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Kira Hummen: My Body Is The Only Place (Review)

Artist:

Kira Hummen

Kira Hummen: My Body Is The Only Place
Album:

My Body Is The Only Place

Medium: CD/Download/LP farbig
Stil:

Indie-Pop

Label: Listenrecords
Spieldauer: 27:13
Erschienen: 18.11.2022
Website: [Link]

„I Must First Of All Say I Am Woman“, ist die erste Zeile aus dem ersten Track „First Of All“ der zweiten LP der Düsseldorfer Songwriterin KIRA HUMMEN – und damit macht sie deutlich, worum es ihr hier geht: Eine Standortbestimmung in philosophischer, spiritueller, physischer und psychischer Hinsicht. Denn das Thema 'Frau-Sein' beleuchtet KIRA hier aus nun wirklich jeder denkbaren Perspektive und diskutiert damit so ziemlich alle Aspekte, die ihr diesbezüglich – zwar im gesellschaftlichen Kontext, aber bezogen auf die weibliche Hälfte der Bevölkerung im FLINTA-Modus – am Herzen liegen. Dabei ist das Album unter dem Strich eine Mischung aus Selbstfindungs-, Empowerment- und Sozialkritik-Manifest mit der die Musikerin ihre Person sowohl in privater, wie auch öffentlicher Hinsicht ins Zentrum stellt.

Das kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben: In dem Song „I Wanna Give Up“ diskutiert sie etwa ergebnisoffen die Sinnhaltigkeit ihrer beruflichen Ausrichtung als Musikerin, während sie in im Titeltrack ihr Sicherheitsbedürfnis ins Zentrum stellt und in „Hysteria“ bringt sie das 'Frau-Sein' noch erneut in einen historischen Kontext, indem sie sich über den Begriff der „Hysterie“ lustig macht.
Dass sich die Gute (Frau) bei diesem Album so sehr auf sich selbst konzentriert und somit wenig Raum für Außenstehende lässt, hat einen relativ einfachen Grund, denn „My Body Is My Only Place“ entstand während der Pandemie in einer selbst auferlegten Quarantäne im heimischen „Bedroom-Studio“. Immerhin hat ihre musikalische Autotherapie wohl zu der Erkenntnis geführt, dass sie sich selbst – ggf. in der Gemeinschaft ihres „Sisterhoods“ - genug ist. Insofern wurde der beabsichtigte Zweck sicher erfüllt.

FAZIT: KIRA HUMMENs Debüt-Album „Growing Pains“ wurde – wie es in der Bio treffend heißt – „von den Anfängen der Pandemie verschluckt“. Insofern war es vielleicht von Vorteil, dass sich die Musikerin zwei Jahre Zeit nahm, um ihr zweites Album „My Body Is The Only Place“ in solitärer Heimarbeit zu perfektionieren. Das macht sich insbesondere in der klanglichen Reduktion auf das unbedingt notwendige bemerkbar. Denn viel braucht KIRA nicht, um ihre Ideen in Sounds umzusetzen: Gitarre, Gesang, ein paar Beats und elektronische Bassläufe müssen schon ausreichen. Auch wenn dabei poppige Aspekte zugunsten eines komplexen Sounddesigns, jazziger Harmoniefolgen und aufwendig inszenierter Gesangs-Arrangements hintan gestellt wurden, muss doch attestiert werden, dass KIRA HUMMEN mit diesem Album in musikalischer und produktionstechnischer Hinsicht ein bemerkenswert effektives Exempel in Sachen Reduktion und Effektivität gelungen ist.

PS: Eine ganz besondere Empfehlung gilt der LP-Ausgabe von "My Body Is The Only Place", da diese sich nicht nur durch einen großartigen analogen Stereo-Klang auszeichnet, sondern auch durch ein beeindruckendes transparent-blaues Vinyl. Leider liegt der LP kein Textblatt bei - und dass dieses Album nicht einmal eine Laufzeit von einer halben Stunde erreicht, schmälert ein wenig den insgesamt fast sehr guten Eindruck der einzelnen Songs.

Ullrich Maurer (Info) (Review 1998x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A:
  • First Of All
  • My Body Is The Only Place
  • Hysteria
  • The River's Running Gray
  • I Wanna Give Up
  • Seite B:
  • Warm Sound Of Thick Strings
  • Under Water
  • You Shoulda Been Here
  • Blood

Besetzung:

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