharten Thrash-Ziele des TANKARD-Universums sich hinter zwei Worten verbergen: Trinken & Ficken! Und schon das macht die 1982 erst als VORTEX und dann unter dem Namen AVENGER gegründeten Frankfurter Trash-Pioniere mit ihrem Bierkrug-Namen so ungeheuer sympathisch, weil sie mit ihrem selbst ernannten 'Alcoholic Metal' Grenzen überschritten oder Mauern einrissen, während andere in Politik und Wirtschaft vorrangig damit beschäftigt waren, Grenzen zu errichten oder in beiden Teilen Deutschlands Mauern hochzuziehen und kleinbürgerlichen Anpassungsgeist zu was ganz Großem erklärten und als Ziel ausgaben, wenn man etwas erreichen wollte.
Trinken & Ficken jedenfalls waren da nicht nur nicht angesagt, sondern wurden öffentlich geächtet, während man nur heimlich im dunklen Kämmerlein die Sau raus, das Höschen runter und das Röckchen hoch ließ, sich ins Delirium soff oder hinter verschlossenen Kirchentoren kleine Messdiener vernaschte, während man von der Kanzel kurz darauf lautstark Enthaltsamkeit predigte. Oh ja, auch vor der Verlogenheit der Kirche machten TANKARD nie halt und traten gar mit einem ausschließlich aus Bierdosen gebastelten Kreuz auf der Bühne auf, das man herrlich bei dem Ostberlin-Konzert bewundern darf.

Also legt euch bitte nicht mit TANKARD an, die nicht nur das Trinken und Vögeln liebten, sondern gerne auch das Provozieren, indem sie Frau Sauber und Herrn Mann oder Herrn Katho und Frau Lik lauthals singend und grölend den Spiegel vor ihr von Schminke verschmiertes Tran-Gesicht hielten, getreu ihrem Motto aus „(Empty) TANKARD“, mit dem jedes TANKARD-Konzert endete (zumindest das der vier auf der dieser Box beiliegenden DVD):

Frankfurt's thrashers will rule tonight
They're well known for their bloody fight
Vodka and Cognac are our leaders
We've the best, we fuck the fuckin' rest

Um dann mit dem grandiosen finalen Satz zu enden:

Bang your head against the fuckin' wall
Show the damned wimps who we are

Oh yeah – richtig drauf auf die Fresse: das sind TANKARD, hier kommen TANKARD und sie werden bleiben, weil sie längst so einiges hinterlassen haben. Und das Allergrößte sowie dauerhaft Bleibende davon wird diese gigantische Box sein!

„For A Thousand Beers“ ist ein hochprozentiges, luxuriöses Box-Set in Form einer Bierdosenpalette zum 40. Geburtstag der Frankfurter Suff-Thrash-Instanz, die alle TANKARD-Veröffentlichungen bei Noise Records auf kunterbuntem, herrlich anzusehendem, wenn es sich dreht einen gar besoffen machendem, 140g-Farb-(Splatter-)Vinyl abfeiert und so zugleich die definitiv luxuriöseste und beeindruckendste Kollektion dieser TANKARD-Dekade darstellt. Konkret dürfen diese LP's (Einen Klick darauf und schon kommt man zu den fachkundigen Reviews dazu unter unseren Musikreviews.de!) sowie das Buch und die DVD mit zwei Konzerten als Video- und zwei als Audio-Mitschnitten in der Bierkasten-Box bewundert und entdeckt werden:

* (1986) „Zombie Attack“ (Splatter-Vinyl)

* (1987) „Chemical Invasion“ (Swirl-Vinyl)

* (1988) „The Morning After (inklusive der 'Alien-EP')“ (Splatter-Vinyl)

* (1990) „The Meaning Of Life“ (Paint-Drop-Vinyl)

* (1992) „Stone Cold Sober“ (Splatter-Vinyl)

* (1994) „Two-Faced“ (Halb-und-halb-Farb-Vinyl)

* (1995) „The TANKARD (inklusive der 'Tankwart-EP')“ (Splatter-Vinyl)

Doch es gibt natürlich – wenn die Box schon so fett und luxuriös ist – auch ganz besondere Beigaben, die anderswo nicht erhältlich sind. Da wäre als erstes natürlich die DVD im Pappschuber mit zwei Video-Konzerten (Open All Night – Live In East Berlin am 4. März 1990 / Live At Dynamo, Eindhoven, am 12. April 1987) und zwei Audio-Konzerten (Live At Volksbildungsheim, Frankfurt, am 1. Dezember 1988 / Fat, Ugly And Live). Echt was für Fans – aber eigentlich nur für die. Denn die Ton- und Bildqualität geht besonders bei dem Eindhoven-Video vom 12. April 1987 nicht über Bootleg-Niveau hinaus.

Das gut einstündige Konzert in Ostberlin vom 4. März 1990 wartet dagegen mit deutlich besserer Bild- und Ton-Qualität auf, die sich allerdings trotzdem noch im Bootleg-Bereich, aber einem deutlich besseren, bewegt.

In jedem Fall werden sich die beinharten Fans über diese Aufnahmen garantiert riesig freuen, denn TANKARD live sind eben eine Messe – genauso wie ihr Publikum, das man ebenfalls ausgiebig beobachten kann – und da zählt in erster Linie dann eben die schier unbändige Konzert-Qualität mehr als mittelmäßige, von Konzert zu Konzert variierende Bild- und Ton-Qualität.
Toll auch, dass beim 1990er-Berlin-Konzert Sänger Gerre gleich lauthals seine Freude über den Fall der Mauer zum Ausdruck bringt und diese kurze Zeit später mit der Warnung verbindet, dass man, auch wenn ein Honecker vertrieben wurde, aufpassen muss, dass nicht solche Leute wie der Nazi Schönhuber den Osten erobern. Man hätte bei dem Konzert wohl doch besser nicht nur seine Loden schütteln, sondern echt genauer zuhören und den Worten Gerres folgen sollen. Ja, sogar historische Qualität hat dieses Konzert, das nunmehr jeder, der diese Box sein eigen nennt, auch dauerhaft auf DVD besitzen darf.

Die Audiomitschnitte sind das offizielle Live-Album „Fat, Ugly & Live“ von 1991 und ein, wiederum in deutlich schwächerer Sound-Qualität, Konzert aus Frankfurt/Main, der Heimatstadt von TANKARD, vom 1. Dezember 1988.

Ein 40 Seiten starkes Buch in LP-Größe (30x30cm), angefüllt mit LP-Infos und Texten aus der ersten Dekade der Band sowie viele rare und unveröffentlichte Fotos dieser Ära vollendet dieses riesiengroße, schwere Schmuckstück, das eigentlich jeder beinharte TANKARD-Fan mit Plattenspieler besitzen sollte.

Zwar gibt es diese Luxus-Ausgabe auch als 7-CD-Variante plus der DVD ebenfalls unter dem Titel „For A Thousand Beers“ in einer Klappbox mit allen Studioalben, EPs und der DVD zu erstehen, wird aber für diejenigen, die die CD's bereits besitzen, nicht wirklich erstrebenswert sein, da sie außer besagter DVD eben keinerlei Bonus-Songs oder neueres Ramaster aufweisen.

Gerade auch die anschaulichen, hochwertig gestalteten LP-Cover von Sebastian Krüger, die ja gerade bei TANKARD immer irgendwie Kult sind, egal ob darauf nun Zombies oder Helmut Kohl, der Papst oder Gerippe, Muhammad Ali oder ein verrückter Wissenschaftler, sturzbesoffene Trinker oder doppelgesichtige Politiker verewigt wurden sowie das einfallsreich designte und sich drehend mit den schönsten Effekten präsentierende Vinyl lassen die LP-Deluxe-Box zu einem echten Schmuckstück par excellence werden.

FAZIT: 40 Jahre ist es jetzt her, dass eine Horde Hopfen-Jünger in Frankfurt/Main die Thrash-, Speed-, Alcohol-Metal-Institution TANKARD, die im Laufe der Jahre wahrhaften Kult-Charakter erobern sollte, gründeten. Das muss nicht nur feuchtfröhlich, sondern auch klangvoll und knallbunt und megafett bei einer guten Palette Dosenbier, das auf splatter-vinyligen Scheiben 'serviert' wird, gefeiert werden. Dass die Jungs von TANKARD nicht nur saufen können, sondern auch richtig guten Thrash-Metal mit so einigem Punk-Appeal hinbekommen, weiß inzwischen jeder, der gerne mal wild seinen Kopf zu speedmetallischen Rhythmen 'bangt'. Nun bekommt er dazu aber auch noch eine Bierdosen-Pracht-Box namens „For A Thousand Beers“ als „Deluxe 40th Anniversary Box Set“ – natürlich nur echt mit dem „Parental Advisory: Explicit Lyrics“-Sticker – präsentiert, in der sich alle bei Noise Records veröffentlichten TANKARD-Alben der Jahre 1986 bis 1995 (insgesamt 9 LP's) als farbige Splatter-Vinyl-Ausgaben sowie eine DVD mit vier Konzerten (zwei als Video- und zwei als Audio-Ausgabe) und ein 40 Seiten starkes, LP-großes Booklet voller rarer Fotos, einigen Kommentaren von GERRE sowie alle wichtigen Angaben zu den einzelnen LP's befinden. Ein wahres Schmuckstück für alle TANKARD-Freunde – oder so gesehen der gigantischste und eindruckvollste Thrash-Bierhumpen aller Zeiten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4237x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • LP 1: „Zombie Attack (1986)“ (36:51):
  • Seite A:
  • Zombie Attack
  • Acid Death
  • Mercenary
  • Maniac Forces
  • Alcohol
  • Seite B:
  • (Empty) Tankard
  • Thrash Till Death
  • Chains
  • Poison
  • Screamin' Victims
  • LP 2: „Chemical Invasion (1987)“ (39:32):
  • Seite A:
  • Total Addiction
  • Tantrum
  • Don't Panic
  • Puke
  • For A Thousand Beers
  • Seite B:
  • Chemical Invasion
  • Farewwll To A Slut
  • Traitor
  • Alcohol
  • LP 3: „The Morning After (1988)“ + EP „Alien“ (1989) (58:32)
  • Seite A:
  • Intro.
  • Commandments
  • Shit-Faced
  • T.V. Hero
  • F.U.N.
  • Try Again
  • Seite B:
  • The Morning After
  • Desperation
  • Feed The Lohocla
  • Help Yourself
  • Mon Cheri
  • Outro.
  • EP „Alien“ (1989)
  • Seite C:
  • Alien
  • 666 Packs
  • Seite D:
  • Live To Dive
  • Remedy
  • (Empty) Tankard
  • LP 4: „The Meaning Of Life (1990)“ (49:33)
  • Seite A:
  • Open All Night
  • We Are Us
  • Dancing On Our Grave
  • Mechanical Man
  • Beermuda
  • Seite B:
  • The Meaning Of Life
  • Space Beer
  • Always Them
  • Wheel Of Rebirth
  • Barfly
  • LP 5: „Stone Cold Sober (1992)“ (54:43)
  • Seite A:
  • Jurisdiction
  • Broken Image
  • Mindwild
  • Ugly Beauty
  • Centerfold
  • Seite B:
  • Behind The Black
  • Stone Cold Sober
  • Blood, Guts & Rock'N'Roll
  • Lost And Found (Tantrum Part 2)
  • Sleeping With The Past
  • Freibier
  • LP 6: „Two-Faced (1993)“ (43:53)
  • Seite A:
  • Death Penalty
  • R.T.V.
  • Betrayed
  • Nation Over Nation
  • Days Of Te Gun
  • Cities In Flames
  • Seite B:
  • Up From Zero
  • Two-Faced
  • Ich brauch' meinen Suff
  • Cyberworld
  • Mainhatten
  • Jimmy B. Bad
  • LP 7: „Welcome To The Tankard (1995)“ + „Tankwart (2017)“ (71:11)
  • Seite A:
  • Grave New World
  • Minds On The Moon
  • The Story Of Mr. Cruel
  • Close Encounter
  • Poshor Golovar
  • Seite B:
  • Mess In The West
  • Atomic Twilight
  • Fuck Christmas
  • Positive
  • Hope?
  • „Tankwart (2017)“
  • Seite C:
  • Liebesspieler
  • Pogo in Togo
  • Hurra, Hurra, die Schule brennt
  • Herr D.
  • Sternenhimmel
  • Seite D:
  • König von Deutschland
  • Elke
  • Skandal im Speerbezirk
  • Billiger Slogan
  • DVD: „Fat, Ugly And Live (2022)“ (246:57):
  • = Video =
  • Open All Night – Live In East Berlin am 4. März 1990 (63:20)
  • The Morning After
  • Commandments
  • Alien
  • Open All Night
  • Maniac Forces
  • Don't Panic
  • 666 6 Packs
  • Shit-Faced
  • Space Beer
  • Zombie Attack
  • Alcohol
  • Cemical Invasion
  • (Empty) Tankard
  • Live At Dynamo, Eindhoven, am 12. April 1987 (52:00)
  • Zombie Attack
  • Acid Death
  • Poison
  • Alien
  • Mercenary
  • Cruelest Constraint
  • Chains
  • Thrash 'Till Death
  • Maniac Forces
  • Concrete Deserts
  • Screamin' Victims
  • Alcohol
  • (Empty) Tankard
  • = Audio =
  • Live At Volksbildungsheim, Frankfurt, am 1. Dezember 1988 (66:22)
  • Don't Panic
  • Shit-Faced
  • Maniac Forces
  • F.U.N.
  • Desperation
  • Traitor
  • Help Yourself
  • Tantrum
  • Alcohol
  • The Morning After
  • Mon Cheri
  • Try Again
  • Chemical Invasion
  • (Empty) Tankard
  • Fat, Ugly And Live (64:15)
  • The Meaning Of Life
  • Mercenary
  • Beermuda
  • Total Addiction
  • Poison
  • We Are Us
  • Maniac Forces
  • Live To Dive
  • Chemical Invasion
  • The Morning After
  • Space Beer
  • Alcohol / Puke / Mon Cheri / Wonderful Life
  • (Empty) Tankard

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!