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Grey Paris: Lee Waves (Review)

Artist:

Grey Paris

Grey Paris: Lee Waves
Album:

Lee Waves

Medium: CD/LP/Download
Stil:

NuJazz, Electronic, Ambient

Label: Springstoff
Spieldauer: 34:17
Erschienen: 04.08.2023
Website: [Link]

GREY PARIS – auch wenn der Bandname uns etwas Anderes verheißt, dieses Trio, welches die für den Hörer faszinierende Eigenschaft besitzt, Jazz mit Ambient und elektronischer Musik zu vereinen, kommt nicht etwa aus der 'grauen' Hauptstadt Frankreichs, sondern aus der farbenfrohen deutschen Hauptstadt Berlin. Noch dazu erinnert dieses Trio, das Minimalistisches mit komplex Rhythmischem – umgesetzt an den akustischen Instrumenten Bass, Piano und Schlagzeug sowie angereichert mit jeder Menge Electronics – vereint, an ein anderes Trio, das sich als bekanntestes skandinavisches Jazz/Electronic-Trio nach dem Tod ihres Pianisten im Jahr 2008 auflöste: E.S.T. – das ESBJÖRN SVENSSON TRIO. Ein Trio, das nicht nur in Skandinavien ungeheuer erfolgreich war, sondern in ganz Europa als führend galt. Genau in deren tiefe Fußstapfen treten die drei Musiker, welche seit 2016 als Band agieren und mit ihrem aktuellen Album „Lee Waves“ die Lücke schließen, welche E.S.T. vor 15 Jahren nach dem tragischen Unfalltod Svenssons beim Tauchen hinterließen.

Auch GREY PARIS – die auf dem '19th Athens Technopolis Jazz Festival' 2019 als 'Best Newcomer Jazzband' ausgezeichnet wurden – beherrschen die Fusion von verspieltem, harmonischem Jazz mit melodiösen Elementen des Pop und entspanntem elektronischen Ambient.
Die Aura und Atmosphäre hinter „Lee Waves“ nimmt sogar – vorausgesetzt man lässt sich mit etwas Neugier darauf ein – diejenigen mit auf eine hypnotische, oft schwebende Klangreise, die im Grunde erstmal mit dem (klassischen) Jazz nicht viel anfangen können oder voller Vorurteile sind. Genau diese Vorurteile werfen GREY PARIS auf ihrem NuJazz-Album „Lee Waves“ ganz schnell über Bord, wobei in den vielen minimalistisch-elektronischen Momenten einem oft auch der deutsche Klangzauberer NILS FRAHM in den Sinn kommt. GREY PARIS setzen allerdings deutlicher auf eingängige Melodien, eine tatsächlich skandinavisch anmutende Natürlichkeit und manchmal gar bei ihrer „Live Session No.1“ auf progressiv rockige Rhythmen, die deutlich eine Brücke hin zu den frühen Krautrock-Zeiten von NEU! oder CLUSTER und HARMONIA schlagen.

FAZIT: Die Musik auf „Lee Waves“ (der Titel bezieht sich auf die atmosphärischen Wellen, die einen an unerwartete Orte tragen und dabei neue Perspektiven eröffnen) von GREY PARIS, einem deutschen Musiker-Trio, das auf die faszinierende instrumentale Kombination aus Jazz, Ambient, Minimalismus, Harmonie und Electronics setzt, leuchtet genauso hell und natürlich wie das weiße Vinyl, auf das sie gepresst wurde. Wem nach dem Tod von Esbjörn Svensson schmerzhaft E.S.T. und ihre faszinierenden Klangreisen in Kombination aus Jazz + Elektronik fehlten, die finden in diesem Piano-Bass-Schlagzeug-Trio, das zusätzlich auf den massiven Einsatz elektronischer Sounds zurückgreift, einen würdigen Nachfolger, der zudem auch das skandinavische Feingefühl atmosphärisch in ihre Musik mit einfließen lässt. Berauschend!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1400x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (15:41):
  • Orgone (9:19)
  • Mytilini (6:22)
  • Seite B (18:36):
  • Lee Waves (7:38)
  • Live Session No.1 (10:58)

Besetzung:

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