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Scope: Scope II (Review)

Artist:

Scope

Scope: Scope II
Album:

Scope II

Medium: CD
Stil:

Instrumentaler Jazz Rock

Label: Sireena Records/Broken Silence
Spieldauer: 43:31
Erschienen: 03.07.2020
Website: [Link]

Da im Label-Hause Sireena nicht gekleckert, sondern nur geklotzt wird, erscheint zeitgleich zu dem raren „Scope I“-Album (1974) auch das folgende und zugleich letzte Album der holländischen Jazz-Rock-Formation, die 1969 als STRANGE POWER startete, sich 1972 in SCOPE umbenannte und bereits 1976 nach „Scope II“ (1975) auflöste.

Das erste SCOPE-Album bestach durch eine sehr progressiv ausgerichtete Fusion aus Rock, Jazz, etwas Funk, Prog und erkennbaren Ähnlichkeiten zu den Landsleuten FOCUS und SOLUTION. Und es war ein rundum gelungenes, völlig zu Unrecht vergessenes Jazz-Rock-Album der 70er-Jahre, das nur auf Vinyl erschien.

Scope II“ fokussiert sich diesmal mehr auf den Jazz, was durch den Besetzungswechsel an den Keyboards zu erklären ist. Bassist und Pianist Erik Raayman verließ nach dem ersten Album die Band in Richtung MEDUSA und Multiinstrumentalist Rik Elings, der zuvor bei SCOPE als stärker auf den Rock orientierter Keyboarder galt, übernahm nun den Bass, während mit ROB FRANKEN ein neuer Keyboarder zur Band stieß. Franken, der leider viel zu früh im Jahr 1983 verstarb, zählte in den Siebzigern in Holland bereits zu den bekanntesten holländischen Jazzpianisten und weckt Erinnerungen an JOE ZAWINUL, was nun auch deutlich auf „Scope II“ zu hören ist.
Nieuwlands Gitarrespiel dagegen lässt weiterhin deutlich an den FOCUS-Gitarristen JAN AKKERMAN denken.
Insgesamt aber darf „Scope II“ in eine Reihe mit dem MAHAVISHNU ORCHESTRA und WEATHER REPORT sowie beim Flötenspiel mit CHRIS HINZE gestellt werden. Die eingängigeren, progressive-rock-orientierten Stücke des Debüts treten dagegen stärker in den Hintergrund, ohne jedoch gänzlich vernachlässigt zu werden.

Bestes Beispiel hierfür ist das mit knapp acht Minuten längste Stück „Shuttle Service“, das auf fette Bässe und komplexes Schlagzeugspiel setzt und zugleich mit permanenten Stimmungs- und Tempowechseln spielt. Gerade durch die spannenden Schlagzeugeinlagen werden sicher nicht nur an diesem Titel auch alle Freunde von PIERRE MOERLEN'S GONG ihre wahre Freude haben.

Das zweiteilige „The Zebra“ konzentriert sich demgegenüber verstärkt auf die akustischen Gitarren. Und egal, wann es eingespielt wurde, an eine Nacht am Freitag in San Francisco, die drei ganz große Jazz-Gitarristen einzigartig werden ließen, darf man sich hierbei gerne zurückversetzt fühlen.

Verdammt nochmal! Warum nur sind SCOPE bis heute in der nicht wirklich sehr breitgefächerten Jazz-Rock-Szene so sehr untergegangen?
Egal, denn durch Sireena Records hat man endlich die Chance, sich die beiden SCOPE-Alben als sorgfältig digitalisierte und klangvoll remasterte – ohne das 70er-Jahre-Flair dabei zu verdrängen – CD-Ausgaben für seine heimische Anlage zu besorgen. Im Grunde ein echtes Pflichtprogramm für alle, denen der Jazz Rock, egal welchen Zeitalters, am Herzen liegt.

FAZIT: Schon knapp ein Jahr nach dem Debüt der großartigen holländischen Band SCOPE folgte 1975 „Scope II“ mit neuem Keyboarder, der dem instrumentalen Jazz-Rock-Sound eine noch stärker jazzige Note verlieh und sich damit locker in die Gefilde von WEATHER REPORT und MAHAVISHNU ORCHESTRA bewegte. Das zweite von Sireena Records gehobene SCOPE-Jazz-Rock-Goldstück, das bisher nur als absolute Vinyl-Rarität galt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3274x gelesen, veröffentlicht am )

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13 Punkte
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Tracklist:
  • Tamotua
  • Frisky Frog Funk
  • Shuttle Service
  • Ant-Arctica
  • Big Ferro
  • High Checker
  • Shuffle Funk Dog
  • The Zebra #I
  • The Zebra #II

Besetzung:

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