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Osyron: Foundations (Review)

Artist:

Osyron

Osyron: Foundations
Album:

Foundations

Medium: CD/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: SAOL / H'Art
Spieldauer: 30:07
Erschienen: 10.07.2020
Website: [Link]

Eigentlich sollte euch der Name OSYRON etwas sagen, denn die Nordamerikaner machten schon mit zwei Alben von sich reden - dem Debüt “Harbinger” und insbesondere vor drei Jahren “Kingsbane” -, die jeweils sehr fett modern produzierten Power Metal im heute geläufigen Sinne boten.

Vor diesem Hintergrund birgt das Quintett aus der Provinz Alberta einiges an kommerziellem Potenzial. "Foundation" verfügt in Gestalt der verheißungsvoll stampfenden Einleitung 'The Cross' über eine Komposition, in der die Band ihr Selbstverständnis in Reinform destilliert: Die Band agiert nämlich an der Schnittstelle zwischen US-amerikanischem Stoff der vertrackten Sorte (ca. 1990 spätestens) und zeitgenössischem europäischem Symphonic-Kram, wobei die Gitarren nie untergebuttert werden.

Die Kanadier verstehen sich mit ihren neuen Songs als Stimme der der Stimmlosen und Entrechteten, insbesondere der indigenen Bevölkerung Nordamerikas, deren Misere die Mitglieder täglich miterleben. Das achteinhalb Minuten lang ausufernde Titelstück ist ein typischer "Hochschrauber" - akustischer Beginn, dann wuchtige Power Chords über einem schreitenden Groove sowie einer Gesangsperformance, die das Leid und den Kampfgeist der "Indianer" auf den Punkt zu bringen scheint.

Das wehmütige, nicht nur unterschwellig orientalisch daherkommende 'Ignite' zeigt mit seinem himmelhaushohen Refrain in mustergültiger Weise, wie gut OSYRON als Songwriter sind. Insofern eignet sich "Foundations" als satter knallendes, geradlinigeres Pendant zum sensationell guten Conception-Comeback, wobei der gediegen rockende Ausreißer 'The Ones Below' keinen Widerspruch darstellt.

Traditionelle Gitarren-Leads und -solos sind auf "Foundations" andererseits eher dünn gesät; stattdessen setzt die Gruppe erstaunlicherweise auf - jawohl - typisch "englische" Stilmittel aus der Folk-Ecke, die das passenderweise mit einem auf die Historie des britischen Empire bezogenen Text versehene 'Battle Of The Thames' zum unverhofften wie ergreifenden Höhepunkt der Scheibe macht.

Ausgerechnet die sporadisch eingebauten Shouts im Geiste der sogenannten NWoAHM, bei deren Hören man unweigerlich an Trivium und Konsorten denken muss, wirken schlecht mit dem generellen Stil der Band vereinbar, wohingegen die hin und wieder eingebundenen orchestralen Arrangements ausdrücklich europäischer Herkunft sind und unterstreichen, dass OSYRON einen souveränen Spagat zwischen den Metal-Deutungsarten der Alten und (nicht mehr so) Neuen Welt begehen.

FAZIT: “Foundations” ist ein leicht überdurchschnittliches, wohltuend kurz gefasstes Stück Heavy Metal für die 2020er, dem einzig ein offensichtlicher Hit fehlt, mit dessen Hilfe OSYRON auf breiterer Ebene durchstarten könnten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2768x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • The Cross
  • Ignite
  • Battle Of The Thames
  • The Ones Below
  • Foundations
  • O Canada (Bonus Track)

Besetzung:

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