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Simply Red: Symphonica in Rosso (Review)

Artist:

Simply Red

Simply Red: Symphonica in Rosso
Album:

Symphonica in Rosso

Medium: CD/DVD/Blu-ray
Stil:

Pop / Soul

Label: BMG / Warner
Spieldauer: 92:30
Erschienen: 23.11.2018
Website: [Link]

Pünktlich zum vermeintlich Heiligen Fest lassen sich auch SIMPLY RED nicht lange bitten, ihren Fans etwas Besonderes anzubieten, das sich hübsch unterm geschmückten Tannenbaum macht: Die exklusive Konzertreihe mit Orchester im Oktober 2017 im Amsterdamer Ziggo Dome, wo die Briten an drei aufeinanderfolgenden Abenden Auszüge aus ihrer üppigen Diskografie im sinfonischen Gewand Revue passieren ließen, wird nun standesgemäß als CD/DVD-Set (exklusiv auf der Band-Webseite; die Audio bzw. Videoversion ist auch im Einzelhandel erhältlich) veröffentlicht, dessen Produktion eine seh- und hörbar sorgfältige Vorbereitungszeit vorausging.

Bei SIMPLY REDs „Symphonica in Rosso“ - hinter dem Titel steckt ein alljährlich stattfindendes Event mit unterschiedlichen Künstlern aus dem Pop-Bereich, seien es Diana Ross und Sting oder Lionel Ritchie; die 2017er Ausgabe markierte das zehnte Jubiläum - dürfte es sich um einen Zusammenschnitt der jeweils besten Performances im Programm jener Abende handeln, was man dank kluger Schnitte und einheitlicher Optik (auf der DVD) allerdings nicht bemerkt.

Die für 40 Orchestermusiker arrangierten Lieder klingen so, als ob sie schon immer hätten von einem großen Ensemble dargeboten werden sollen - regelrecht feudal, piekfein wie die Musiker mit ihren Anzügen und Fliegen sowie beispiellos dynamisch im Gegensatz zu manchen der Zeitgeist-bedingt künstlichen Pop-Produktionen, die SIMPLY RED vor allen in den 1980er fuhren. Atemberaubend ebenfalls: der gigantische Saal des Ziggo-Kuppelbaus, gefüllt mit einer schier unüberschaubaren Zahl teilweise erstaunlich junger Konzertgäste.

Mick Hucknalls in Würde gealterte Stimme hat nichts von ihrem Charme verloren und weist immer noch einen beachtlichen Tonumfang auf, wie man besonders gut in 'Big Love' erkennen kann. Er häutet sich im Verlauf des Sets mehrmals, zuerst vom Frank-Sinatra-Imitator in eröffenden 'All or Nothing at All' zum jung gebliebenen Melancholiker im Spätneunziger Piano-Highlight 'Someday in My Life' von "Blue", dann wieder zurück an den metaphorischen Broadway während des heiter beschwingten 'Smile'.

Zwischendurch erzählt er kurze Anekdoten wie vor dem tänzerischen "Picture Book"-Titellied, beweist vor allem mit dem Soft-Rocker 'Holding Back The Years' Schwung und mobilisiert mit der treibenden Latin-Nummer 'Fairground' kurz vor Ende noch einmal alle Anwesenden im Rund. Unterdessen sorgen die Klassiker mal mit schmetternden Bläsern (etwa im ansonsten sachte dahingetupften 'It Was a Very Good Year'), mal mit gedämpftem Blech und schwungvollen Streichern ('It's Only Love', Frage-Antwort-Spiel mit dem im Chor singenden Publikum) für episches Soundtrack-Ambiente.

Das nahezu unvermeidbare Finale? Selbstverständlich 'If You Don’t Know Me By Now', bei dem Gänsehaut angesagt ist, weil das besagte Publikum, das ohnehin sehr präsent im Mix ist, lauthals mitsingt. Tosender Applaus ist den Schöpfern dieses unzerstörbaren Klassikers im Anschluss wie schon zuvor immer wieder sicher.

FAZIT: Die perfekte Bündelung der Geschichte von SIMPLY RED in Bild und Ton - "Symphonica in Rosso" ist eine herrschaftliche Materialschlacht, die dem souligen Pop der Band kaum auf angemessenere Weise hätte eingefädelt werden können, und zeigt bestens aufgelegte Musiker mit einem Orchester, angesichts dessen man sich fragt, weshalb sie nicht schon immer gemeinsame Sache mit ihm machten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4827x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • All or Nothing at All
  • Your Mirror
  • For You Babies
  • Someday in My Life
  • So Beautiful
  • Say You Love Me
  • Big Love
  • Home
  • Smile
  • It Was a Very Good Year
  • Picture Book
  • Holding Back the Years
  • Stars
  • A New Flame
  • It's Only Love
  • Sunrise
  • Something Got Me Started
  • Fairground
  • My Way
  • If You Don't Know Me By Now

Besetzung:

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