Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Division Kent: Gravity (Review)

Artist:

Division Kent

Division Kent: Gravity
Album:

Gravity

Medium: CD
Stil:

Electronic Trip Hop Indie-Pop

Label: ECHOZONE/SONY
Spieldauer: 47:42 (CD 1) / 72:28 (CD 2)
Erschienen: 12.06.2009
Website: [Link]

Zwei Jahre nach ihrem Debüt „Monsterproof“ erschien mit „Gravity“ das zweite Album des Schweizer Duos im September 2007 in ihrer Heimat. Mehr als anderthalb Jahre später ist endlich der Re-Release hierzulande so weit. Mangelnde Qualität kann diese lange Zeitspanne nicht erklären.
Tief hinein geht es in Welten zwischen Tag und Traum. Andrea B. säuselt und haucht mehr, als das sie sich durch elf Songs singt, die auf einem elektronischen Fundament zwischen Pop, Indie-Wave, Trip-Hop und Chansons angesiedelt sind. Die besten Stücke besitzen aller melancholischen Präsenz eine charmante Leichtigkeit, die nur selten ins seichte Chansonnieren abgleitet, wie bei „L’Heure Bleue“, das immer noch ein freundliches Sommerlüftchen ist. Zu großer Form laufen DIVISION KENT auf, wenn die elektronischen Spielereien in den Hintergrund treten und die Gitarren – nicht allzu ungestüm – nach vorne drängen. Bereits in dem Opener „Kryptonite“ klingt das wie besinnliches Shoegazing, und „Pat The Pan Am Pilot“ darf sogar ein wenig auf die Tube drücken.

Meisterlich ist auch die Coverversion des SHRIEKBACK Hits (?) „This Big Hush“ gelungen, dessen ursprüngliche Düsternis zwar abgemildert wurde, aber durch einen traumhaften Schwebezustand ersetzt wurde, bei dem die Grenzen zwischen Traum und Alptraum verwischen. Mit Unterstützung des DREADFUL SHADOWS und ZERAPHINE Sängers Sven Friedrich spielt sich der Song in die erste Liga gemixter Duos vor. Dean & Britta, Belle & Sebastian, Chris Eckman & Carla Torgerson, Mark Lanegan & Isobel Campbell und natürlich Nick Cave & Kylie Minogue stehen freudig Spalier.
Dazu gesellen sich noch „She’s Going Places“, das wie eine Hommage an THE CURE „Boys Don’t Cry“-Zeiten klingt. Starkes Lied, das belegt, warum etliche Menschen die Frühphase von Robert Smiths Band für deren Beste halten.

Danach geht es auf hohem Niveau weiter, wenn auch das herausragende Level der ersten vier Stücke nicht ganz gehalten werden kann. Nachdem „In The Headlights“ als elektrifiziertes Wiegenlied seine Meriten hat, kehrt erst „Offshore“ mit seinen fast funky Gitarren zu früherer Stärke zurück. Anhörbar bleibt der Rest allerdings auch. Es wäre sogar eine Wonne, wenn ein Lied wie „L’Heure Bleu“ einmal häufig gespielter Sommerhit würde, anstatt immerzu der Ohrenfolter der üblichen Verdächtigen erliegen zu müssen.

FAZIT: „Gravity“ ist ein stimmungsvolles Album für laue Nächte, für zaghafte Liebespiele und lange Gespräche unterm klaren Sternenhimmel. Zwischen elektronischen, ambienten Sounds und sanftem Shoegazing tummeln sich DIVISION KENT auf einem musikalischen Spielplatz im Dämmerlicht. Hier würden sich neben DEPECHE MODE, KRAFTWERK auch die COCTEAU TWINS, die frühen CURE und natürlich die Magier der Twilight Zone SHRIEKBACK wohl fühlen.
Obwohl das Album in der Mitte leicht durchhängt, bleiben selbst die schwächeren Songs noch sympathisch und verspielt genug, um bis ans Ende zu fesseln.

Der Erstauflage liegt eine prall gefüllt zweite CD mit dreizehn remixten Stücken bei. Da sich vielfach darauf beschränkt wurde, lediglich die synthetischen Anteile der Songs aufzupeppen, sind die überarbeiteten Versionen weit schlaffer als die Originale. Was gleich der Opener „Gravity“ sechseinhalb Minuten lang wenig eindrucksvoll belegt. Kann man hören, zieht sich mitunter aber wie zerkautes Gummi oder ist schlicht nervig wie der pluckernde und plingende „She’s Going Places“-Dunwich Remix. Als Dreingabe durchaus eine nette Geste, die sich wie üblich eher an die eingeschworenen Fans richtet. Glücklich wird man mit dem puren Album auch alleine.

Jochen König (Info) (Review 4417x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD 1:
  • No Kryptonite
  • Pat The Pan Am Pilot
  • She's Going Places
  • This Big Hush
  • In The Headlights
  • Gravity
  • L'heure Bleue
  • Rooftop Rallye
  • Offshore
  • Salty
  • Year Of Magical Thinking
  • -
  • CD 2:
  • Gravity (Joe And Will Ask? Remix)
  • In The Headlights (Melnyk Is Behind The Wheel Remix)
  • Salty (Justin Faust Remix)
  • She's Going Places (Dunwich Remix)
  • Offshore (The Phantoms Revenge Remix)
  • L'Heure Bleue (Keenhouse Remix)
  • Rooftop Rally (Love Motel Remix)
  • L'Heure Bleue (Shook Remix)
  • No Kryptonite (Baxter Beez Vs Ben & Chico Remix)
  • Pat The Pan Am Pilot (After Midnight Remix)
  • L'Heure Bleue (Nite Cells Roquefort Remix)
  • She's Going Places (Shane Fontane Remix)
  • The Year Of Magical Thinking (Peace Fire Remix)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!