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Reptiloid: Déclin (Review)
Artist: | Reptiloid |
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Album: | Déclin |
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Medium: | Download | |
Stil: | Instrumental / Post Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 28:34 | |
Erschienen: | 02.03.2018 | |
Website: | [Link] |
2016 hatten wir das Vergnügen, ein Album des Nekyia Orchestra zu besprechen, und nun stehen REPTILOID auf der Matte, bei denen sich Mitglieder jenes Projekts tummeln. Die vier ersten Stücke der Berliner lassen noch offen, ob und wie sich die Band im Spannungsfeld Sludge (im weitesten Sinn; die Gruppe selbst präfigiert die Genre-Bezeichnung mit einem schwammigen "Acid") entwickeln wird. Fehlender Gesang erschwert sowohl den Zugang als auch das Erkennen eines eigenen Gesichts über etablierte Szene-Standards hinaus.
Was an "Déclin" allerdings gefällt, ist der spontane, dringliche Eindruck, den die Musik hinterlässt. Die Formation zieht in drei jeweils knapp zehn Minuten dauernden Tracks alle Register, die man in diesem musikalischen Bereich erwartet, und hat das Ganze klanglich hervorragend eingefangen, nicht zu vergessen kompetent in der bewährten Tonmeisterei zu Oldenburg mastern lassen. Neben den Standard-Rock- bzw. Metal-Instrumenten vernimmt man Orgel-artige Klänge wie im zwei Minuten kurzen Zwischenspiel '3', das auf den beteiligten Soundspezialisten und Produzenten Wolf-Georg Zaddach zurückgeht.
Ihm sind vermutlich auch die vereinzelt eingewobenen und wie üblich indifferent rauschenden Ambient-Passagen geschuldet, mit denen REPTILOID Atmosphäre erzeugen möchten, was angesichts der generell spürbaren Dynamik des Materials gar nicht so offensichtlich hätte getan werden müssen. Nüchtern betrachtet ziehen solche Augenblicke das, worauf es eigentlich ankommt, nur unnötig in die Länge und relativieren dessen Qualität.
Wie dem auch sei: Die Kompositionen, sollten es solche sein, sind nicht auf ein klar ersichtliches Ziel hin ausgerichtet, sondern wirken trotz ihres beträchtlichen Umfangs ausschnitthaft. '2' mit seinen unheilvollen Doom-Riffs gewinnt einen geradezu orchestralen Charakter, ehe es nach kurzer Stille zu einem explosionsartigen Wutausbruch kommt, der wie auch andere Abschnitte auf der EP einen Hang zu gängigen Stilmitteln des Black- und Death-Metal erahnen lässt.
Demnach lässt sich "Déclin" mit einem dissonanten, dann wieder versöhnend harmonischen Wechselbad vergleichen. Als Anspieltipp dieser nur digital verfügbaren ersten Arbeit der Band dient der abschließende Brocken '4'.
FAZIT: REPTILOID versprühen die Energie früher The Ocean (die "Fogdiver"-Debüt-EP), doch im Jahr 2018 wirkt ihre Ausrichtung nicht mehr unbedingt bahnbrechend. "Déclin" ist fraglos eine interessante Angelegenheit, die für die Zukunft einiges erhoffen lässt, aber strenggenommen noch nicht zwingend.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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- 3
- 4
- Déclin (2018) - 10/15 Punkten
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