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Villages: Excessive Demand (Review)

Artist:

Villages

Villages: Excessive Demand
Album:

Excessive Demand

Medium: LP/Download
Stil:

Indie- und Synth-Pop, Post-Rock

Label: It’s Eleven Records/Pike Records
Spieldauer: 36:47
Erschienen: 28.10.2022
Website: [Link]

Laut der Band steht der Albumtitel „Excessive Demand“ für den energiefressenden Alltag, der alle utopischen Gedanken und Bemühungen um eine gerechtere Zukunft überlagert und zunichte macht. Vielleicht klingt die Musik von VILLAGES deswegen zugleich bedacht, verspielt und in gewisser Weise positiv, während ein sehr düsterer Unterton allgegenwärtig ist.

Sämtliche Songs zeichnen sich durch eine unterkühlte, teilweise distanziert wirkende Atmosphäre aus, die aber im krassen Gegensatz zur warmen Produktion steht. Denn da brummt auch immer der Groove, der sowas wie die Glut unter der erkaltenden Asche aus Wave-Sounds, Synthesizern, akzentuiertem Gitarrenspiel und der nervös-nasalen Stimme ist.
Ähnlich wie das Negativ-Bild der Cover-Collage, drängt sich die Musik in Teilen beinahe unangenehm auf. Andere Momente wirken fast wie vertonte Traumsequenzen, surreal und fantastisch.

Nachdem „[sic!]“ imaginäres Stroboskoplicht ins Oberstübchen zaubert, klingt „Younity“ ungleich sphärischer. Mit der Zeit entwickelt der Song sogar echte Ohrwurmqualität, die sich in „Venice Imprint“ fortsetzt. Gleichzeitig schleicht sich hier das Gefühl von Erschöpfung erstmals mit in den Sound.
Noch wirkt es eher wie eine weit entfernte Ahnung. Ein Gedanke an Ruhe hier, ein kurzes Verschnaufen da, aber spätestens im von Sprachsamples und Synthesizern durchsetzten „Neal“ stellt sich das Gefühl ein, langsam auszubrennen. Und doch ist da dieses emotionale Auf und Ab zwischen den eigenen Ansprüchen an den Alltag und den sich ständig verändernden, äußeren Umständen die wie ein Klammergriff wirken. Der Alltag engt ein, Freiheit findet nur noch im eigenen Kopf statt und scheint auch dort langsam aber sicher den Tod durch den beständigen Strom äußerer Einflüsse zu sterben.
Vielleicht ist „Great Headache“ sowas wie die Akzeptanz des eigenen Scheiterns im Alltag, der von vornherein auf Sand gebaut war. Sei es durch unerfüllbare Erwartungen anderer oder die eigenen Ansprüche, die viel zu hoch angesetzt waren. Gleichzeitig transportieren die stoisch wabernden Synthies und der trotzig-fatalistisch wirkende Refrain eine gewisse 'Nach mir die Sintflut'-Einstellung. In diesem Fall wird aber auch damit gerechnet, vielleicht sogar darauf gehofft, in den eigenen Fluten zu ertrinken.
Da stellt das nervös trippelnde „Salad Boys“ am Ende doch einen gewissen Kontrast dar. Denn hier kommt eine unverschämt positive Energie mit ins Spiel. Na gut, irgendwie wirkt dieser musikalische Drang auch ein bisschen unangenehm, andererseits hat es einen versöhnlichen Effekt, dass das Album nicht als totaler Trauerkloß endet.

FAZIT: Auf Dauer entfaltet „Excessive Demand“ gehöriges Potenzial für persönliches Unwohlsein. So aufgekratzt-drängend die Musik aber scheint, so provokant blumig wirkt der ein- oder andere emotionale Moment dieses Albums. Damit haben VILLAGES ein vielseitiges, vielleicht auch bewusst diffuses Album in den Händen dessen Stimmungen sich immer wieder überlagern, ehe sie sich im nächsten Moment komplett widersprechen. Nicht ganz einfach, aber doch sehr interessant!

Dominik Maier (Info) (Review 2169x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • [sic!]
  • Younity
  • Venice Imprint
  • Dougie Jones
  • Trespass
  • Neal
  • Great Headache
  • Salad Boys

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
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