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Abigail Dowd: Saints & Warriors (Review)

Artist:

Abigail Dowd

Abigail Dowd: Saints & Warriors
Album:

Saints & Warriors

Medium: CD/Download
Stil:

Folk, Americana, Singer/Songwriter

Label: Independent
Spieldauer: 44:01
Erschienen: 14.11.2025
Website: [Link]

Hier kommt das vierte Studioalbum von ABIGAIL DOWD, der Singer/Songwriterin und Gitarristin aus dem Osten der USA. Im Vergleich mit ihrem letzten Werk „Beautiful Day“ ist „Saints & Warriors“ homogener, mystischer und inhaltlich nicht ganz leicht zu ergründen. Aktives Zuhören und Teilhaben sind unerlässlich – „Saints & Warriors“ nebenher abzuspielen funktioniert nicht. Wer sich aber auf die zehn Original-Songs einlässt und in DOWDS Lyrik eintaucht, wird reich beschenkt.


Auch für ihr neues Werk hat ABIGAIL DOWD eine kleine und ausgesprochen kompetente Band zusammengestellt; es sind allesamt Musiker, die DOWDS Texte und Melodien in perfekter Manier stützen und transportieren. Der jazzorientierte Gitarrist Scott Sawyer und der vielseitige Tastenmann Joe MacPhail waren bereits auf dem letzten Album mit von der Partie; produziert, aufgenommen und gemischt hat wiederum Jason Richmond (Joe Henry, The Avett Brothers, The Steep Canyon Rangers, Clem Snide u. a.)

ABIGAIL DOWD geht mit diesem neuen Werk einen erstaunlich mutigen und bewundernswert konsequenten Weg. Im Gegensatz zu „Beautiful Day“ macht sie auf „Saints & Warriors“ dem Gängigen und Gewohnten nämlich kaum Avancen. Die neuen zehn Songs sind zehn Versuche der Entführung in die Welt der Ahnen, Geister und Erinnerungen – klare Arrangements und DOWDS betörende Stimme sorgen für die nötige und wohltuende Bodenhaftung.

Das Album beginnt mit dem flirrend-sphärischen „Can't Tell You Why“ und einem Text über Selbstbetrug und das Unvermögen, Gefühle in Worte zu fassen. Der Song endet mit dem Mul Mantar, den ersten Zeilen der Heiligen Schrift des Sikhismus. Faszinierend auch „Papa’s 45“ mit dem Gedanken, seine Probleme aufzureihen und sich ihrer mit Papas 45er-Colt zu entledigen – „With the power of my Papa’s 45 I’m gonna clear my mind“. Als weitere Beispiele seien das wunderbar schwerelose „Already Free“ und die Ballade „Viva Rosalia“ genannt:

Der erstgenannte Song ist ein wortstarkes Plädoyer gegen das vermeintlich Unveränderliche und für das Erkennen und Verwirklichen der eigenen Möglichkeiten – „The sun came up today despite what all the papers say. My mind is racing with things I’d like to do. I am thinking up new ways to use my time and spend my day, while some folks think the world is falling apart.“ Das im besten Sinn folkige „Viva Rosalia“ schließt das Album ab – in Form einer Hommage an die Sizilianische Heilige Rosalia, seit acht Jahrhunderten als Symbol der Hoffnung und der Heilung verehrt.


FAZIT: Auf „Saints & Warriors“ entführt ABIGAIL DOWD mit wunderschönen und ausdrucksvollen musikalischen Bildern während einer Dreiviertelstunde und in zehn Kapiteln in ihre reiche Gedankenwelt; sie thematisiert Freiheit und Verantwortung, verwebt Bilder aus den Südstaaten mit uralter Mystik und beschäftigt sich mit Themen wie Ahnenkult, Angst und Trauer, Mutterschaft und Spiritualität. „This album isn’t a performance. It’s an invocation“ steht in den Liner Notes. Und das ist für einmal kein bisschen übertrieben.

Dieter Sigrist (Info) (Review 43x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Can't Tell You Why
  • Sister's Heart
  • Already Free
  • Fall Apart
  • Miss Annie
  • Mothers of Saigon
  • Papa's 45
  • Nothing Matters
  • Sunday Morning
  • Viva Rosalia

Besetzung:

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