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Refuge: Solitary Men (Review)

Artist:

Refuge

Refuge: Solitary Men
Album:

Solitary Men

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Frontiers / Soulfood
Spieldauer: 54:22
Erschienen: 08.06.2018
Website: [Link]

Dass die Rage-Besetzung mit Gitarrist Manni Schmidt und Drummer Chris Efthimiadis auf ihrem ersten Album als REFUGE keine Experimente versuchen würde, war klar, und in der Tat gibt „Solitary Men“ Fans von Alben wie „The Missing Link“ alles, was sie sich erhofft haben, aber nicht mehr. Das ist vielleicht gut so, auch wenn man dem Trio selbstverständlich hinzugewonnene Reife bescheinigen darf.

Treffsicheres Songwriting im traditionellen Stil, unbändige Spielfreude und melodisches Fingerspitzengefühl führen zu Singalongs bis zum Abwinken im unverkennbaren Stil der deutschen Metal-Legende Anfang der 90er. ‚Summer‘s Winter‘ weist nicht nur hinsichtlich seiner Titulierungen Ähnlichkeiten mit dem Gassenhauer ‚Don‘t Fear The Winter‘ auf, das finstere ‚Living On The Edge Of Time‘ gemahnt als seltene Atempause vage an Stoff wie ‚Certain Days‘, und das quirlige ‚Hell Freeze Over‘ könnte als Nachfolger zu ‚Refuge‘ durchgehen.

Andererseits überraschen das ruhige, fast acht Minuten lange ‚Waterfalls‘ mit beinahe bluesigen Leads und das fast wie Annihilator walzende Hauptriff von ‚Mind Over Matter‘, zumal die Band zwar überwiegend schnell zur Sache geht, aber stets sehr flexibel agiert, oft mit Tempowechseln hin zu rockigen Momenten und dazu passgenauen cleanen Parts.

Der arg platte Refrain von ‚Let Me Go‘ hätte nicht sein müssen, und die Neuaufnahme von ‚Another Kind Of Madness‘ ist nur nett gemeint, aber ansonsten killt diese unverhoffte Rückkehr, bei der sich die drei Herren ihre Unbekümmertheit hoffentlich bewahren.

FAZIT: Eine völlig unoriginelle Predigt für Bekehrte, wiewohl weitere Konvertierungen keineswegs ausgeschlossen zu sein scheinen, wenn man sich Güte von "Solitary Men" in allen Punkten vor Augen und Ohren hält - REFUGE sind insoweit ein legitimer Ableger der "eigentlichen" Rage, als sie mit ihrem "Debüt" den sorglos jugendlichen Sound wieder zum Leben erwecken, den das alte Trio in seiner Hochphase auszeichnete. Das Album weist keine wesentlichen Qualitätsunterschiede gegenüber den Schlüsselwerken zwischen Eighties und Nineties auf, ist also das Optimum dessen, was zu erwarten stand, und enthält trotzdem Musik, die dem geschmacklichen und klanglichen Zeitgeist von 2018 gerecht wird.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4008x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Summer's Winter
  • The Man In The Ivory Tower
  • Bleeding From Inside
  • From The Ashes
  • Living On The Edge Of Time
  • We Owe A Life To Death
  • Mind Over Matter
  • Let Me Go
  • Hell Freeze Over
  • Waterfalls
  • Another Kind Of Madness

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 10.06.2018

Oha... "The Missing Link" ist neben "Black In Mind" mein favorisiertes Rage-Album, daher kann ich dieses lendenlahme Altherren-Gedudel echt nicht ertragen.
Treffsicheres Songwriting, melodisches Fingerspitzegefühl - kann ich nicht finden. Energie und Spielwitz - Fehlanzeige.
War absehbar. Wie sagte neulich ein Musiker (hab mir leider nicht gemerkt, wer das war) im Interview: Kreativität ist endlich.
Hier wird der Beweis geführt.
Kann man natürlich alles anders sehen, wundert mich nur, dass gerade du das anders siehst, Andreas ;)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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