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Colours: Ivory (Review)
Artist: | Colours |
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Album: | Ivory |
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Medium: | CD | |
Stil: | Electronic-Pop, Dancefloor und Dark Wave |
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Label: | Victory / Soulfood | |
Spieldauer: | 38:38 | |
Erschienen: | 26.02.2016 | |
Website: | [Link] |
In Florida soll ja fast immer die Sonne scheinen und recht farbenfroh geht es dort auch zu. Nicht umsonst nennt man diesen USA-Bundesstaat den „Sunshine State“. Da stimmt es fast ein wenig verwunderlich, wenn ein Duo aus dieser Ecke sich mehr den dunklen Tönen und Farben widmet und dann auch noch COLOURS nennt. Dabei denken wir doch eher an die BEACH BOYS und Surfmusik als an das, was uns auf „Ivory“, dem Debüt-Album der COLOURS aus den Boxen entgegenwummert: Electronic-Pop mit „realem“ Schlagzeug und klarem Gesang, der sich zwischen Dark Wave, Breitwand-Kino-Musik und epischer Dynamik bewegt, aber einen auch nach mehreren Hördurchgängen, trotz der Sonnenschein-Ecke, aus der er stammt, seltsam kalt lässt. „Ivory“ klingt viel zu fett für das, was sich dahinter verbirgt. Wiederholungen („Slow“), mittelmäßige Texte (eigentlich alle), einseitiges Drumming („Remember“), flotte Rhythmen („The Unforgettable“) und ein paar ruhige Momente („Lawless“, „Alone“).
Bombastische Keyboardflächen („Remember“) erdrücken einen, hohe Stimmen, oftmals nachbearbeitet, erheben sich hymnisch - während in mir manchmal dieses unangenehme MODERN TALKING-Gefühl geweckt wird - und auch die Texte zeugen nicht gerade von sonnigen Gemütern, selbst wenn das Pop-Duo, von denen ein Bild als Mini-Poster im hübsch gestalteten Digi-Pack beiliegt, nach einer frohen Golf-Runde aussieht: „Hating the things you made in me / I love the pain, pain.“ („Mind Games“) Bei „Monster“, zu dem auch das erste Video der COLOURS gedreht wurde, werden dann, wie in vielen dieser Dramatik-schwangeren Pop-Nummern, auch noch jede Menge „Huhs“ und „Hahs“ eingeflochten, was unpassend wirkt.
Wer die Musik der 80er mag, nach der in den Clubs die Tanzflächen bevölkert wurden, wie bei CAMOUFLAGE oder ERASURE und ganz besonders ALPHAVILLE - nur dass deren Sänger um Längen besser war -, der wird sicher auch die COLOURS mögen, selbst wenn die nur wie der Versuch klingen, das wiederzubeleben, was nicht ohne Grund in der so sehr auf die Keyboards und Technik setzende Musik-Kultur der 80er Jahre dann schnell wieder in Vergessenheit geriet.
FAZIT: Bleibt zu hoffen, dass COLOURS auf ihrem nächsten Album dem Anspruch gerecht werden, den sie als Beschreibung für ihre Musik auf ihrer facebook-Seite als „Musicians focused on art through music“ beschreiben. Die Musik von „Ivory“ ist bisher noch keine große Kunst, sondern modernes Electro-Pop-Recycling, was nicht wirklich schlecht, aber garantiert auch keinesfalls neu ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lawless
- Monster
- Slow
- The Unforgettable
- Gone
- Gold Bones
- Mind Games
- Remember
- Part Of You
- Anyone
- Alone
- Gesang - Kyle Tamo
- Schlagzeug - Morgan Alley
- Ivory (2016) - 6/15 Punkten
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