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Statistiken

Rotor: Sieben (Review)

Artist:

Rotor

Rotor: Sieben
Album:

Sieben

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Instrumental Stoner Rock

Label: Noisolution
Spieldauer: 38:03
Erschienen: 10.02.2023
Website: [Link]

In der Wüste wachsen eben doch Kräuter… und das nicht zu knapp, wie ROTOR auf „Sieben“ beweisen. Allerdings klingt die Musik dieser Herren keineswegs nur vom Kräuterdampf geleitet, vielmehr sind die Stücke sowas wie anheimelnde Kopfmusik.
Hier gibt jeder Musiker spürbar Schweiß und Tränen in jeden Teil des Albums und doch ist „Sieben“ am Ende das Werk eines Kollektivs. Hier finden sich vier Kreativgeister, die komplett an einem Strang ziehen und den Hörer auf eine Klangreise schicken wollen.

Diese Reise startet mit übersprudelnder Vorfreude auf das, was noch kommt („Reibach“), bevor „Auf Grund“ den Spannungsbogen erstmals ausdehnt und zwischen filigranen Melodien und drückendem Groove schwankt. Es wirkt beinahe so, als ob sich die Nummer immer wieder fast auf ihr Maximum ausdehnt und sich im letzten Moment dann doch in sanftere Gefilde zurückzieht. Und gerade als es am Schluss fast so wirkt, als würde die Spannung bersten, erklingt „Aller Tage Abend“.

Hier ziehen Bilder von lauen Sommernächten vor dem inneren Auge herauf. Entspannt liegt der Körper im Gras, betrachtet die am Horizont versinkende Sonne und erfreut sich des Lebens. Der Moment ist alles und in diesem Moment ist alles gut und schon breitet sich ein zufriedenes Lächeln aus.
Und doch ist da eine dunkle Ahnung, dass diese völlige Zufriedenheit beinahe kaum wahr sein kann. „Schabracke“ dröhnt mit Bleifuß auf dem Fuzz-Pedal durch die Botanik. Schwer, drückend und ein bisschen aufgekratzt. Vielleicht ist es aber auch nur der innere Drang, nicht in Apathie zu verfallen, der hier voller Energie an die Tür des Oberstübchens klopft, denn „Mäander“ trägt die Gedanken und Gefühle dann doch wieder in uferlose Gefilde. Ähnlich wie die Musik dieses Stücks braucht auch der Geist keine Grenzen, denn im Traum ist alles möglich. 'Wer träumen kann, der lebt!', so könnte die Devise dieser Klangreise lauten, denn es geht auf und ab, von filigraner Sanftheit hin zu brodelnder Energie, so voller Leben.

Und dann folgt ein „Kahlschlag“. Doomige Schwere, Riffs wie meterhohe Mauern, aber auch repetitive Grooves, die zu verzückter Bewegung anleiten. Es wird ein wenig dunkler, verspielter und der psychedelische Eindruck sickert mehr und mehr durch den dicht gewebten Klangteppich. Und wie um auf dem Spannungshöhepunkt abzuspringen, startet der abschließende Titeltrack mit entspannten Akustik-Gitarren. Beinahe wirkt die Musik zerbrechlich, oder es ist die Entschlossenheit eines Gefühls. Ganz nach dem Motto: 'In der Ruhe liegt die Kraft'. Die Emotionen des Tages entschwinden nach und nach in die entspannten Arme der Nacht. Daher wirkt das abschließende Aufbäumen der Musik auch eher wie ein Befreiungsschlag, als ein Absturz zu sein.

FAZIT: ROTOR kreisen auch auf „Sieben“ auf ihrem eigenen musikalischen Orbit und lassen sich nicht wirklich in typische Genre-Muster pressen. Das unterstreicht aber auch die instrumentale und emotionale Qualität ihrer Musik, denn auf diesem Album gibt es eine Menge zu entdecken, vorausgesetzt man ist gewillt, zuzuhören und sich einzufühlen, vielleicht auch in sich selbst hineinzuhören. Wer weiß schon, was man alles zu hören bekommt?

Dominik Maier (Info) (Review 2090x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Reibach
  • Auf Grund
  • Aller Tage Abend
  • Schabracke
  • Mäander
  • Kahlschlag
  • Sieben

Besetzung:

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