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The CrüxShadows: Astromythology (Review)

Artist:

The CrüxShadows

The CrüxShadows: Astromythology
Album:

Astromythology

Medium: CD
Stil:

Mythologischer Electro-Pop-Rock und Dark-Wave

Label: Könige & Grafen Musikverlag/Wishfire Records/Timezone
Spieldauer: 63:27
Erschienen: 01.09.2017
Website: [Link]

„Alles klingt diesmal viel druckvoller. Der Sound ist sofort wiedererkennbar, aber auf eine neue, frische Art. Als hätte die New-Wave-Bewegung nie aufgehört!“

Ja, das stellt nicht etwa der Kritiker von „Astromythologie“ der Ami-Dark-Electro-Wave-Pop-Band THE CRÜXSHADOWS, sondern Rogue, der Kopf dahinter, selber unglaublich selbstbewusst fest.
Doch in der Beziehung hat er die Rechnung wohl nicht ganz mit dem Wirt bzw. Kritiker gemacht, der feststellen muss, dass sich hinter „Astromythologie“ neben einigen Höhen (Gestaltung des Digipaks samt dickem 24seitigen Booklet, Textkonzept, Gesang, ein paar eingängige Melodien im besten WOLFSHEIM-Stil und schöne ruhig-akustische Momente sowie die Violine ...) fast ebenso viele Tiefen verstecken (eintönig stampfende, sich permanent wiederholende Rhythmen, wummernd-nervende Drums aus der Dose, ein paar aufgeblasene religiöse Spinnereien und ausgelutschter 80er-Jahre-Electro-Pop der Marke ERASURE …). Schon der sonnige Album-Opener „Helios“ trägt all diese guten wie auch schlechten Song-Zutaten in sich.

Selbst wenn sich Rogue fünf Jahre Zeit für dieses Album ließ, auch bedingt durch Vaterfreuden, aber auch andere, weniger positive Überraschungen („Ich musste eine sehr schwere Phase mit vielen persönlichen Rückschlägen durchmachen. Die Arbeit an diesem Album hat mir wieder Halt und eine Perspektive gegeben. Ich habe es geschafft, all diese negativen Emotionen in etwas Großartiges zu transformieren. In den Songs steckt eine Menge Hoffnung und ein unbeugsamer Überlebenswille. So verloren es sich auch manchmal anhören mag - in jedem Stück ist immer das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und sei es noch so winzig.“), so klingt der Nachfolger von „As The Dark Against My Halo“ ganz ähnlich wie das 2012er-Album: Electro-Wave mit dunkler Attitüde und eingängigen Pop-Melodien, von denen einige das Zeug zur Hymne, andere das Zeug zum Tanzboden-Vibrierer und dritte nur das Zeug zum nervigen Loveparade-Gestampfe haben. Auch rockt es mitunter gehörig und in den besten Momenten kommt die Violine oder ein akustisches Piano zum Einsatz. Gerade diese Passagen lohnen sich auf der CD, live wird dagegen wohl besonders der recht nervende Electro-Einheitsbrei noch mehr überzeugen. Ein schwieriger Grat, der zwischen beiden liegt und dem sich THE CRÜXSHADOWS wohl immer wieder stellen müssen.

Alle 13 Songs des Albums sind jeweils einem Planeten zugeordnet, wobei beispielsweise „Infinity (You Don‘t See Me)“ den Mond symbolisiert und einen ganz besonderen Hintergrund hat: „Der Mond wird immer da sein, auch wenn man ihn nicht immer sehen kann. Als ich den Text schrieb, hatte ich dabei meine kleine Tochter vor Augen. Es geht im Grunde darum, bis in alle Ewigkeit für jemanden da zu sein, auch über den Tod hinaus.“
Noch bewegender aber ist die epische, der Erde gewidmete Ballade „Home“, in der sich die schönsten Piano- und Geigenpassagen ergänzen und ein echter Ohrwurm-Refrain das Stück zur Hymne erhebt.

Die Idee, „Astromythologie“ durchgängig als Konzeptalbum zu gestalten und es im Digipak der CD sowie dem umfangreichen Booklet mit allen Texten sehr ansprechend zu gestalten, ist absolut lobenswert. Selbst wenn die Musik nicht wirklich den hohen Ansprüchen genügt und Frontmann Rogue nicht den Mut besitzt, auch konsequent neue Wege wenigstens ansatzweise einzuschlagen, so fällt das Drumherum eben überzeugender aus. Umgekehrt jedenfalls wäre es besser, selbst wenn Rogue dazu meint: „Ohne Zweifel ist die CD das beste, was ich bisher aufgenommen habe. Jeder Song könnte die nächste Single sein. Ich bin stolz auf diese Scheibe.“

FAZIT: Ein großes kosmisches Konzept, aber die altbewährte Mixtur, welche man als einen neuen Jungmacher verkauft – vielleicht sogar als das ewige Musik(er)leben. THE CRÜXSHADOWS legen mit „Astromythologie“ ein weiteres Pop-Album aus der Kombination von Electro- und Dark-Wave vor und besuchen dabei im Rahmen ihres stark esoterisch angehauchten Konzepts als ein im Weltall verschollener Astronaut die verschiedenen Planeten. Gute Melodien treffen dabei viel zu oft auf wummernd-nervende Rhythmen aus der Dose, die auch durch die Violine und den guten Gesang sowie Hymnisches nicht wirklich gerettet werden können.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4307x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Helios
  • Singularities
  • Stay
  • Home
  • Infinity (You Don‘t See Me)
  • Stargazer
  • Of Angels
  • My Telescope
  • Jupiter
  • Uncertainly (In Space & Time)
  • Starfall
  • In Gardens
  • Astronauts

Besetzung:

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