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Leap Day: Treehouse (Review)

Artist:

Leap Day

Leap Day: Treehouse
Album:

Treehouse

Medium: CD/Download
Stil:

Melodic Progressive Rock/Neoprog

Label: OSKAR Records/Just For Kicks
Spieldauer: 55:50
Erschienen: 04.02.2022
Website: [Link]

Treehouse“ ist bereits das sechste Studioalbum der niederländischen Band. Seit dem dritten Album haben sich LEAP DAY zur festen Progressive Rock-Größe gemausert. Zumindest in der zweiten Reihe. Dass im Laufe der mittlerweile vierzehnjährigen Bandgeschichte einige Besetzungswechsel stattfanden, während der Kern stabil blieb, hat an der Ausrichtung nichts geändert. Vor allem an der Sangesposition aber für eine Levelsteigerung gesorgt.

Auch „Treehouse“ ist stabil im Geäst des symphonischen Progs verbaut; keyboardlastig, melodisch, gelegentlich mit moderater Härte ausgeschmückt. Die Tastensounds gehören der heimeligen, butterweichen Sorte an, sind manchmal etwas quäkig, aber sorgen weitgehend für wohlige Atmosphäre. Witzig ist der peppig-kurze Techno-Einwurf während des Titeltracks, bei „Raining“ wäre ein echtes Blasinstrument eine Bereicherung gewesen. Die synthetische Variante klingt wie üblich nach Konserve. Angesichts des mutmaßlichen Budgets ist das zu verschmerzen.

Textlich zeigt man sich weltgewandt, düster nachdenklich. So ist „Like Icarus“ ein Epitaph für acht junge Opfer eines Lagerhausbrands in New Orleans. Das Lagerhaus diente als kostengünstiger Unterschlupf. Prekäre (Wohn)-Verhältnisse führen zu Toten. Das gilt nicht nur für die USA. Die anderen Songs drehen sich um falsche Entscheidungen, komplizierte Beziehungen, den Verlust der (vermeintlichen) Unschuld früher Jugendjahre sowie MAGNUM als Headliner eine Festivals am fünften Mai („May 5th“). Belastendes trifft auf Befreiendes, das ewige Yin und Yang des Lebens.

Das passt alles zum elegischen, musikalischen Programm, das melodisch ausgereift genug ist, um nicht zu langweilen, obwohl man bekannte Gefilde nur mit kleinen, gelungenen Grenzüberschreitungen aufbricht. Das Baumhaus ist eine in jeder Hinsicht solide Konstruktion.

FAZIT: Hörer*innen, die sich nach den guten alten GENESIS-treffen-Mittachtziger-MARILLION sehnen, und sich eine eigenständige Variante dieser musikalischen Ausrichtung wünschen, sind auch bei LEAP DAYS aktuellem Output gut aufgehoben. Der gefühlvolle, ausladende Sympho-Prog der Niederländer bietet stilvolle Retro-Kost ohne großartige Ausfälle.

Jochen König (Info) (Review 3680x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Like Icarus (10:43)
  • Clementine (8:51)
  • Raining (7:30)
  • Treehouse (9:24)
  • May 5th (7:24)
  • Autumn (11:58)

Besetzung:

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