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Hot'N'Nasty: Burn (Review)

Artist:

Hot'N'Nasty

Hot'N'Nasty: Burn
Album:

Burn

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Blues Rock

Label: Sonic-Revolution
Spieldauer: LP – 46:03 / CD – 48:18
Erschienen: 03.09.2021
Website: [Link]

Als großer Freund von DEEP PURPLE kommt einem, wenn man ein Album mit dem Titel „Burn“ in der Hand hält, sofort deren 1974er-Kerzenköpfe-Album in den Sinn, das wirklich jede Menge Feuer und Funken versprühte. Also, allein dieser Titel und solch ein Bezug sind schon eine echte Herausforderung – und wer nicht den Mut besitzt, unter diesen Bedingungen auch ein echt feuriges Album abzuliefern, sollte lieber den musikalischen Feuerlöscher schnell wieder in einer Ecke verstecken. Doch HOT'N'NASTY, die Blues-Rocker aus dem Ruhrpott und frisch gebackenen Blues-Award-Gewinner, treten auf ihrem „Burn“ gleich mit einem riesigen Feuerwerfer an, der aber gerne auch mal auf ruhiger Flamme kochen darf, ohne dabei in langweiliges Flackern oder einen niedrigen Schwelbrand zu verfallen.

Benannt nach einem Song von HUMBLE PIE, zu deren großen Fans HOT'N'NASTY-Bandkopf Malte Triebsch zählt (Was auch ausgiebig in unserem Interview mit ihm nachzulesen ist!), knüpfen die deutschen Blues-Rocker ohne jegliches Federlesen an ihr sehr gutes Vorgänger-Album „Dirt“ an und setzen auf klassischen Blues-Rock, mal der straighteren und mal der ruhigeren Art, der jedem internationalen Vergleich standhält, und erweitern diesen um viele andere Musik-Einflüsse, vom Southern-Rock bis Funk und glänzen durch ein sehr variables Gitarre-Spiel, das mitunter sogar Erinnerungen an die DIRE STRAITS oder PINK FLOYD („It Ain't Easy“) weckt. Dazu kommt mit Sänger Robert Collins noch eine Stimme hinzu, die wohl den Blues schon mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben scheint. Sogar ein paar kurze Chor-Passagen tauchen neuerdings auf.

Auch den gewohnt hohen Anspruch an ihre Texte, für die sich Gitarrist Malte Triebsch verantwortlich zeichnet, erhalten sie konsequent aufrecht und erheben sich in „Anyway The Wind Blows“ über extremistische Schleimscheißer: „Old slogans, signs and symbols / Be careful when they try to catch you“, in „Connected“ über den medialen Aufmerksamkeitswahn, der zur puren Sucht wird: „It's getting better / A big gain / Soon I'll have / A chip in my brain“ oder in „Gonna Do It Better“ darüber, wie schwer es ist, sich treu zu bleiben, ohne sein Leben an den schnöden Mammon zu verkaufen: „Life is more than live for money, luxury and fame / Gonna do it better“.

Zwischen gefühlvoll und aggressiv röhrt Collins dabei diese emotionalen Botschaften immer wieder ins Mikro, als hätte er sich von ganzem Herzen vorgenommen, einen GARY MOORE oder JOE COCKER wieder zum Leben zu erwecken oder wenigstens auf ihrer Blues-Wolke wachzurütteln.
So klingt der wahre Blues, zu dem das Wort authentisch nur zu gut passt, ohne dabei einen müffeligen Stallgeruch zu hinterlassen. Und auch HUMBLE PIE würden garantiert große Augen und spitze Ohren machen, wenn sie die 'Burner' von HOT'N'NASTY auf „Burn“ hören. Längst ist diese deutsche Blues-Band auf dem fetten Ast des Baumes angekommen, den HUMBLE PIE in den frühen Siebzigern pflanzten und ein PETER FRAMPTON und ein MALTE TRIEBSCH klingen an ihren Gitarren, als wären sie Brüder, wobei der ältere (Frampton) den Jüngeren (Triebsch) in alle Geheimnisse seines ungewöhnlichen, durch alle Tonleitern bewegenden, Spiels eingeweiht hätte. Jedenfalls reckt sich dieser Ast unüberseh- und -hörbar Richtung Sonne, wobei er gleichermaßen schon jetzt große Schatten wirft, aus denen sich kaum eine andere deutsche Blues-Band derzeit herauszubewegen vermag.

Und dass es dieses Album sogar auf Vinyl zu erstehen gibt, setzt auch vom druckvoll-voluminösen Klang her „Burn“ ein Sahnehäubchen auf, denn dieser klare Sound lässt kaum etwas zu wünschen übrig. Genauso muss ein Album von echten Blues-Award-Gewinnern klingen.

FAZIT: Zwar braucht man keinen Blues-Award als beste deutsche Band, aber schaden kann er auch nicht, vor allem wenn man ihn sich wirklich ohne Wenn und Aber verdient hat. HOT'N'NASTY gehören eigentlich schon nach „Dirt“ zur Speerspitze deutschen Blues-Rocks, welche sie nunmehr mit „Burn“ eindrücklich und wortwörtlich voller Feuer bestätigen. Doch nicht nur in der Musik liegt ihre Stärke, sondern auch in den ambitionierten Texten, die sich einmischen, nachdenklich machen und bewegen. So wird „Burn“ in seiner Gesamtheit und Geschlossenheit zu einem echten 'Burner', der besonders feurig auf Vinyl wirkt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3316x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (23:23):
  • Anyway The Wind Blows (3:09)
  • Like A Hammer (2:53)
  • I Can't Stand Anymore (2:50)
  • Superstar (3:14)
  • Dark City (4:04)
  • It Ain't Easy(6:13)
  • Seite B (22:40):
  • Connected (2:28)
  • Too Good To Be True (3:12)
  • Leavin' (3:30)
  • Too Much Babble (3:36)
  • Gonna DoIt Better (4:50)
  • The Night Before (5:04)
  • CD (48:18):
  • Anyway The Wind Blows (3:09)
  • Like A Hammer (2:53)
  • I Can't Stand Anymore (2:50)
  • Superstar (3:14)
  • Dark City (4:04)
  • It Ain't Easy(6:13)
  • Connected (2:28)
  • Too Good To Be True (3:12)
  • Leavin' (3:30)
  • Too Much Babble (3:36)
  • Gonna DoIt Better (4:50)
  • Stacy Lee (2:15) *
  • The Night Before (5:04)
  • * Bonus Track

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Dirt (2018) - 13/15 Punkten
  • Burn (2021) - 13/15 Punkten
Interviews:
Kommentare
BgwYA
gepostet am: 24.11.2021

User-Wertung:
12 Punkte

lyrica
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