Partner
Services
Statistiken
Wir
Son Volt: Electro Melodier (Review)
Artist: | Son Volt |
|
Album: | Electro Melodier |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Americana |
|
Label: | Transmit Sound / Thirty Tigers | |
Spieldauer: | 55:07 | |
Erschienen: | 30.07.2021 | |
Website: | [Link] |
Wenn einer Americana im weitesten Sinn fürs Hier und Jetzt relevant aufbereiten kann, war und ist es Jay Farrar, der schon mit Uncle Tupelo US-Folk-Geschichte schrieb. Die Tatsache, dass er dieser Tage mit dem zehnten Album seiner Band auf der Matte steht und die Szene deshalb den Atem anhält, ist als Beleg dafür aussagekräftig genug, und "Electro Melodier" hält auch wirklich, was der Ruf verspricht, der SON VOLT mittlerweile vorauseilt.
So wie der Titel auf die Namen zweier klassischer Instrumentenverstärker aus den 1940ern und ´50ern anspielt, rückt die Grupp die seinerzeit vorherrschenden Stile sogenannter Populärmusik in den Brennpunkt des Geschehens. Thematisch könnten die enthaltenen Songs aber kaum aktueller sein, ganz zu schweigen von dem Umstand, dass die meisten auch das Potenzial besitzen, zeitlose Gassenhauer zu werden.
´Reverie´ gemahnt zu Beginn an die beherzten Gitarren-Nummern aus Neil Youngs Solo-Repertoire, und ´Arkey Blue´ steckt mindestens knietief im Hardrock der 1970er - breitbeinige Riffs einerseits, gefühlvolle Klavier- und Orgel-Passagen andererseits, dazu die unverkennbare Stimme des Leaders, der einmal mehr allerlei Lebensweisheiten zum Besten gibt.
Nichtsdestoweniger wird es beispielsweise in ´Livin' in the USA´ und ´The Globe´ recht politisch, wobei es kein Zufall sein dürfte, dass man sich in Hinblick auf SON VOLTs Gestik und Arrangements an Bruce Springsteens Schaffen während der 1980er erinnert fühlt… Merkt ihr was?
Richtig, mit fortlaufender Spielzeit stellt sich der Eindruck ein, die Gruppe würde mal eben 50 bis 70 Jahre Musikgeschichte aufbereiten und zu einem ihr eigenen Destillat eindampfen. Selbiges umfasst intime Liedermacher-Tracks wie ´Diamonds and Cigarettes´ oder ´War On Misery´ sowie klagende Country-Balladen mit Pedalsteel-Gitarre (´Sweet Refrain´) oder Banjo (´Rebetika´) neben den satteren Stücken, die sich allerdings leicht in der Minderheit befinden.
FAZIT: "Electro Melodier" ist seinem Vorgänger "Union" (2019) unter musikalischen Gesichtspunkten ebenbürtig, weil SON VOLT ihren Stil beibehalten haben. Mehr als eine ausgewogene Mischung aus folkloristischen Tönen, wenig Blues, noch weniger Soul und etwas mehr Rock inklusive kluger Lyrics braucht man hier nicht, um dauerhaft glücklich zu werden respektive zu bleiben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Reverie
- Arkey Blue
- The Globe
- Diamonds and Cigarettes
- Lucky Ones
- War On Misery
- Living In The USA
- Someday Is Now
- Sweet Refrain
- The Levee On Down
- These Are The Times
- Rebetika
- The Globe Prelude
- Like You
- Bass - Andrew DuPlantis
- Gesang - Jay Farrar, Mark Spencer, Andrew DuPlantis
- Gitarre - Jay Farrar, Mark Spencer, Chris Frame
- Keys - Mark Spencer
- Schlagzeug - Mark Patterson
- Honky Tonk (2013) - 6/15 Punkten
- Notes Of Blue (2017) - 10/15 Punkten
- Electro Melodier (2021) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews